Hat sich Vincent van Gogh im Wahn selbst sein linkes Ohr abgeschnitten? War er zu Lebzeiten wirklich ein verkanntes, verrücktes Genie, das in Armut lebte? Die immersive Ausstellung "Vincent - Zwischen Wahn und Wunder", die am 15.10. in München startet, will van Goghs Geschichte nun aus einer neuen Perspektive beleuchten. Die multisensorische Inszenierung rückt seine Schwägerin Johanna van Gogh (1862-1925) ins Rampenlicht und erzählt die letzten Lebensjahre des berühmten Künstlers aus ihrer Sicht.
Johanna, genannt Jo, war die Ehefrau von Vincents Bruder Theo (1857-1891), ein Kunsthändler sowie der Finanzier und engste Vertraute des Malers. Jo ist erst 26 Jahre alt, und gerade Mutter geworden, als nur wenige Monate nach ihrem Schwager auch ihr Ehemann stirbt. Und doch ist es Jo, allein und ohne Ausbildung, die im Anschluss dafür sorgt, dass Vincent van Gogh posthum Weltruhm erlangt und heute zu den bekanntesten Malern der Kunstgeschichte zählt.
Besucher können in van Goghs Werke eintauchen
Die Besucher können dem Maler in die französischen Städte Arles, Saint-Rémy und Auvers-sur-Oise folgen, wo zwischen 1888 und 1890 jene Werke entstehen, die heute zu den berühmtesten der Kunstgeschichte zählen. Jo van Gogh führt mittels Audioguide durch Vincents Leben.
Was Vincent van Gogh am Ende seines kurzen Daseins durchmachte, ist tatsächlich historisch belegt - durch Briefe an seinen Bruder Theo, mit dem er eine sehr enge Beziehung hatte. Diese Briefe geben in der Ausstellung einen Einblick in die Gedanken des Künstlers, der gegen seine inneren Dämonen anmalte.
Dabei sollen die berühmten Kunstwerke, die heute teilweise Preise von über 100 Millionen Euro erzielen, nicht zu kurz kommen. Van Gogh selbst schrieb, dass er sich "durch strahlende, gut angeordnete, prächtige Farbe rächen" wollte, wenn er sich hässlich, alt, böse, krank oder arm fühlte. Im Showroom, dem Herzstück der Ausstellung, können die Besucher in diese zerrissene Welt des Künstlers eintauchen: Untermalt durch emotionale Originalzitate aus seinen Briefen sollen aufwändige Rundumprojektionen Bilder wie "Caféterrasse am Abend", "Sternennacht" oder die "Sonnenblumen" greifbar machen. Mit modernster Technik werden die Werke auf bis zu 10 Meter breite und über 5 Meter hohe Flächen in der Halle projiziert. Die immersive Ausstellung will Kunstbegeisterte so dazu einladen, van Goghs Werke mit allen Sinnen zu entdecken.
"Vincent - Zwischen Wahn und Wunder" ist im Utopia in München (Heßstraße 132) vom 15.10.2025 bis 11.01.2026 täglich zwischen 10:00 und 20:00 Uhr geöffnet. In Berlin läuft die Ausstellung bereits seit 26.09.2025 und auch bis 11.01.2026 im New Media Art Center auf dem RAW-Gelände in der Revaler Straße 99.
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