Ab heute soll alles anders werden. Giovanni Zarrella hat in ein schickes, Westberliner Restaurant geladen. Ein Italiener, natürlich. An der Decke kleben nackte Stuck-Engel, neben dem Weinregal thront sein überlebensgroßes Porträt. Auf der Karte stehen "Mezze Manchine con Ragu" und "Branzino alla Griglia". Zarrella hat sehr gute Laune, den ganzen Abend schwebt er von Tisch zu Tisch, manche werden sichtlich ein bisschen schwach in den Knien, wenn er ihnen seine Hand auf die Schulter legt und galant ein "Signora, Prego" oder "Fanstastico" in den Small Talk einbaut.
Giovanni Zarrella, einer der erfolgreichsten deutschen Schlagersänger, wirkt manchmal wie eine Kunstfigur. Die Kulmination deutscher Italienklischees. Im deutschen Schlager gab es schon immer die seltsame Gattung des Ausländers. Costa Cordalis war "der Grieche" und Roberto Blanco der "Schwarze". Projektionsflächen sonnigen Gemüts für deutsche Schunkelshows. Giovanni Zarrella ist der Italiener, genauso wie Deutsche sich Italiener ausmalen. Zumindest bis jetzt.
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