- 3 von 5 Punkten
- Dieser "Tatort" unternimmt einen Ausflug in die Welt der Spitzengastronomie, ohne zu tief zu graben
Worum geht's in diesem "Tatort" aus Wien?
André Brauer (Daniel Keberle), der Chefkoch eines angesagten Wiener Gourmettempels wird nach einer durchzechten Nacht mit seinen Mitarbeitern vor seinem Wohnhaus erstochen. Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) vermuten als Tatwaffe ein Küchenmesser - und den Täter dementsprechend in Brauers "Brigade", seiner mit militärischer Strenge geführten Mitarbeiterschaft. Jeder der Angestellten hätte einen Grund. Auch ehemalige Mitarbeiter kommen in Betracht, die von dem tyrannischen Chef aus reiner Willkür vor die Tür gesetzt wurden. Ein starkes Motiv hätte schließlich auch Brauers Ehefrau Alicia (Martina Ebm), die von ihrem Ehemann nach Strich und Faden betrogen wurde. Die Ermittler stoßen auf immer mehr Details eines toxischen Arbeitsumfelds.

Arzt und Schauspieler Ist der "Tatort" zu links, Herr Bausch?
Warum lohnt sich "Messer"?
Die Küchen einer Spitzengastronomie sind straff durchgetaktete Organisationen, hier herrscht hoher Druck und ein oftmals rauer Ton. Die Netflix-Serie "The Bear: King of the Kitchen" führt den Zuschauer in bislang drei Staffeln hinter die Kulissen eines Gourmet-Restaurants in Chicago. Der "Tatort: Messer" überträgt das Setting im Rahmen eines 90-minütigen Krimis nach Wien.
Was stört?
Anders als bei "The Bear", das von der Tiefe und Vielschichtigkeit der Figuren lebt, bleiben die Charaktere hier oberflächlich. Der ermordete Chefkoch wird einseitig als Ekel gezeichnet, und auch die anderen Angestellten bleiben dem Zuschauer weitestgehend fremd. So weckt die Tätersuche keine große Emotion. Spannender sind dagegen die heftigen Schlagabtausche zwischen den beiden Ermittlern.
Die Kommissare?
Denn zwischen Bibi Fellner und Moritz Eisner herrscht dicke Luft. Der Grund: Fellner spielt mit dem Gedanken, die Abteilung "Leib und Leben" zu verlassen. Sie erträgt die vielen Toten nicht mehr. "Heut' haben wir wen gerettet", erzählt sie ihrem Freund "Inkasso Heinz" (Simon Schwarz), der im Knast sitzt. "Aber morgen kommt die nächste Leiche. Und die nächste." Dass sie ihn verlassen will, nimmt Eisner seiner Kollegin übel.
"Tatort": Die Höhepunkte aus 1000 Folgen

Mit ihm fing alles an: Am 29. November 1970 fuhr Hauptkommissar Paul Trimmel (Walter Richter, r.) mit dem Taxi nach Leipzig - und legte den Grundstein für den anhaltenden "Tatort"-Erfolg. Der erste von bislang über 1200 Fällen - und bei Weitem nicht der schlechteste. © NDR/Scharlau
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Moritz Eisner und Bibi Fellner ermittelten auch in diesen Fällen:
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- Tatort
- Wien
- Bibi Fellner
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