Die Stoov Huge Hug 3 ist eine moderne Heizdecke, die nachhaltig und sicher mit Akku und Infrarotheizung wärmt. Im Praxistest erweist sie sich als alltagstauglich, komfortabel und vor allem als kuschelig. Allerdings hilft sie nur indirekt bei kalten Füßen und es kann einem schon beim Preis warm werden.
Bei Heizdecken haben viele Menschen Kaffeefahrten vor Augen, auf denen Rentner mit Ramschware abgezockt werden. Man denkt vielleicht auch an schwere, mit Drähten durchzogene Stoffmonster mit Steckdosenanschluss und fragwürdiger Sicherheit. Die niederländische Stoov Huge Hug 3 hat damit aber wenig zu tun. Sie ist eher eine moderne Lifestyle-Heizdecke, in die sich auch jüngere Menschen gerne kuscheln sollen. ntv.de hat sich die "Wollig"-Variante mit Pro-Akku um die Schultern gelegt, für die man knapp 230 Euro zahlt.
Akku? Natürlich haben moderne Heizdecken wie die Stoov Huge Hug 3 keinen Steckdosenanschluss, sondern werden von einer Batterie betrieben. Das macht sie nicht nur sicherer, sondern auch mobiler als die Vorgänger.
Kombination aus Decke und Umhang
Die Decke misst 135 × 180 Zentimeter und wiegt knapp 1,6 Kilogramm. Obwohl die Test-Variante "Wollig" heißt, hat Stoov keine echte Wolle verarbeitet. Die hochwertig in China hergestellte Decke besteht zu 90 Prozent aus Polyester, wovon die Hälfte recycelt ist. Der Rest ist Viskose. Die Huge Hug 3 ist auch eher ein Umhang als eine Decke, beziehungsweise eine Kombination aus beidem.
Man legt sie sich nämlich um die Schultern und kuschelt sich dann darin ein. Daher vermutlich auch der Name Huge Hug (dicke Umarmung). Das Heizelement befindet sich in der Rückenzone, wodurch es sich dort ähnlich wie die Sitzheizung im Auto anfühlt. Das dürfte kein Zufall sein, denn das erste Produkt von Firmengründer Teun van Leijsen war ein umgebautes, beheiztes Autositzkissen.
Damit man die Huge Hug 3 wie einen Umhang tragen kann, hat sie außerdem an den Enden elastische Kordeln mit Stoppern, wie man sie beispielsweise von Windjacken kennt. Damit bildet die Decke größenverstellbare Öffnungen, durch die man die Arme steckt. Auf Brusthöhe kann man die beiden Enden verbinden. Das Resultat ist eine Art Wärme-Poncho.
Auch die Füße werden warm
Die Decke so zu tragen, hat sich als sehr komfortabel erwiesen. Wenn man vom Stuhl, Sessel oder der Couch aufsteht, bleibt sie wärmend an Ort und Stelle und man kann sich sofort wieder einkuscheln, wenn man zurück am Platz ist.
Der Nachteil ist, dass die Decke auf diese Weise kaum bis zu den Knien reicht. Kalte Füße werden so nicht direkt gewärmt. Allerdings hat sich im Praxistest gezeigt, dass die Wärme nach unten wandert. Das hat mehrere Gründe. Unter anderem erweitert die Wärme die Gefäße im Rücken. Damit steigt der Blutdurchfluss und das warme Blut trägt die Wärme auch in die Extremitäten.
Angenehme Infrarotwärme
Dazu trägt entscheidend bei, dass Stoov auf Infrarotwärme setzt. Deren Strahlung erwärmt nicht die Luft, sondern direkt die Haut und das Gewebe darunter, wodurch eine angenehme, tief wirkende Wärme entsteht.
