Zum zweiten Mal reüssierte Helen Schneider im Bremer "Tatort" als resolute Gerichtsmedizinerin Edda Bingley. Vor 16 Jahren war sie bereits in einem Kieler Borowski-Fall zu sehen - als Leiche. Hier sind sieben Fakten über die Allrounderin aus New York.
1. Am 23. Dezember 1952 wurde Helen Schneider in Brooklyn geboren, studierte Klavier und tourte später mit einer Bluesband. In Deutschland machte sie 1978 in "Bio's Bahnhof" zum ersten Mal auf sich aufmerksam, wo sie eine Version von Goethes "Heideröslein" zum Besten gab.
2. Anfang der 80er-Jahre tourte sie an der Seite von Udo Lindenberg, mit "Baby, wenn ich down bin" veröffentlichten die beiden als Duett eine erfolgreiche Single. Als Solistin landete sie mit dem Song "Rock'n'Roll Gypsy" ihren größten Hit, im Original von der australischen Hardrock-Band Rose Tattoo. Das dazugehörige Album "Schneider With The Kick" (1981) landete in Deutschland auf Platz 10 der Albumcharts.
3. Am 21. Oktober 1982 trat sie als erste westliche Künstlerin im Palast der Republik auf. Im selben Jahr wurde sie von der Deutschen Phono-Akademie als beste Sängerin für ihre ausdrucksvolle Stimme ausgezeichnet, 1983 spielte sie im US-Film "Eddie And The Cruisers" an der Seite von Tom Berenger und Ellen Barkin.
4. 1987 erhielt sie ein Engagement am Theater des Westens, wo sie fortan in der Rolle der Sally Bowles im Erfolgsmusical "Cabaret" für Furore sorgte, zusammen mit Hildegard Knef, Wolfgang Reichmann und Utz Richter. Später interpretierte sie Kurt Weill und übernahm die Titelrolle im Musical "Evita".
5. Ihren späteren Ehemann und Manager, den 2010 verstorbenen George Nassar, traf sie bereits als 12-Jährige zum ersten Mal, als sie in einer Talentshow Klavier spielte. Einige Jahre danach war er ihr Lehrer an der Highschool, später verliebten die beiden sich und waren 40 Jahre lang ein Paar.
6. Im Jahre 2009 war sie im Kieler "Tatort" mit dem Titel "Borowski und die Sterne" zu sehen, wenn man so will, als Gegenstück ihres heutigen Parts der Gerichtsmedizinerin - sie gab in diesem Fall die Leiche. In der Rolle der Margret Saloschnik mimte sie die Jugendliebe des alternden Rockstars Bodo Dietrich, gespielt von Hugo Egon Balder. Als Bodyguard wirkte Eddy Kante mit, der im wirklichen Leben eine Zeit lang für die Unversehrtheit von Udo Lindenberg sorgte.
7. In einem aktuellen Interview mit der "Apotheken-Umschau" erzählt Schneider davon, wie es war, als Kind einer jüdischen Familie ausgerechnet in Deutschland Karriere zu machen. "Der Holocaust und alles, was damit verbunden ist, war für meine Familie schlimm", so Schneider. "Aber ich wäre auch einer Einladung auf den Mars gefolgt und hätte Marsianisch gelernt, um im Fernsehen aufzutreten, einen Job zu bekommen. Wenn man dich einlädt, gehst du hin und bedankst dich, das ist künstlerisches Berufsverständnis. Ich empfand es als Aufgabe meiner Generation, diese Kluft wieder zu schließen. Man muss einen Weg finden, gemeinsam vorwärtszugehen."
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