Die Ex-Freundin von Sean "Diddy" Combs ist die zentrale Zeugin im Prozess gegen den Rapper. Der habe sie zum Sex mit Fremden gezwungen, sagt sie. Combs Anwälte zeichnen ein anderes Bild.

Im Prozess gegen den US-Rapper Sean "Diddy" Combs haben die Anwälte des 55-Jährigen die Hauptbelastungszeugin ins Kreuzverhör genommen, Combs' frühere Freundin Cassandra "Cassie" Ventura. Sie präsentierten den Geschworenen in New York Emails und Textnachrichten des früheren Liebespaars. Damit versuchten sie Zweifel an Venturas Aussagen zu säen, der Rapper habe sie zur Teilnahme an Sex- und Drogenpartys gezwungen.

Ventura musste Nachrichten mit expliziten Inhalten vorlesen. Combs' Anwältin Anna Estevao fragte sie, warum sie sich auf ein Wiedersehen mit Combs gefreut habe, als dieser während ihrer mehr als zehnjährigen Beziehung auf Reisen war. "Weil ich mich in ihn verliebt hatte und mir sehr viel an ihm lag", war die Antwort der 38-jährigen Sängerin.

Die Verteidigung zeigte zudem Nachrichten Venturas, die Zustimmung zu den sogenannten "Freak Offs" des Rappers beweisen sollen, wie er seine Drogen- und Sexpartys nannte. Sie sei "immer bereit", daran teilzunehmen, schrieb die Sängerin in einer ihrer Nachrichten.

Ventura spricht von Suizidgedanken

In den vergangenen Tagen hatte Ventura erstmals ausgesagt. Sie sprach von Gewaltausbrüchen Combs' und nannte seine Partys "ekelhaft". Sie habe deshalb Suizidgedanken gehabt. Jahre nach ihrer Trennung 2018 habe sie das Erlebte noch verfolgt, erklärte die hochschwangere Sängerin und Tänzerin, die ihr drittes Kind erwartet.

Ventura hatte den bekannten Musiker und Produzenten 2023 wegen jahrelanger Misshandlungen und Vergewaltigung verklagt. Beide einigten sich kurz darauf auf einen außergerichtlichen Vergleich, seither reichten jedoch weitere Frauen und auch Männer Klagen gegen den Rapper ein. Ventura gilt als zentrale Zeugin. Die Staatsanwaltschaft wirft Combs vor, die Kläger sexuell missbraucht und mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an seinen Partys genötigt zu haben.

Der Prozess in New York ist auf acht bis zehn Wochen angesetzt. Im Falle eines Schuldspruchs droht dem Rapper lebenslange Haft.

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