Mit großem Bohei hatte Stefan Raab (59) am 14. September 2024 sein TV-Comeback gefeiert. Und RTL jubelte beim Live-Event, in dem der Entertainer zum dritten Mal gegen Regina Halmich (49) antrat, über eine gute Quote: Im Schnitt verfolgten 5,9 Millionen Menschen den Boxkampf. Von dieser Zahl ist der einstige "TV total"-Gastgeber inzwischen weit entfernt. Und wie es im nächsten Jahr für ihn weitergeht, ist auch noch nicht klar.
Sprung vom Streaming ins TV ist nicht geglückt
2025 entwickelte sich für Raab zu einer regelrechten Talfahrt. Sein Format "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab", das nach dem Boxkampf zunächst exklusiv bei RTL+ lief und ab Februar auch im linearen Programm zu sehen war, fand beim Publikum kaum Anklang. Zur TV-Premiere schalteten noch 1,59 Millionen Zuschauer ein, anschließend gingen die Quoten deutlich zurück.
Zuletzt waren es nur noch 820.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. RTL zog daraufhin die Reißleine und verkündete bereits im Mai das Aus des Formats. Die letzte Ausgabe der von Raab großspurig als "erste Entertainment-Quiz-Competition-Hybrid-Show der Welt" angekündigten, von vielen Kritikern jedoch eher als lauer Aufguss seiner früheren Erfolgsformate "TV total" und "Schlag den Raab" wahrgenommenen Sendung lief am 11. Juni.
"Die Stefan Raab Show" kann das Ruder nicht herumreißen
Gleichzeitig kündigte RTL jedoch eine Rückkehr nach der Sommerpause mit einem neuen Format an. "Die Stefan Raab Show" läuft seit September mittwochs zur Primetime. Mit einer erneut aufwendigen PR-Aktion hatte der Sender im Vorfeld die Erwartungen hochgeschraubt: Zunächst veröffentlichte Raab rätselhafte Beiträge auf Instagram, anschließend liefen mehrere Tage lang jeweils 15-minütige Teaser zur Primetime - teils auf Kosten anderer Formate wie "Das Sommerhaus der Stars", die dafür verschoben wurden.
Die erste reguläre Ausgabe am 24. September konnte noch recht gute Quoten einheimsen: Zum Auftakt schalteten 1,08 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ein. Doch die anfängliche Neugier wich schnell Desinteresse, die Quote sackte ab. Ende November waren nur noch 630.000 Menschen dabei. Die letzte Ausgabe am 10. Dezember kam gerade mal auf 590.000 Zuschauerinnen und Zuschauer.
"Stefan und Bully gegen irgendson Schnulli": Vierte Folge am Tiefpunkt
RTL kann mit diesen Werten nicht zufrieden sein. Doch es gibt einen Fünf-Jahresvertrag mit Raab, wozu noch weitere Produktionen wie "Stefan und Bully gegen irgendson Schnulli" zählen, das erstmals am 21. Dezember 2024 ausgestrahlt wurde. Selbst Michael Bully Herbig (57), der mit "Das Kanu des Manitu" in diesem Jahr wieder für einen Kinohit sorgte, scheint Raab nicht aus der Tiefe holen zu können. Die jüngste und vierte Ausgabe der gemeinsamen Show am 29. November brachte es nur noch auf ein Gesamtpublikum von 0,83 Millionen.
Auch "Die Unzerquizbaren" bleiben unter einer Million
Auch das Experiment einer neuen Quiz-Show verlief ähnlich desaströs. Die zwei Folgen "Die Unzerquizbaren" mit Elton (54), die im November samstags zur Primetime liefen, lockten 0,88 Millionen und 0,67 Millionen Menschen vor die Bildschirme. Comedian Oliver Pocher (47), der immer wieder gegen Raab schießt, prognostizierte angesichts der Zahlen bereits ein Ende der wöchentlichen Show am Mittwoch und lästerte nach der Quiz-Premiere via Instagram: "Wieder ein Flop... Keine Million Menschen schauen sich am Samstag Stefan Raab an."
Am 17. Dezember läuft die letzte "Stefan Raab Show" in diesem Jahr. Danach legt die Sendung eine Weihnachts- und Silvesterpause ein - oder wird diese etwa noch länger? Auf "raab-tickets.de" sind bislang keine weiteren Termine vorgemerkt. "Wir kommunizieren die Sendetermine der 'Stefan Raab Show' für 2026 und anderer Formate wie immer rechtzeitig im entsprechenden Programm-Vorlauf", formulierte ein RTL-Sprecher auf Nachfrage von spot on news vorsichtig.
RTL stellt sich demonstrativ hinter den Entertainer. In einem "Spiegel"-Interview betonte RTL-Managerin Inga Leschek Mitte November, dass der Sender weiterhin fest zu Raab stehe. Klassische Einschaltquoten bildeten ihrer Ansicht nach nur einen Teil der Realität ab. Streaming-Abrufzahlen und zeitversetzte Nutzung würden in der öffentlichen Bewertung bislang kaum berücksichtigt, so die RTL-Verantwortliche. "Man braucht Menschen wie ihn, die für Gesprächsstoff sorgen, besonders jetzt, da der Fernseh- und Streamingmarkt so fragmentiert ist wie noch nie. Wir müssen auffallen - und was Raab sich auch einfallen lässt, es löst Reaktionen aus."
Deutscher ESC-Vorentscheid ohne Raab
Bleibt abzuwarten, was sich Raab und RTL im neuen Jahr einfallen lassen. Sicher ist, dass Raab im kommenden Jahr nicht am deutschen ESC-Vorentscheid beteiligt sein wird. In der Sendung "Chefsache ESC 2025 - Wer singt für Deutschland?" hatte er 2025 den deutschen Beitrag für den Contest in Basel gesucht. Das Duo Abor & Tynna landete jedoch nur auf dem 15. Platz. ARD und RTL werden nicht wieder kooperieren. Der SWR übernimmt 2026 erstmalig die Betreuung des Eurovision Song Contest, der vom 12. bis 16. Mai in Wien stattfinden wird.
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