Google veröffentlicht Android 16. Pixel-Geräte erhalten es sofort, auf Smartphones und Tablets von Samsung und anderen Herstellern wird es in den kommenden Wochen und Monaten zur Verfügung stehen. Die Neuerungen sind überschaubar, aber meist praktisch und sinnvoll.

Wenn Apple eine neue iOS-Version herausbringt, ist es nur eine Frage des Alters, ob ein iPhone das Update erhält oder nicht - Dritthersteller gibt es nicht. Bei Android ist es genau umgekehrt. Hier gibt es Samsung, Xiaomi, Nothing und viele andere, die die große Masse der Android-Geräte verkaufen. Googles Pixel-Smartphones und -Tablets sind hier zwar Vorreiter, aber trotz wachsender Marktanteile eine Minderheit.

Pixels first

Auch bei den Updates gibt es große Unterschiede: Pixel-Geräte erhalten es gewöhnlich sofort, alle anderen erst später, oft etliche Monate nachdem Google die neue Android-Version veröffentlicht hat. Das liegt zum einen an unterschiedlicher Hardware, zum anderen daran, dass die Hersteller ihre eigenen Benutzeroberflächen mit eigenen Funktionen haben.

So ist es auch mit Android 16. Für alle Google-Geräte ab dem Pixel 6 steht es ab sofort bereit. Bei allen anderen kommt es nach und nach an, wobei Smartphones von Googles engsten Partnern Samsung und Xiaomi schon in einigen Wochen Updates erhalten könnten.

Hinzu kommt, dass Google regelmäßig kleinere System-Aktualisierungen verteilt, statt alles in große Pakete zu stecken. Entsprechend überschaubar sind die Neuerungen, die Android 16 jetzt für alle kompatiblen Geräte bringt, egal von welchen Herstellern sie stammen.

Verbesserte Benachrichtigungen

Google führt Live-Updates für Fahr- und Lieferdienste ein. Damit erhält man automatisch Benachrichtigungen inklusive Fortschrittsbalken, um beispielsweise zu sehen, wann die Pizza, ein Paket oder der Uber-Fahrer ankommt. Eine App der Dienste muss man dafür nicht öffnen.

Außerdem werden unter Android 16 Benachrichtigungen einzelner Apps gruppiert. Das bedeutet, dass nicht mehrere einzelne Meldungen einer Anwendung angezeigt werden, was die Übersicht deutlich verbessert.

Erweitertes Sicherheitsprogramm

Mit der Aktualisierung des Betriebssystems kommt die Möglichkeit, ein Smartphone oder Tablet stärker vor Online-Angriffen, schädlichen Apps, unsicheren Verbindungen und weiteren Bedrohungen zu schützen. Mit einem Fingertipp kann man in den Einstellungen mehrere Schutzfunktionen auf einmal aktivieren.

Google empfiehlt das erweiterte Sicherheitsprogramm vor allem Personen, bei denen ein erhöhtes Risiko zielgerichteter Online-Angriffe besteht. Dazu gehören Journalisten, Aktivisten, Mitarbeiter politischer Kampagnen, Wirtschaftsführer oder IT-Administratoren.

Identitätsprüfung

Pixel-Geräte haben sie schon, für alle anderen Android-Geräte kommt jetzt die Identitätsprüfung in die Einstellungen. Sie soll unter anderem verhindern, dass Unbefugte Zugriff auf Gerät und Konten haben, nachdem sie PINs oder andere Zugangscodes ausgespäht haben.

Ist die Identitätsprüfung aktiviert, wird bei sicherheitskritischen Aktionen wie dem Ändern der Bildschirmsperre eine biometrische Authentifizierung verlangt, also ein Fingerabdruck- oder Gesichts-Scan. Dies gilt nicht für vertrauenswürdige Orte, die man in den Einstellungen definieren kann, etwa die eigene Wohnung oder der Arbeitsplatz.

Die Identitätsprüfung ist etwas versteckt. Man findet sie ganz oben unter Google-Dienste und -Einstellungen – Alle Dienste – Diebstahlschutz.

Optimierte Anrufe mit Hörgeräten

Mit Android 16 lassen sich Hörgeräte mit LE Audio nicht nur direkt vom Smartphone aus steuern, sie sind auch besser für Telefonate geeignet. Bisher nutzen die Geräte ihre eigenen Mikrofone bei Anrufen. Das ist in lauten Umgebungen ein Problem, da sie eigentlich dazu da sind, die Stimme von Gesprächspartnern aufzunehmen, mit denen man sich von Angesicht zu Angesicht unterhält. Nach dem Update kann man auf das Smartphone-Mikrofon umschalten.

HDR-Screenshots

Wenn man unter Android 16 Screenshots von HDR-Fotos oder -Videos macht, bleibt die Qualität der Aufnahmen erhalten. Das gilt auch, wenn man sie bearbeitet und teilt.

Adaptive Bildwiederholfrequenz

Top-Smartphones haben Displays, die dynamische Bildwiederholfrequenzen von 1 bis 120 Hertz (Hz) unterstützen - je nachdem, ob starre oder bewegungsintensive Inhalte angezeigt werden. Das ermöglicht eine flüssigere Darstellung und spart Strom. Es funktioniert aber nicht immer. Deshalb bringt Android 16 neue Programmierschnittstellen (APIs) und eine tiefere Integration ins System, sodass mehr Gerätehersteller und Apps die adaptive Bildwiederholfrequenz nutzen können

Blick zurück

Manche Nutzerinnen und Nutzer steuern ihr Smartphone noch über drei Bedienfelder am unteren Displayrand, statt Wischgesten zu verwenden. Sie können jetzt lange auf die Zurück-Taste tippen, um die aktuelle Anzeige zu verkleinern. Sie sehen dann im Hintergrund eine Vorschau des vorherigen Bildschirms.

Neue Funktionen für Tablets

Mit Android 16 kommen neue Funktionen für Tablets, die ähnliches Arbeiten wie mit Desktop-PCs ermöglichen sollen. Um sie zu nutzen, musste ntv.de auf einem Pixel-Tablet in den Entwickleroptionen erst die Funktionen für die Desktopoberfläche aktivieren. Der Modus ist auch mit Smartphones praktisch, wenn man ein externes Display und eine physische Tastatur verbunden hat.

Neu ist, verschiedene Fenster auf dem Display anzuzeigen, zu skalieren und zu verschieben. Außerdem lassen sich Apps gruppieren.

Um den Überblick nicht zu verlieren, wenn man so viele Apps geöffnet hat, dass sie nicht mehr alle in der Taskleiste angezeigt werden können, ist der sogenannte Taskleistenüberlauf da. Das heißt, die überzähligen Anwendungen werden in der Leiste gruppiert. Tippt man darauf, öffnet sich eine Schnellauswahl.

Vor allem in Zusammenhang mit einer externen Tastatur ist es praktisch, dass man auf Tablets jetzt eigene Tastenkombinationen erstellen kann. Sie erlauben einen schnelleren Zugriff auf die am häufigsten verwendeten Aktionen und Werkzeuge.

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