Fälle wie diesen gibt es bei "Wer wird Millionär" ganz selten: Ein Kandidat scheidet komplett ohne Gewinn aus. Ihm wurde eine Frage nach dem Struwwelpeter zum Verhängnis.

Schlag auf Schlag ging es bei "Wer wird Millionär": Erst meldete sich Überhangkandidat Andy Sischka zurück, der aber bei der 125.000-Frage passen musste. Er konnte nicht beantworten, in welchem Film der Tod von Lady Di ein wichtiges Ereignis für die Haupfigur einleitet ("Die wunderbare Welt der Amélie"). So verabschiedete sich der Bielefelder mit 64.000 Euro.

Das eröffnete Richard Tornau die Möglichkeit, gegenüber von Günther Jauch Platz zu nehmen. Der Quiz-Auftritt stellte sich aber nur als kurzes Vergnügen heraus. Die ersten Augaben konnte Tornau noch souverän meistern, bei der 500-Euro-Frage kam er jedoch ins Schwitzen.

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"Wer wird Millionär": Kandidat liegt beim "Struwwelpeter-Syndrom" falsch

"Welches seltene Phänomen wird in der Medizin als 'Struwwelpeter-Syndrom' beschrieben?", wollte Jauch von dem Kandidaten wissen. Die Antwortmöglichkeiten: unputzbare Zähne, unkämmbare Haare, unwaschbare Ohren, unschneidbare Fingernägel.

Der 30-Jährige aus der Nähe von München konnte sich an "einen extremen Wuschelkopf" erinnern, "aber ich glaube, da war auch irgendwas mit Fingernägeln". Tatsächlich entschied sich Tornau für die Fingernägel – und schied damit ohne Gewinn aus. Hätte er die Frage richtig beantwortet, wären ihm zumindest 500 Euro sicher gewesen. Besonders bitter: Er hatte noch alle vier Joker zur Verfügung.

Bei der seltenen genetischen Krankheit, nach der Jauch fragte, lassen sich die Haare nicht kämmen. Auf der komplett falschen Fährte war der Kandidat allerdings auch nicht: Die Fingernägel des Struwwelpeters werden in dem Buch von Heinrich Hoffmann aus dem 19. Jahrhundert ebenfalls erwähnt.

"Wer wird Millionär?": Prominente Gäste, glückliche Millionäre und große Pechvögel

Am 3. September 1999 hat alles angefangen: Damals lief die erste Folge der Quizshow "Wer wird Millionär?". "Ursprünglich wollte RTL nur vier Sendungen mit mir", sagte Günther Jauch zum 20-jährigen Jubiläum in einem Interview. Richtig Lust hatte er auf das Format nicht. "Ich war wenig begeistert, dass ich eine Quizsendung moderieren sollte. Man sagte mir, das sei ein neues Format aus England und ich bekam vier Videokassetten, die ich mir zu Hause anschauen sollte – komplett auf Englisch. Ich verstand kaum ein Wort, weil der Moderator zwischen null und 500 Pfund walisische Sprichwörter abfragte", erzählte Jauch. Doch er habe gespürt, dass die Sendung eine gewisse Faszination ausübe – gerade, weil das Konzept so einfach ist. Die Lust am Rätseln hatte ihn gepackt und sie hält bis heute an © Jörg Carstensen/ / Picture Alliance
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Günther Jauch versucht zu trösten

"Das ging schief", musste Jauch seinem Teilnehmer mitteilen. Richard Tornau stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. "Passiert", meinte er achselzuckend. Etwas Hoffnung konnte der Moderator ihm aber noch machen. "Manchmal machen wir Best of Loser", erzählte Jauch. "Mit 500 Euro hätten sie nie wieder eine Chance, hierhin zu kommen. Jetzt bei null Euro sehe ich Chancen."

Dass ein Kandidat komplett leer ausgeht, kam in mehr als 25 Jahren "Wer wird Millionär" nur selten vor. Zuletzt musste sich im Mai 2024 ein Teilnehmer ohne Gewinn verabschieden. Davor hatten drei Jahre alle Kandidaten mindestens 500 Euro mitgenommen. Außer der Reihe verlor in der vergangenen Woche eine Kandidatin bei der "Drei-Millionen-Woche" ihren Gewinn.

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