Am vergangenen Donnerstag stirbt Xatar in einem Apartment in Köln. Noch ermittelt die Staatsanwaltschaft zu den Hintergründen seines überraschenden Ablebens. Derweil wird bekannt, dass der 43-jährige Rapper erst vor Kurzem ein Insolvenzverfahren beantragt haben soll.

Nach Recherchen der "Bild-Zeitung" soll der vergangenen Donnerstag überraschend verstorbene Rapper Xatar wenige Monate vorher beim zuständigen Amtsgericht in Köln ein Verfahren wegen Zahlungsunfähigkeit beantragt haben. Der offizielle Beschluss datiert demnach vom 26. September 2024, wobei Gläubiger bis Ende November ihre Ansprüche anmelden konnten.

Der Musiker, er mit bürgerlichem Namen Giware Hajabi hieß, soll den Antrag selbst gestellt und gleichzeitig die Restschuldbefreiung beantragt haben, heißt es in dem Bericht weiter. Das Gericht bewertete den als zulässig. Trotz der persönlichen Insolvenz durfte Xatar also weiterhin seiner Arbeit nachgehen und Geld verdienen. Als freiberuflicher Musiker konnte er so alle Einnahmen aus seiner künstlerischen Arbeit behalten - darunter Konzertgagen, Streaming-Erlöse und Tantiemen aus Songrechten. Diese Einkünfte blieben außerhalb der Insolvenzmasse, damit er sich finanziell erholen konnte, wenn auch unter behördlicher Aufsicht. Ein Teil der Einnahmen musste vermutlich aber an die Gläubiger abgeführt werden. Xatars Ziel war es offenbar, innerhalb von drei Jahren schuldenfrei zu sein.

Toxikologischer Bericht steht noch aus

Am 8. Mai 2025 wurde Xatar leblos im Apartment einer Geschäftspartnerin in Köln aufgefunden, wo er regelmäßig an neuer Musik arbeitete. Die bisherige Obduktion ergab keine Hinweise auf Fremdeinwirkung, ein toxikologisches Gutachten steht noch aus.

Xatar galt als eine der kontroversesten Figuren der deutschen Rap-Szene. Seine Biografie ist geprägt von früher Kriminalität, die 2009 in einem spektakulären Überfall auf einen Geldtransporter gipfelte. Die Beute umfasste 120 Kilogramm Zahngold und Schmuck im Wert von 1,8 Millionen Euro. Nach seiner Flucht wurde er im Irak gefasst und 2010 zu acht Jahren Haft verurteilt. Das entwendete Gold blieb bis heute verschwunden. Diese Geschichte wurde 2022 von Regisseur Fatih Akin unter dem Titel "Rheingold" verfilmt.

Parallel zu seinen rechtlichen Problemen etablierte sich Xatar als erfolgreicher Musiker - sein zweites Album entstand während seiner Haftzeit. Im Herbst 2023 mussten jedoch fünf Gesellschaften seiner Unternehmensgruppe Insolvenz anmelden. Im März 2024 folgte das Ende seines Musiklabels "Alles oder Nix Records". Xatar räumte damals öffentlich ein, ihm sei die unternehmerische Verantwortung über den Kopf gewachsen.

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