Die Decke ist bei 30 Grad in der Maschine waschbar, nachdem man den Akku und das Wärmelement entfernt hat. Die Batterie steckt in der Ecke der Unterseite in einer Tasche, die man mit einem Reißverschluss schließen kann. Darin wird sie mit einem Kabel über einen proprietären Stecker verbunden. Man muss also von Stoov angebotene Akkus verwenden statt eine Powerbank nach Wahl. Das Wärmeelement ist mit Druckknöpfen befestigt, man erreicht es ebenfalls über einen Reißverschluss.
35 bis 58 Grad
Die Temperatur lässt sich in drei Stufen einstellen und ist recht schnell nach dem Einschalten erreicht: 35 bis 40 Grad, 40 bis 50 Grad und 50 bis 58 Grad. Dazu hat die Huge Hug 3 einen Regler, der gut erreichbar dort angebracht ist, wo sich beim Einsatz des Kordelzugs der rechte "Ärmel" bildet. Man drückt auf der stoffbezogenen Außenseite ein- oder mehrmals auf das Logo vor dem Stoov-Schriftzug. Rote Leuchtdioden darüber zeigen die eingestellte Stufe an.
Im Praxistest war Stufe 1 meistens ausreichend. Damit hält man es beispielsweise eingehüllt in die Decke in etwa 18 Grad kühlen Zimmern bequem auf dem Sofa aus. Bei dieser Einstellung hält der Akku - wie von Stoov angegeben - bis zu fünf Stunden durch.
Laden während des Gebrauchs möglich
Das gilt aber nur, wenn man die Huge Hug 3 mit der Pro-Batterie mit 50 Wattstunden (Wh) Kapazität gekauft hat. Die 20 Euro günstigere Variante mit 35 Wh macht spätestens nach drei Stunden schlapp. Auf den beiden anderen Stufen kommen die Akkus jeweils auf höchstens 3,5 oder 2 und 3 oder 1,5 Stunden.
Man kann die Laufzeit mehr oder weniger beliebig erhöhen. Man muss dafür nur ein Ladegerät oder eine weitere Powerbank an den USB-C-Eingang des Reglers anschließen, über den der Stoov-Akku geladen wird. Im Test erhitzte sich der Akku bei 30 Watt Ladeleistung nicht, lediglich die Temperatur der Regeleinheit stieg deutlich, aber nicht bedenklich an. Man kann die Batterie außerdem abgezogen direkt auftanken.
Sicher und nachhaltig
Um die Sicherheit muss man sich laut Stoov keine Sorgen machen. Die TÜV-geprüfte Decke hat eine "intelligente" Wärmeüberwachung. Sie hält die Temperatur auf dem eingestellten Niveau, schaltet die Heizung automatisch ab, wenn man vergisst, es selbst zu tun, und senkt die Temperatur langsam ab, wenn man die Huge Hug 3 länger benutzt hat.
Der hohe Preis soll auch durch Nachhaltigkeit gerechtfertigt werden, die über den Einsatz von recyceltem Polyester hinausgeht. Unter anderem versucht Stoov, den CO2-Ausstoß bei Produktion und Transport zu senken und unterstützt Kompensationsprojekte. Alle Maßnahmen und Ziele kann man im Impact Report nachlesen (aktueller Stand: 2023).
Die Nachhaltigkeit ergibt sich nicht zuletzt auch durch Energieeinsparungen bei der Heizung der Wohnung. Nutzerinnen und Nutzer profitieren davon auch direkt: Bei einem Grad Celsius niedrigerer Raumtemperatur sinken die Heizkosten laut Umweltbundesamt ungefähr um 6 Prozent.
Fazit
Die Huge Hug 3 lässt andere Heizdecken alt aussehen. Das liegt nicht nur am coolen, nachhaltigen Lifestyle-Ansatz, sondern auch an ihrer Hochwertigkeit. Sie wärmt sicher auf sehr angenehme Art und Weise mit ausreichend langer Laufzeit, die bei Bedarf durch eine weitere Powerbank oder ein Ladegerät ausgedehnt werden kann. Außerdem ist die Decke pflegeleicht. 210 Euro oder mehr sind allerdings eine Menge Geld für eine Heizdecke.
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