Ein prächtiges Gemälde soll bei "Bares für Rares" versteigert werden. 7000 Euro hätten die Verkäufer gerne - doch dann stellt Experte Colmar Schulte-Goltz eine Frage.

Sie haben das Gemälde vor 25 Jahren von einer alten Dame geschenkt bekommen. Es soll die Schwester des letzten deutschen Kaisers zeigen. Doch die Eheleute wissen nicht, wohin damit. Deswegen wollen Assu und Mehmet Kandemir aus Frechen das Werk nun bei "Bares für Rares" veräußern. 

Das Bild ist durchaus ungewöhnlich - und ziemlich groß. Moderator Horst Lichter fällt als Erstes der verzierte Rahmen auf. Und auch Colmar Schulte-Goltz kann nicht versprechen, "aus diesem sehr schönen Kunstwerk ganz schlau zu werden". Zu sehen sei eine schmuckvolle Darstellung im historischen Originalrahmen. Abgebildet sei eine Frau, die in einer Maskerade steckt, die dem osmanischen Reich zugehörig sei. Es sei einer "schmuckhaften Optik sehr zugewandt", sagt der Experte in gestelztem Deutsch. Was er damit sagen will: "Die Ausstattung ist reich."

"Bares für Rares": "Was ist mit dem Bild passiert?"

Die auf dem Bild dargestellte Frau schiebe darauf den Vorhang zur Seite, um sich selbst zum Motiv zu machen. Das bringe, so Schulte-Goltz, "einen Moment des Momentums". Bei dem Schöpfer des Werkes handele es sich vermutlich um den deutschen Maler Paul Heydel, der von 1854 bis 1935 gelebt hat. Den Rahmen bezeichnet er als "unikativ".

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Dann stellt der Experte den Verkäufern eine Frage: "Was ist denn mit dem Bild passiert? Das sieht so aus, als habe man darauf geschossen" - und verweist auf drei Einschusslöcher. Assu Kandemir erzählt die Geschichte: Der Ehemann der Dame, die ihnen das Bild geschenkt hat, sei eines Abends angentrunken nach Hause gekommen und habe im Wahn um sich geschossen. Dabei traf er auch das Bild.

Den Wunschpreis beziffert Mehmet Kandemir mit satten 7000 Euro. Da will Colmar Schulte-Goltz aber nicht mitgehen. Seine Schätzung beläuft sich auf lediglich 1500 bis 2000 Euro. Dafür wollen die Eheleute das lädierte Gemälde jedoch nicht abgeben, der ideelle Wert ist ihnen zu hoch. Sie entschließen sich, das Bild wieder mit nach Frechen zu nehmen. 

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Wendela Horz Wie man an ihrem Dialekt unschwer erkennt, kommt Wendela Horz aus Rheinland-Pfalz. Geboren wurde sie 1969 in Speyer, bei "Bares für Rares" kommt die Goldschmiedin vor allem dann zum Einsatz, wenn es um edlen Schmuck geht © Frank W. Hempel/ZDF
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Traurig sind die beiden darüber nicht. "Ehrlich gesagt freue ich mich auch, dass es wieder mit nach Hause kommt", gesteht Assu Kandemir hinterher mit einem Lächeln im Gesicht.

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