Die Hauptdarsteller einer neuen Harry-Potter-Serie von HBO stehen fest. Was die drei erwartet, wird kein Spaß. Das zeigt J. K. Rowlings Umgang mit ihren Vorgängern.

Oh, mein Gott! Soeben wurden drei überaus süße Hauptdarsteller für die neue HBO-Serie "Harry Potter" gefunden! Die Kinderschauspieler wurden aus mehr als 30.000 Mitbewerbern zwischen neun und elf Jahren aus ganz Großbritannien ausgesucht.

Wie genau muss man sich ein solches Casting eigentlich vorstellen? Sitzt da J. K. Rowling (die als Executive Producerin an der neuen Serie mitwirkt) in einem stickigen Vorführ-Raum, scrollt sich durch wacklige Handyvideos von der Theater-AG der "King Edward VI. School" in Stratford-upon-Avon und ruft dann plötzlich in die Dunkelheit: "Wow, die kleine Juliane da hinten wäre doch super als Hermine! Was sagen Sie, Headmaster Dumbledore? Das ist gar keine echte Juliane? Sondern ein als Mädchen verkleideter Julian? Ihr Schufte! Schafft mir diesen widerlichen Kerl aus den Augen! Was sind das doch für verrottete Zeiten, in denen wir leben! Jetzt dürfen sich sogar die Kleinsten schon ihr Geschlecht aussuchen!"

Wie auch immer. Nach dem aufwendigen Casting wurden nun also endlich drei Hauptdarsteller gefunden. Der junge Dominic McLaughlin spielt Harry Potter, Arabella Stanton verkörpert Hermine Granger und Alastair Stout schlüpft in die Rolle von Ron Weasley. Damit werden die drei Newcomer die Nachfolger von Daniel Radcliffe (35), Emma Watson (35) und Rupert Grint (36).

Hauptdarsteller gefunden Sie werden in der "Harry Potter"-Serie zu Harry, Ron und Hermine

Nun stellt sich natürlich erst einmal die Frage, warum es überhaupt eine neue Potter-Serie braucht? Warum kriegt J. K. Rowling eigentlich den Hals nicht voll von der permanenten Ausschlachtung ihres Superbestsellers? Warum gibt sie sich nicht einfach mal zufrieden mit über 600 Millionen verkauften Exemplaren weltweit, einem geschätzten Vermögen von etwa 1,1 Milliarden Dollar und einem eigenen Musical in unmittelbarer Nachbarschaft des prestigeträchtigen Hamburger Zusatzstoffe-Museums?

Vor allem aber fragt man sich, wer eigentlich die armen Kinderdarsteller vor J. K. Rowling schützt? Denn was die jungen Schauspieler erwartet, birgt ganz sicher keine Freude. Davon wissen ihre Vorgänger ein Lied zu singen. Denn kaum wagten die drei es, sich eine eigene Meinung zu J. K. Rowling zu bilden, ereilte sie der schreckliche Bannfluch der Chefmagierin.

Joanne K. Rowling (2.v.l.) mit den Harry Potter-Hauptdarstellern Rupert Grint, Daniel Radcliffe und Emma Watson vor der Uraufführung des Films "Harry Potter und der Stein der Weisen", London, 2001  © epa PA Conran

Rowlings Reaktion auf die Kritik der drei an ihrer inzwischen notorischen Transfeindlichkeit ist überaus beschämend. Seit 2020 äußert sich die Bestsellerautorin immer wieder kritisch zur Transgender-Thematik und betont, das biologische Geschlecht sei nicht veränderbar. Mann ist Mann, Frau ist Frau, keine Widerrede!

Radcliffe, Watson und Grint haben sich immer wieder deutlich von Rowling distanziert. So schrieb Radcliffe: "Transfrauen sind Frauen". Er betonte, dass Aussagen wie die von Rowling die Würde der Betroffenen verletzen. In einem offenen Brief schrieb er: "Es ist klar, dass wir mehr tun müssen, um Transgender- und nichtbinäre Personen zu unterstützen. Wir sollten ihre Identitäten nicht für ungültig erklären und nicht weiteres Leid verursachen".

Emma Watson sekundierte auf X: "Trans-Menschen sind die, für die sie sich ausgeben, und sie verdienen es, ihr Leben zu leben, ohne ständig infrage gestellt zu werden oder gesagt zu bekommen, dass sie nicht die sind, für die sie sich ausgeben. Ich möchte, dass meine Trans-Follower wissen, dass ich und viele andere Menschen auf der ganzen Welt euch sehen, respektieren und lieben für das, was ihr seid."

"Harry Potter"-Autorin Hier sollte ein Interview mit J. K. Rowling stehen – es scheiterte an ihren lächerlichen Vorgaben

Auch Rupert Grint zeigte sich solidarisch und sagte in einem Statement: "Ich stehe fest an der Seite der Trans-Gemeinschaft und schließe mich den Äußerungen vieler meiner Kollegen an. Trans-Frauen sind Frauen. Trans-Männer sind Männer. Wir sollten alle das Recht haben, mit Liebe und ohne Urteil zu leben."

Daraufhin warf Rowling den Schauspielern vor, sich einer Bewegung anzubiedern, die Frauenrechte untergrabe. Sie erklärte, sie werde Radcliffe und Watson ihr Verhalten nicht verzeihen, da sie ihren Ruhm dazu genutzt hätten, um die Transition von Minderjährigen zu feiern und auf diese Weise verletzliche Frauen zu gefährden. Worin auch immer die Gefahr bestehen soll. Man versteht es nicht.

In den sozialen Medien verhöhnte Rowling die inzwischen erwachsenen Potter-Stars. Sie warf die drei Schauspieler ihren über 14 Millionen Followern auf "X" zum Fraß vor. In Zeiten der vollkommenen Verrohung der Plattform unter Elon Musk sicher kein Spaß.

Zuletzt feierte J. K. Rowling ein britisches Gerichtsurteil, das kategorisch feststellte, dass Transfrauen nicht als Frauen gelten. Nach der Verkündung postete sie auf "X" ein Foto, das sie überaus zufrieden mit einer Zigarre zeigte. Elon Musk und Donald Trump likten den Post. Feine Gesellschaft, Mrs. Rowling!

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Harry Potter: Die Voldemortisierung von J. K. Rowling 

Man fragt sich, wann genau eigentlich die Voldemortisierung von Rowling angefangen hat. Jeder Autor trägt alle Figuren in sich, die er in seine Werke einbringt. Mit Voldemort muss Rowling versucht haben, ihre düstersten Seiten zu exorzieren. Leider ist ihr diese Austreibung nicht so ganz gelungen. Irgendwelche Restspuren des Erzbösewichts müssen wohl noch geblieben sein. Denn Rowlings transfeindliche Obsession weist denselben Biologismus auf, den sie vor Jahren in Voldemort noch so beißend karikiert hat. Während Voldemort nur "reinblütige" Zauberer akzeptiert und alle "schlammblütigen" Magier ausgrenzt, lässt J. K. Rowling nur Frauen gelten, die auch als solche geboren wurden. Alle anderen macht sie verächtlich und grenzt sie aus. Was sind diese Frauen für sie? Schlammblütig?

Genau wie Voldemort fordert J. K. Rowling unbedingte Gefolgschaft. Wer sie ihr verweigert, der muss mit ihrem Bannfluch rechnen. In der öffentlichen Kritik der drei Potter-Stars sieht Rowling Verrat an ihren Werten. So viel Hybris muss sein.

J. K. Rowling behauptet, Frauen seien nicht sicher, wenn Transfrauen die Frauentoiletten oder -umkleiden nutzen. Das ist erwiesenermaßen vollkommener Unsinn. Berechtigte Sorgen muss man sich hingegen um beeinflussbare Kinderstars machen, die in den inzwischen leider überaus problematischen Bannkreis der menschenfeindlichen Erfolgsautorin geraten. Und man sollte sich fragen, ob man seine Kinder einer solchen Autorin wirklich noch aussetzen möchte.

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