Musik, Podcasts, Hörspiele - ohne Kopfhörer gehen viele Menschen heute nicht mehr aus dem Haus. Aber welche können für ihren Preis wirklich überzeugen, und heißt gut immer auch gleich teuer? Fünf Over-Ear-Modelle von günstig bis hochpreisig im Check.
Unterwegs die Lieblingssongs streamen, noch schnell den News des Tages lauschen - dank Smartphone und entsprechender Kopfhörer ist das immer und überall möglich. Aber welche liefern wirklich den besten Sound? Die ntv/RTL-Testredaktion hat fünf Modelle zwischen 80 und 379 Euro (UVP) auf den Prüfstand gestellt.
So wurde getestet
Alle Kopfhörer durchlaufen das gleiche Testverfahren. Am Anfang steht die Frage nach Haptik und Verarbeitung, anschließend wird die Bluetooth-Komptabilität gecheckt. Welche Funktionen bringen die Modelle mit, wie einfach ist die Handhabung? Anschließend zeigt der Praxistest, wie es in verschiedenen Alltagssituationen um die Klangqualität bestellt ist und wie zuverlässig das Noise Cancelling funktioniert.
- JBL Tune 760 für 129,99 Euro (UVP)
- EarFun Wave Pro für 79,99 Euro (UVP)
- Anker soundcore Q30 für 79,59 Euro (UVP)
- Bose QuietComfort SC für 289,95 Euro (UVP)
- Sony WH-1000XM4 für 379 Euro (UVP)
Der Testsieger
Die Bose QuietComfort-Kopfhörer machen einen hochwertigen Eindruck, die Bluetooth-Verbindung klappt problemlos. Sie lassen sich sogar mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden, wobei sich Lautstärke, Start und Stopp und der Wechsel zwischen ANC und Transparenzmodus über verschiedene Knöpfe an den Ohren einstellen lässt. Ein weiterer Pluspunkt: Beim Wechsel pausiert die Musik oder der Podcast kurz.
Der Sound der Kopfhörer sowie das Noise Canceling überzeugen. Laute Geräusche in der nahen Umgebung (Staubsauger etc.) werden maximal als sehr leises Störgeräusch wahrgenommen. Auch im Transparenzmodus spielen Musik und Podcasts klar ab. Die Kopfhörer sitzen bequem und sind mit 240 Gramm vergleichsweise leicht, selbst beim Joggen verrutscht nichts. Einziger Minuspunkt: Beim Fahrradfahren und Laufen sind die Windgeräusche im Normal-Modus teilweise so laut, dass es unangenehm ist.
Preis-Leistungs-Tipp
Wer deutlich weniger Geld ausgeben möchte, ist mit den soundcore Q39 Kopfhörern von Anker gut bedient. Sie sitzen bequem und stören auch bei langem Tragen nicht, sind allerdings mit 272 Gramm etwas schwerer als die Bose-Kopfhörer. Auch hier sind zwei Geräte gleichzeitig koppelbar, Sound wie ANC-Modus überzeugen im Test. Sogar im normalen Modus sind laute Umgebungsgeräusche nicht unangenehm, erst im Transparenzmodus sind sie deutlich hörbar. Ungünstig: Wenn man zwischen den Modi wechselt, stoppt die Musik oder der Podcast nicht und läuft im Hintergrund leise weiter. Der Modi-Wechsel dauert vier Sekunden - also lieber erst pausieren, dann umschalten.
Auch bei den Anker-Kopfhörern sind Windgeräusche im Transparenzmodus sehr laut und unangenehm, in den anderen beiden Modi stören sie aber nicht.
