Sonst ermitteln sie als Duo, nun lassen Jan Josef Liefers und Axel Prahl die Zuschauer rätseln: Die beiden "Tatort"-Stars empfangen live im Ersten zum prominent besetzten "Krimi-Dinner", bei dem das Publikum einen Mord aufklären soll. Mit dabei sind unter anderem Uwe Ochsenknecht und Jessy Wellmer.

Sie gehören zu den dienstältesten Kommissaren im deutschen Fernsehen – und zu den beliebtesten: Wenn Jan Josef Liefers und Axel Prahl im "Tatort" Münster ermitteln, verfolgen Millionen Zuschauer die bisweilen überaus schrägen Fälle. Ungewöhnlich verspricht auch das Krimi-Experiment "Tödliches Spiel" zu werden, in dem die beiden Schauspieler nun erstmals das Publikum ermitteln lassen. Dies allerdings nicht in Gestalt ihrer bekannten Figuren Thiel und Boerne, sondern als Gastgeber einer interaktiven Show, die das Erste live zur Primetime zeigt: Liefers und Prahl laden zum auch sonst prominent besetzten "Krimi-Dinner", bei dem das titelgebende Abendessen in einem Schloss zum Schauplatz eines Mordes wird. Während das Ensemble um Uwe Ochsenknecht, Martina Hill, Annette Frier und Max Giermann improvisiert, sollen die Zuschauer herausfinden, wer die Tat begangen hat.

Das kongeniale "Tatort"-Duo fungiert in der zweistündigen Sendung, die parallel auch im österreichischen ORF gezeigt wird, als Leiter des Experiments: Während Axel Prahl den Erzähler Harry gibt, bei dem hinter den Kulissen die Fäden zusammenlaufen, ist Jan Josef Liefers mit seinem Charakter Maestro Maurice im Kontakt mit den Darstellern respektive deren Figuren. Er kann die Geschehnisse vor barocker Schlosskulisse direkt beeinflussen und "immer wieder in neue Bahnen lenken", wie der Sender ankündigt. Der Clou dabei: Die Schauspieler auf der "Bühne" haben von der Handlung keine Ahnung, kennen nur ihre Rollen und deren Geschichte. Entsprechend sind sie darauf angewiesen, auf Hinweise der Spielleiter und der Regie zu achten.

Uwe Ochsenknecht und Martina Hill als Unternehmerpaar

Die Hintergrundhandlung scheint derweil klassischen Agatha-Christie- oder Hitchcock-Krimis entnommen: Ein Unternehmer, dessen Firma bekannte Brettspiele vertreibt, feiert auf dem eindrucksvollen Schloss mit der Familie und den wichtigsten Freunden seinen 70. Geburtstag. Eigentlich will Partriarch Maximilian Kampstahl, verkörpert von Uwe Ochsenkecht, seine Nachfolge klären – doch dann verdirbt der Mord die geplante Ankündigung und Party. Selbstredend hat in guter alter Who-dunnit-Manier fast jede und jeder Anwesende ein Motiv, düstere Geheimnisse und unausgesprochenen Groll.

Mit dabei sind unter anderem Martina Hill als reiche Gattin, Max Giermann als absonderlicher Sohn und Erfinder sowie Verena Altenberger als aufstrebende Tochter, deren Partnerin von Annette Frier gespielt wird. Darüber hinaus gibt Serkan Kaya den Familienanwalt, den Chauffeur verkörpert Juergen Maurer, der mit Kollegin Altenberger die Österreicher im Ensemble vertritt. Zu sehen sein wird auch Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz in der Rolle des Partyplaners. Zudem kündigt das Erste einige prominente Gastauftritte an. Bleibt die große Frage, wer den Mord tatsächlich begangen hat – und da kommt das Publikum ins Spiel.

Jessy Wellmer moderiert

Während die Handlung im Schloss live und in Echtzeit improvisiert voranschreitet, wird zugleich im Hintergrund über die möglichen Täter debattiert. Im sogenannten Abstimmungsstudio werden Verdächtige, Motive, Spuren und Indizien auf den Tisch gepackt, anhand derer sich die Zuschauer ein Bild machen können. Mit einer Stimmabgabe per Telefon entscheiden sie letztlich darüber, wen sie für den Täter oder die Täterin halten. Prominente Co-Ermittler und -Ermittlerinnen vor Ort sollen laut ARD miträtseln und unterstützen. Durch den Abend, der zwischen Schloss-Schauspiel und Ermittler-Studio changiert, führt keine Geringere als "Tagesthemen"-Moderatorin Jessy Wellmer, die auch die Ergebnisse des Publikumvotings aus Deutschland und Österreich verkünden soll.

Mit dem "Krimi-Dinner" bringt das Erste jene Formate zusammen, die traditionell zu Hoch-Zeiten des Fernsehens die Massen vor den Geräten versammelten: große Live-Shows am Samstagabend und der zum Miträtseln anregende Kriminalfilm zum Wochenausklang. Ob dies in heutigen Streamingzeiten noch funktioniert, vermag dieses TV-Experiment womöglich aufzuklären. Die ARD-Programmdirektorin hofft jedenfalls auf die hierzulande ungebrochene Krimi-Leidenschaft: "Deutschland ist eine Krimi-Nation – wir lieben das Rätseln, das Mitfiebern, das gemeinsame Suchen nach dem Täter oder der Täterin", lässt sich Christine Strobl zitieren. Mit dem Format setze man auf dieses Gefühl: "ein gemeinsamer Abend für alle Generationen, live, echt und voller Überraschungen".

Tödliches Spiel – Das Live-Krimi-Dinner – Sa. 22.11. – ARD: 20.15 Uhr

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