Er ist einer der beliebtesten Künstler in den USA. Als glühender Demokrat macht Bruce Springsteen im letzten US-Wahlkampf aus seiner Abneigung gegen Präsident Trump keinen Hehl. Nun bezahlt die Rocklegende offenbar einen hohen Preis für das politische Engagement.

Ihre Ablehnung von Donald Trumps Politik hat Bruce Springsteen und seiner E Street Band in den USA die Hälfte ihrer Fans gekostet. "Es ist offensichtlich, dass Bruce und ich nicht im Trump-Lager übernachten. In Amerika haben wir deshalb in den letzten Jahren die Hälfte unseres Publikums verloren", sagte Bandleader Steven Van Zandt in der deutschen Ausgabe des Magazins "Playboy". Der "Trumpismus" sei "heute stärker als der Rock'n'Roll".

Der 74 Jahre alte Musiker, der seit mehreren Jahrzehnten Springsteens Bandchef ist, blickt auch deshalb vorfreudig auf anstehende Tourtermine in Europa. "In Europa sind wir heute zehnmal so groß wie in Amerika. Auf 60 Stadionkonzerte kommen zu Hause sechs. Das "Land of the free" ist nicht mehr das gleiche wie zu der Zeit, als wir angefangen haben", erzählte Van Zandt weiter.

Ihre Botschaft würden die Rocklegenden deshalb nicht ändern, stellte er in dem Interview klar: "Irgendwann im Leben musst du die Entscheidung treffen, ob du ein ehrlicher Künstler sein willst, der auch ein Bürger dieses Landes ist mit all seinen Verantwortlichkeiten, oder du willst ein reicher Entertainer sein und tun, was jeder erfolgreiche Entertainer in der Geschichte getan hat, wenn er Geld verdienen will: Politik und Religion vermeiden."

In Deutschland treten Springsteen und die E Street Band am 11. Juni in Berlin, am 18. Juni in Frankfurt/Main und am 27. Juni in Gelsenkirchen auf.

Trump als "amerikanischer Tyrann"

Im Laufe der Jahre wurde Bruce Springsteen quasi zum Komponisten der Demokratischen Partei und machte für die Demokraten John Kerry, Barack Obama, Hillary Clinton und Präsident Joe Biden Wahlkampf. So hatte sich die Rocklegende auch im letzten US-Wahlkampf für Trumps Kontrahentin Kamala Harris eingesetzt.

Bei einer Wahlkampfkundgebung der demokratischen US-Präsidentschaftskandidatin hatte Springsteen Ende Oktober davor gewarnt, der republikanische Bewerber Donald Trump wolle ein "amerikanischer Tyrann" sein. "Er versteht dieses Land nicht, seine Geschichte oder was es heißt, zutiefst amerikanisch zu sein, und deshalb gebe ich am 5. November Kamala Harris und Tim Waltz meine Stimme", fügte Springsteen unter Nennung des demokratischen Vize-Kandidaten hinzu.

Er wolle jemanden im Amt, "der die Verfassung verehrt, der unsere großartige Demokratie nicht bedroht, sondern schützen und leiten will, der an die Rechtsstaatlichkeit und die friedliche Übertragung der Macht glaubt, der für das Recht der Frau auf freie Wahl kämpfen wird und der eine Wirtschaft für die Mittelschicht schaffen will, die allen unseren Bürgern dient", sagte Springsteen weiter. Es gebe nur eine Kandidatin bei der diesjährigen Wahl, die diese Grundlagen hochhalte, fuhr er fort: "Kamala Harris."

Nach dieser Ansage spielte Springsteen drei Songs für die Menschenmenge, die sich für einen Auftritt von Harris versammelt hatte. Aber es kam bekanntermaßen anders als von ihm gewünscht. Seit dem 20. Januar 2025 ist Trump der 47. Präsident der Vereinigten Staaten, es ist seine zweite Amtszeit.

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