SonyWH-1000XM4
Die teuersten Kopfhörer im Test wirken hochwertig verarbeitet und fühlen sich gut an. Ein Doppel-Klinkenstecker ist im Lieferumfang enthalten. Die Bedienung ist gewöhnungsbedürftig: Die Kopfhörer haben nur zwei sichtbare Knöpfe "An/Aus" und "ANC". Alle anderen Funktionen, wie nächster/vorheriger Track, lauter/leiser, Pause/Start, werden über Touch-Gesten an der rechten Ohrmuschel gesteuert. Wechselt man zwischen normalem, Transparenz- und ANC-Modus, läuft die Musik oder der Podcast leise im Hintergrund weiter.
Die Kopfhörer sind bei einem Gewicht von 254 Gramm leicht zu tragen und rutschen selbst beim Joggen nicht. Der Sound überzeugt, aber auch hier hört man im Transparenzmodus die Windgeräusche beim Radfahren. Im Noise-Cancelling-Modus werden selbst die Geräusche einer Siebträgermaschine fast nahezu ausblendet.
JBL Tune 760
Die Kopfhörer von JBL sind die einzigen im Test, die ohne Hülle geliefert werden. Die Bedienung ist einfach, alle Knöpfe befinden sich an der rechten Ohrmuschel und sind dank der unterschiedlichen Haptik leicht erkennbar. Die Kopfhörer lassen sich mit zwei Geräten gleichzeitig verbinden, wobei es beim Wechsel der Abspielplattformen zu leichten Verzögerungen kommen kann.
Die günstigsten Kopfhörer im Test sind mit 220 Gramm auch die leichtesten. Allerdings sitzen sie sehr eng und drücken dadurch etwas. Unter den Muscheln werden die Ohren schnell warm, ein leichtes Störgefühl entwickelt sich bereits nach kurzer Zeit.
Der ANC-Modus überzeugt nicht komplett, es ist kaum ein Unterschied zum Transparenzmodus erkennbar. Aber: Selbst im Transparenzmodus werden Geräusche gut abgeschirmt - völlig ausreichend für den Alltag. Die Kopfhörer haben damit einen entscheidenden Vorteil: Selbst starke Windgeräusche beim Fahrradfahren und Joggen sind im Transparenzmodus kaum zu hören.
EarFun Wave Pro
Der erste Eindruck beim Auspacken: Die EarFun Wave Pro riechen stark nach Plastik und wirken nicht hochwertig verarbeitet - die Verbindung mit dem iPhone klappt aber schnell und problemlos. Die Kopfhörer sitzen etwas locker und wackeln bei Bewegung ein kleines bisschen hin und her. Ansonsten sind sie bequem und mit 266 Gramm kein Fliegengewicht.
Windgeräusche sind im normalen Modus teilweise sehr laut, beim Joggen werden die Ohren schnell warm. Die EarFun Wave Pro sind die einzigen Kopfhörer im Test, die nach einem schweißtreibenden Sportprogramm unangenehm riechen.
Neben dem Power-Knopf haben die Kopfhörer an der rechten Ohrmuschel einen Knopf fürs ANC und einen länglichen Knopf, um lauter und leiser zu stellen. Den länglichen Knopf muss man an der richtigen Stelle ein paar Sekunden gedrückt halten, um den nächsten Track zu starten - gerade beim Joggen eher unpraktisch. Wechselt man zwischen ANC-, Transparenzmodus und dem normalen Modus, erfolgt das mit Ansage - das ist praktisch, aber: Die Musik verstummt komplett, läuft aber gleichzeitig weiter. So werden je nach Modus zwei bis vier Sekunden verpasst.
Im Vergleich zum Testsieger ist ein deutlicher Unterschied im Transparenzmodus erkennbar: Bei den EarFun-Kopfhörern klingt der Modus weniger realistisch, sondern eher etwas dumpf. Der Noise-Cancelling-Modus kann hingegen überzeugen, der Sound auch.
Die ntv/RTL-Testredaktion ist unabhängig, erwirbt alle Produkte auf eigene Kosten, führt Tests durch und bewertet nach objektiven Kriterien.
Wenn Sie ein Produkt über einen Link kaufen sollten, erhalten wir eine Provision. Der Preis ändert sich dadurch nicht.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke