Im Prozess gegen US-Rapper Combs treten weitere Frauen in den Zeugenstand. Eine Bekannte berichtet, wie der Musiker seine damalige Freundin schwer misshandelte. Eine andere wurde nach eigenen Aussagen selbst Opfer seiner Übergriffe.
Im Prozess gegen US-Rapper Sean "Diddy" Combs kommen neue Details zu dessen mutmaßlichen Gewaltausbrüchen gegenüber seiner Ex-Freundin Cassie Ventura ans Licht. "Er schlug sie, würgte sie, zerrte sie und schlug ihr auf den Mund", sagte eine Bekannte des ehemaligen Paares, Sängerin Dawn Richard, bei ihrer Zeugenaussage vor Gericht in New York. Bei einem Angriff im Jahr 2009 habe der heute 55-Jährige seine damalige Partnerin sogar mit einer Bratpfanne beworfen. Combs habe ihr und anderen Zeugen am nächsten Tag gedroht, über den Vorfall Stillschweigen zu bewahren.
Combs sitzt seit Mitte September in Untersuchungshaft und sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber: Sexhandel, organisierte Kriminalität und weitere Straftaten. Er bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädiert auf nicht schuldig. In ihrem Eröffnungsplädoyer räumte die Verteidigung ein, dass Combs Frauen gegenüber gewalttätig gewesen sei - die Vorwürfe des Sexhandels wiesen seine Anwälte jedoch entschieden zurück.
Auch wenn Körperverletzung nicht explizit angeklagt ist, will die Staatsanwaltschaft mit diesen Aussagen belegen, dass der US-Rapper ein gewalttätiges Verhalten zeigte, mit dem er Zwang auf die heute 39-jährige Ventura ausübte und sie damit auch zu sexuellen Handlungen mit fremden Männern nötigte. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Der Prozess soll rund acht Wochen dauern.
Ventura sah keine Möglichkeit, Beziehung zu beenden
Eine weitere Zeugin und ehemals gute Freundin Venturas, Kerry Morgan, sagte aus, Combs' Ex-Partnerin habe ihn nicht verlassen können, weil er faktisch ihr ganzes Leben kontrollierte. Er habe über alles bestimmt: ihren Job, ihr Auto, ihre Wohnung. "Er kontrollierte alles. Sie hätte ihre gesamte Lebensgrundlage verloren", sagte Morgan laut CNN.
Morgan beschrieb auch zwei Vorfälle, bei denen Combs Ventura gewaltsam angegangen haben soll. Auch sie selbst sei von ihm angegriffen worden. Einmal habe Combs sie gewürgt und mit einem hölzernen Kleiderbügel auf den Kopf geschlagen, schilderte Morgan im Gericht. Daraufhin habe Combs ihr 30.000 Dollar für ihr Schweigen bezahlt.
David James, der von 2007 bis 2009 als Assistent für Combs arbeitete, berichtete über ein Gespräch mit Ventura, in dem sie über den Lebensstil geklagt, aber keine Möglichkeit gesehen habe, Combs zu verlassen. Ventura hatte mit der Firma des Rappers einen Plattenvertrag unterschrieben und hoffte auf eine eigene Musikkarriere.
James berichtete auch über seine Erfahrung, für Combs zu arbeiten. Bei seinem Vorstellungsgespräch habe ein Manager auf ein Bild des Rappers an der Wand gezeigt und gesagt, dies sei "Mr. Combs' Königreich". Sie seien alle hier, um ihm zu dienen.
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