Jeder kann es nach oben schaffen, wenn er es nur genug will und hart dafür arbeitet. Das ist der viel beschworene amerikanische Traum: vom Tellerwäscher zum Millionär. Diesen Traum hegt auch Maxine Simmons (Kristen Wiig), die Protagonistin der Comedyserie "Palm Royale", die am Mittwoch, 12. November, bei Apple TV in die zweite Staffel startet. Die zehn Episoden sind wöchentlich, immer mittwochs, abrufbar.
Maxine (Kristen Wiig), eine frühere Schönheitskönigin aus Tennessee, möchte im unruhigen Jahr 1969 um jeden Preis in die bessere Gesellschaft von Palm Beach, Florida, aufgenommen werden, die sich dort in einem höchst exklusiven Club tummelt. Wie sich in Staffel eins schnell herausstellte, ist Maxine nicht die erste, die neben Lügen und persönlichen Opfern auf dem Weg nach oben auch ihr Wissen um die Geheimnisse anderer zum eigenen Vorteil nutzt. Alles in diesem elitären Club ist mehr Schein als Sein; der schöne Glanz, der jederzeit Kratzer bekommen kann, verdeckt nur den Schmutz darunter. Damit ist "Palm Royale" auch eine bitterböse Gesellschaftssatire, was der Produktion schon häufiger den Vergleich mit einer anderen Serie einbrachte: "The White Lotus".
Perfekte Rahmenbedingungen und doch ein bisschen zuviel?
Vom Kritiker – und Zuschauerlob für "The White Lotus" war die erste Staffel von "Palm Royale" allerdings weit entfernt. Dabei schien der äußere Rahmen doch geradezu perfekt, elf Emmy-Nominierungen sprechen ebenfalls für sich. Alleine das Großaufgebot an spielfreudigen Stars: Neben Kristen Wiig sind unter anderen die Oscarpreisträgerinnen Laura Dern und Allison Janney Teil des prominenten Casts, ebenso die 92-jährige Comedy-Legende Carol Burnett sowie Leslie Bibb, Josh Lucas und Ricky Martin.
Zudem ist "Palm Royale" eine bunte Revue der späten Sechziger, verrückt und bonbonfarben in Ausstattung, Kostümen und Bildsprache, unterlegt von der Musik der Zeit. Das muss man natürlich mögen, sonst ist man bei dieser Serie so fehl am Platz wie ein Großteil der Figuren in der Palm Beacher High Society. Und als wäre das ganze Drumherum nicht schon ein bisschen "too much" – auch die temporeiche und dabei immer wieder ziemlich chaotische Handlung kann schnell überfordern und den Überblick verlieren lassen.
Maxine und ihre persönliche Revolution
Gleich zu Beginn der ersten neuen Folge legt Kristen Wiig eine mitreißende Sixties-Showgirl-Einlage hin (Ann-Margret, bist du's?). Doch leider ist wieder einmal alles Illusion. Denn nach ihrem Zusammenbruch auf dem Beach Ball im Finale der ersten Staffel ist Maxine nicht etwa auf der großen Bühne angekommen. Sie steht wieder ganz am Anfang. Und Norma (Carol Burnett), die von den Halbtoten auferstandene Königin der Gesellschaft – auch sie eine Hochstaplerin, wie man nun weiß – schwört, ihr niemals Zugang zum elitären Club zu gewähren.
Doch da hat sie die Rechnung ohne Maxine gemacht! Showrunner Abe Sylvia ("Dead to Me") beschreibt es im Interview mit der amerikanischen "Glamour" so: "Maxine durchläuft eine persönliche Revolution, die perfekt zum Bewusstsein der anbrechenden 70er-Jahre passt. Bei ihrem Streben danach, dazuzugehören, wird sie zu einer radikaleren Version ihrer selbst, nach dem Motto: 'Ich werde einfach alles über den Haufen rennen und ein Elefant im Porzellanladen sein, um akzeptiert zu werden." Und diesmal möchte Maxine nicht nur dazugehören, nein, sie möchte ganz nach oben auf den Thron ...
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