Deutsche Zeitschriftenverleger ehren den Kriegsreporter Paul Ronzheimer und die Auslandskorrespondentin Susanne Koelbl mit einem Preis für ihren Einsatz für die Pressefreiheit. „Liebe Verlegerinnen und Verleger, trauen Sie ihren Reportern was zu“, appellierte Preisträger Ronzheimer, der auch für WELT aus Krisenregionen berichtet, bei der Verleihung des „Pressefreiheitspreis“ des Medienverbands der freien Presse in Berlin.

Im Lokalen sei es wie in Berlin oder im Internationalen: Es gehe darum, etwas zu berichten, was möglicherweise unangenehm sei, was andere nicht hören wollten.

„Und deswegen an Sie gerichtet: Egal, ob es Auslandsreporter sind, ob es Lokalreporter sind, stellen Sie sich hinter Ihre Reporter. Geben Sie ihnen genug Mittel, genug Geld und vor allem freuen Sie sich, wenn sich Politiker oder Geschäftsleute über sie beklagen“, sagte der Reporter. Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur der „Bild“-Zeitung und Global Reporter von Axel Springer, berichtet seit den frühen 2010er-Jahren regelmäßig aus Konfliktregionen wie der Ukraine, Syrien und dem Irak.

Langjährige Krisenberichterstattung

Preisträgerin Koelbl arbeitet seit fast drei Jahrzehnten als außenpolitische Korrespondentin für das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Ihr Schwerpunkt liegt seit den 2000er-Jahren auf Zentralasien und dem Mittleren Osten, etwa in Afghanistan, Pakistan und Syrien.

In ihrer Rede sprach sie davon, dass man manche Dinge nur verstehen könne, wenn man vor Ort sei. „Man muss die gleiche Luft atmen, die gleiche Kälte aushalten, dieselben Straßen befahren und die Geschichten der Menschen hören.“

Laudator bei der Verleihung war ARD-Vorsitzender Florian Hager. „Es geht um verdammt viel in diesen Zeiten. In Zeiten, in denen die Pressefreiheit vielleicht so kostbar ist wie nie“, sagte er. „Wir ehren heute zwei Reporterpersönlichkeiten, denen es beide auf ihre Weise gelingt, intensive Nähe herzustellen, ohne die professionelle Distanz zu verlieren.“

Der Zeitschriftenverlegerverband vergibt den Preis seit mehreren Jahren. Frühere Preisträger sind unter anderem das nach dem ermordeten slowakischen Journalisten Ján Kuciak benannte Investigativzentrum ICJK und der Journalist Can Dündar aus der Türkei.

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