Seit Monaten bekriegen sich Elon Musk und ChatGPT-Entwickler OpenAI, auch vor Gericht. Dort hatte Musks Anwalt eine skurrile Behauptung aufgestellt. Sie könnte teuer werden.

Der Streit schwelt seit Jahren: Kommt OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, ihrem eigentlichen Gründungsgedanken einer moralischen KI-Entwicklung nach? Mitgründer Elon Musk findet: Nein. Und verklagte die Firma und CEO Sam Altman schließlich im vergangenen Jahr. Jetzt brachte das Verfahren Musks Anwalt zu einer kaum glaubhaften Behauptung.

"Mister Musk benutzt keinen Computer", erklärten Musks Anwälte in einer am Sonntag eingereichten Gerichtsnotiz. Hintergrund war ein Antrag OpenAIs vom Freitag: OpenAI warf Musk und seinem KI-Unternehmen xAI vor, nicht alle nötigen Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Musks Anwälte, so die Unterstellung, hätten kein Interesse, Dokumente von ihrem Klienten vorzulegen.

Hat Elon Musk einen Computer?

Der Gegenantrag vom Sonntag widerspricht dem. Man habe OpenAI am 14. Juni mitgeteilt, "dass wir Mr. Musks Handy durchsuchen, seine E-Mails ausgewertet haben und dass Mr. Musk keinen Computer benutzt", heißt es in dem eingereichten Schreiben. Musk würde keinesfalls versuchen, die Beweisaufnahme zu stören, weisen die Anwälte die Vorwürfe zurück.

Wie glaubwürdig das ist, steht auf einem anderen Blatt. Tatsächlich bestätigten zwar mehrere Angestellte Musks gegenüber "Wired", dass er vor allem von seinem Smartphone aus arbeitet. Es gibt allerdings zahlreiche Beispiele, in denen Musk sich mit einem Rechner zeigte. Auch in seinen eigenen Social-Posts.

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Ja – sagt Musk

Dabei ließ er auch wenig Zweifel, ob es sich um Geräte anderer Personen handelt. "Das ist ein Bild von meinem Laptop", postete er etwa an Silvester. "Er ist etwa drei Jahre alt." Den Sticker habe er in Deutschland von einem Fan geschenkt bekommen. Vorher hatte Musk live gestreamt, wie er die PC-Version von "Diablo 4" zockte. Das war auch bei mehreren anderen Posts der Fall, bei denen er von seiner Gaming-Hardware berichtete. 

Dass Musk den Rechner plötzlich nicht mehr hat, ist unwahrscheinlich. Zuletzt hatte er im Mai gepostet, dass er immer noch "diesen uralten Gaming-Laptop mit einem Doge-Sticker" nutze. Selbst in seinem Büro im Weißen Haus hatte Musk einen Gaming-PC stehen, er tauchte auf mehreren Aufnahmen von Besuchern auf. Bei einem Besuch zeigte er sogar den gigantischen Bildschirm.

Streit mit OpenAI

Für den Gerichtsgegner OpenAI dürfte es entsprechend einfach sein, die Behauptungen Musks zu widerlegen – und den eigenen Vorwurf zu belegen, dass Musk die Beweisaufnahme zu stören versucht. 

Künstliche Intelligenz "Unser Ziel ist, dass Ihr ChatGPT eine eigene Persönlichkeit entwickelt"

Musks Chance wurden ohnehin nicht besonders gut bewertet. Er wirft OpenAI vor, sich von der Gemeinwohl-orientierten Stiftung zur ethischen Erforschung von KI zu einer an Gewinn interessierten Firma gewandelt zu haben. Tatsächlich gibt es eigentlich zwei OpenAIs: Die Stiftung, die damals von Musk mit gegründet wurde, und ein von Sam Altman geführtes Unternehmen, das allerdings weiter unter Kontrolle der Stiftung ist, aber Geld verdienen darf.

Musk stoßen an dem Konstrukt vor allem zwei Aspekte sauer auf: Zum einen sei OpenAIs Software nicht mehr quelloffen, die Firma verhindert also, dass Dritte die Erkenntnisse ebenfalls nutzen können. Zum anderen stünden die Gewinnabsichten der Idee einer an Ethik orientierten Forschung an KI entgegen, argumentiert er. Musk fordert deshalb seine Spenden von 44,6 Millionen Dollar zurück, verlangt eine Rückkehr zum Open-Source-Prinzip. Die Chancen wurden von Experten schon für gering gehalten, bevor er behaupten ließ, keinen Laptop zu nutzen.

Quellen:Wired, Fortune, Toms Hardware

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