Rosalía singt plötzlich auf Deutsch, inspiriert vom Berliner Club Berghain. Wer ist die spanische Pop-Ikone?

Rosalía hat in den letzten Jahren geschafft, was nur wenigen gelingt: Die 33-jährige Katalanin hat ein ganz eigenes Popuniversum geschaffen - eins, das ebenso emotional wie intellektuell funktioniert. Sie zählt zu den einflussreichsten Künstlerinnen ihrer Generation, hat mit Künstlern wie The Weeknd, Bad Bunny und Billie Eilish kollaboriert. Jetzt überrascht sie mit ihrer neuen Single "Berghain", in der sie erstmals auf Deutsch singt. Der Song ist Vorbote für ihr kommendes Album "Lux", das am 7. November erscheint - und markiert den Beginn einer neuen Ära für die Ausnahmekünstlerin.

Durchbruch mit "El mal querer"

Rosalía Vila Tobella wuchs in Sant Esteve Sesrovires auf, einer Kleinstadt unweit von Barcelona. Schon früh faszinierte sie der Flamenco - diese intensive, oft schmerzhafte Musik, in der sich Stolz, Begehren und Trauer begegnen. Sie studierte die Traditionen des Genres an der Musikhochschule, um sie später zu zerlegen, zu verfremden und neu zusammenzusetzen. Mit "El mal querer" (2018) gelang ihr der internationale Durchbruch: ein Konzeptalbum, inspiriert von einem mittelalterlichen Roman über eine obsessive Liebe, das zugleich feministische Erzählung, visuelles Gesamtkunstwerk und charttauglicher Pop war. Es brachte ihr zwei Latin Grammy Awards ein, darunter für das "Album des Jahres".

Während viele Musikerinnen in Schubladen gedacht werden, verweigert sich Rosalía konsequent jeder Einordnung. Ihr Folgealbum "Motomami" (2022) war eine Explosion aus Stilen - Trap, Reggaeton, Jazz, Noise, Flamenco - und machte sie endgültig zu einer globalen Ikone. Für das Album erhielt sie eine Grammy-Nominierung, sowie erneut mehrere Latin Grammy Awards.

Spektakuläre Album-Promo für "Lux"

Für die Ankündigung ihres vierten Albums "Lux" wählte Rosalía einen ungewöhnlichen Weg. Am Sonntag veröffentlichte sie auf Social Media ein Video, in dem sie neben einem Sinfonieorchester spaziert - ein Clip aus dem offiziellen Musikvideo zu "Berghain". Knapp zwei Wochen zuvor hatte sie auf ihrem Substack-Profil die Notenblätter der Single geteilt, worauf zahlreiche Fans auf Social Media versuchten, die Melodie nachzuspielen. Am 20. Oktober kündigte sie das Album dann offiziell mit einer Werbetafel auf dem New Yorker Times Square an.

Mit "Berghain" verschiebt Rosalía ihre Grenzen erneut. Der Song ist düster, orchestriert, fast sakral - und neben Spanisch und Englisch singt Rosalía hier plötzlich auch auf Deutsch. Der Titel verweist auf den weltberühmten Berliner Techno-Club - warum genau, erschließt sich erstmal nicht. Im Musikvideo betritt die Sängerin zunächst eine leere, abgedunkelte Wohnung. Als sie die Vorhänge öffnet, beginnt das London Symphony Orchestra, das plötzlich in der Wohnung ist, an, jene dramatische Melodie zu spielen, die seit Wochen in den sozialen Medien ertönt.

Kurz nach der Mini-Ouvertüre setzt ein Chor mit kraftvollem Stakkato ein und singt auf Deutsch: "Seine Angst ist meine Angst. Seine Wut ist meine Wut. Seine Liebe ist meine Liebe. Sein Blut ist mein Blut." Anschließend übernimmt Rosalía selbst in deutscher Sprache: "Die Flamme dringt in mein Gehirn. Wie ein Blei-Teddybär. Ich bewahre Dinge in meinem Herzen auf. Deshalb ist mein Herz so schwer."

Im weiteren Verlauf zeigt das Video die Sängerin beim Bügeln und Bettenmachen, im Krankenhaus mit Herzschmerzen und im Bus - stets begleitet von Teilen des Orchesters. Ein kleines, goldenes Herz taucht dabei immer wieder als zentrales Requisit auf. Ein weiterer Höhepunkt ist der Mittelteil mit Björk, die als Rotkehlchen erscheint. Den Abschluss bildet Yves Tumor, der verzweifelt den Satz "I fuck you, till you love me" wiederholt.

Was steckt hinter "Berghain" von Rosalía?

Die genaue Bedeutung des Songs bleibt offen. Eine mögliche Verbindung zu Berlin ist die vermutete Beziehung zu einem deutschen Schauspieler, die bisher nur durch Paparazzi-Fotos dokumentiert ist. Ob "Berghain" also eine metaphorische Liebeserklärung, ein Schlussmach-Song oder einfach von einer Nacht im Club inspiriert ist, bleibt Spekulation.

Rosalías viertes Studioalbum "Lux" erscheint am 7. November und wird in vier Bewegungen unterteilt, die physische Version umfasst 18 Tracks, die digitale 15. Auf dem Album wirken zahlreiche Künstlerinnen und Künstler mit, darunter besagte Björk, Carminho, Estrella Morente, Silvia Pérez Cruz und Yahritza. Außerdem beteiligen sich der Escolania de Montserrat-Chor und der Kammerchor des Palau de la Música Catalana.

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