Kleinere Streiche gehören in der Schule zum Alltag. In den USA trieb es aber wohl ausgerechnet ein Lehrer zu weit. Nun muss er sich vor Gericht verantworten.

Wer dem Lehrer schon mal erfolgreich ein Furzkissen untergejubelt hat, kennt das großartige Gefühl, mit den Klassenkameraden über die Autorität zu lachen. Und dürfte sich selbst an strengen Schulen kaum echten Ärger eingefangen haben. Was einen Hilfslehrer in South Carolina antrieb, ist noch nicht final geklärt. Doch am Ende standen kranke Kinder, eine nicht betretbare Schule – und eine drohende Gefängnisstrafe.

Laut der lokalen Polizei soll der 32-jährige Alexander L., Hilfslehrer an der West Florence High School in Florence County, dort immer wieder ein Spray versprüht haben, das "den Geruch von Fäkalien imitiert". Über Wochen habe das über das Internet bezogene Spray nicht nur Teile der Schule quasi unbetretbar gemacht – es mussten sogar Kinder ärztlich behandelt werden.

Überforderung "Allein die Tatsache, dass Kinder so etwas sagen, ist alarmierend"

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Schule im Ausnahmezustand

"Der Gestank hat mich körperlich krank gemacht. Ich habe das Gefühl, ich werde ohnmächtig. Mir wird davon ganz schwindelig", klagte eine Schülerin gegenüber dem Lokalsender WPDE. "Jedes Mal, wenn ich auf dem Weg zu meiner zweiten Unterrichtseinheit die Treppe nutze, halten sich alle sofort die Nase und den Mund zu, der Gestank bringt einen zum Husten", berichtete ein anderer. Zweimal musste die Schule komplett evakuiert werden.

Bei Elternabenden schimpften wütende Mütter und Väter, warum die Schule die Ursache für den Geruch nicht finden konnte. Gleich mehrere Eltern hatten ihre Kinder wegen der Beschwerden ärztlich behandeln lassen müssen, es bestand ein Verdacht auf Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Sieben Kinder waren im Laufe mehrere Wochen ins Krankenhaus eingeliefert worden, weil sie über Übelkeit und Kopfschmerzen klagten.

Tatsächlich hatte die Schulleitung kaum Anstrengungen gescheut. Weil Schüler von einem Gasgeruch berichtet hatten, waren Spezialisten beauftragt worden, um die Ursache zu entdecken. Die Schulleitung ließ Experten die Gaswerte messen, von Klempner die Rohranlagen prüfen. Ein Gasleck konnte aber recht schnell ausgeschlossen werden. Auch ein Umweltexperte konnte die Ursache nicht finden. Am Ende waren 55.000 Dollar an Kosten entstanden. 

Bis zu 10 Jahre Haft

Wie genau die Ermittler auf die Spur des Hilfslehrers kamen und welches Motiv er haben könnte, verraten die Behörden bislang nicht. Ihm drohen nun Anklagen wegen Störung des Schulfriedens und schwerer Sachbeschädigung, weitere Anklagepunkte werden explizit nicht ausgeschlossen. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm alleine wegen der Sachbeschädigung über einem Wert von 10.000 Dollar bis zu zehn Jahre Haft. Tatsächlich könnte er bei der Anklage noch glimpflich davongekommen sein: Wegen des aggressiven Geruchs war das Verbreiten von Furz-Sprays in vergangenen Fällen in anderen US-Bundesstaaten bereits als Waffengebrauch bewertet worden.

Quellen: Polizeimeldung, WPDE, NBC News, Elternratssitzung

mma
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