Der langjährige Redakteur und Moderator des radioeins-„Medienmagazins“ beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Jörg Wagner, beklagt eine inhaltliche Einflussnahme auf seine Arbeit unter der Senderintendantin Ulrike Demmer. Konkret nannte Wagner im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ (Montag) einen Eingriff im Schnitt für den Podcast der Sendung. Wagner hatte nach fast dreißigjähriger Tätigkeit als freier Mitarbeiter für den RBB am Samstag zum letzten Mal das „Medienmagazin“ moderiert.

Seine Aufgabe sei es gewesen, den RBB so zu sehen, als wäre er nicht Bestandteil des Senders. „Das ist natürlich eine mentale Leistung, sich nicht beeindrucken zu lassen, wenn der Pressesprecher zum Beispiel sagt, dass der Chefredakteur des RBB nie Mitglied der Geschäftsleitung war“, sagte Wagner. „Meine Erkenntnisse aber sind: Er war es.“

Wenn es in der Folge dazu komme, dass diese Passage nachträglich aus dem „Medienmagazin“-Podcast rausgeschnitten wird, gebe es einen Konflikt. „Und das ist geschehen unter der Intendantin Ulrike Demmer“, sagte Wagner.

RBB-Journalist: „Gefühl, ein Sack zu sein, hat mich verletzt“

Unter Demmers Vorgängerinnen Patricia Schlesinger, Katrin Vernau und Dagmar Reim sei das nicht vorgekommen. Eine harte Auseinandersetzung gehöre dazu, aber nicht die Korrektur im Schnitt, sagte Wagner.

Zu seinem Ruhestand ab dem Jahreswechsel sagte er: „Die Erfahrenen werden jetzt dafür bestraft, dass es in der Leitungsebene Mittelverschwendung gab und es hieß, der RBB sei blank, man brauche einen ‚Befreiungsschlag‘.“ Der RBB werfe die älteren freien Beschäftigten „wie Säcke aus einem Ballon, um wieder Fahrt aufzunehmen“. „Dieses Gefühl, ein Sack zu sein, hat mich verletzt“, sagte Wagner.

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