Die USA als "Paradies der Superreichen". Die dreiteilige ARTE-Dokumentationsreihe, die nun wiederholt wird, zeigt den Werdegang des Kapitalismus vom frühen Stadium Ende der 80er-Jahre des 19. Jahrhunderts bis zu den Startups des Silicon Valley wie Apple und Microsoft.

Von der Gründerzeit des späten 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart reicht die dreiteilige Dokumentation "Kapitalismus made in USA – Reichtum als Kult" (2023), die ARTE nun am Dienstagabend am Stück wiederholt: vom ersten Milliardär der Weltgeschichte, John D. Rockefeller, bis zu Elon Musk. Grenzenlose Freiheit unternehmerischer Begierde stand nahezu von Beginn an gegen Mitbestimmung und Regulierungen.

Teil eins der Reihe trägt den Titel "Das Paradies für Millionäre" und umfasst die Jahre 1870 bis 1920. Superreiche wie John D. Rockefeller (Öl), Andrew Carnegie (Stahl) und J.P. Morgan (Banken) fanden Steuerschlupflöcher in Spendengeldern und bestimmten die amerikanische Politik. Profit und soziale Gerechtigkeit schienen als Gegensätze unauflöslich, auch wenn Philanthropen wie Carnegie einen Teil ihres Reichtums in Wohltätigkeit investierten.

Der zweite Teil der Doku, "Die Reichen zur Kasse bitten", fokussiert sich auf die Jahre 1921 bis 1946. Präsident Franklin D. Roosevelts "New Deal" setzte nach dem Schwarzen Donnerstag von 1929 und der Großen Depression der 30er-Jahre der Alleinherrschaft der Superreichen ein Ende, indem er staatlichen Einfluss nahm. Monopole wurden aufgelöst, Aufsichtsgremien bestellt, es gab Steuern für alle. Doch auch heute noch scheinen die USA ein Paradies für Milliardäre zu sein, deren Einfluss auf die Politik ist so groß wie ehedem.

Faszinierende Archivaufnahmen

Das zeigt auch der abschließende Film der ARTE-Dokumentation, der sich den Jahren 1981 bis 2023 widmet und den Titel "Wer will Milliarden verdienen?" trägt. Im Mittelpunkt stehen unter anderem die Anfänge des Internets und die Entwicklungen im Silicon Valley, dem Eldorado für frische Unternehmen wie Apple und Microsoft. Und wieder einmal wurden die Reichen immer reicher, die "normale" Bevölkerung hatte das Nachsehen.

Während die Millionäre und Großkonzerne der Steuerpflicht entkamen, musste der Rest ordentlich blechen. Zu den Protagonisten der Folge zählen neben den prägenden Visionären und Revolutionären Bill Gates und Steve Jobs so auch die heute reichsten Menschen der Welt, allen voran Elon Musk und Mark Zuckerberg.

Die amerikanische Demokratie werde von Superreichen beherrscht, so das Fazit der chronologisch dreigeteilten Doku, die vorab in der Mediathek abrufbar ist. Sie lebt vor allem von ihren faszinierenden Archivaufnahmen und enthält sich der sonst üblichen Experten-Statements. Die Bilder von Stahlarbeitern und mächtigen Dampfschiffen sind so eindrucksvoll wie die von Massenstreiks, politischen Kundgebungen und dem Freizeitgebaren der eleganten Millionäre.

Kapitalismus made in USA – Reichtum als Kult – Di. 16.12. – ARTE: 20.15 Uhr

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