Eltern werden durch diese Erziehungsratgeber kompetenter, mindestens aber getröstet. Ob Schrei-Baby oder Trennungskind, ob dauernd online oder mehrsprachig – hier lesen Sie alles

Hetty van de Rijt, Frans X. Plooij, Xaviera Plooij:

"Oje, ich wachse" Mosaik, 592 S., 24 Euro

Als das Autorenpaar van de Rijt/Plooij in den 1970er-Jahren in Tansania an Schimpansen forschte, entstand die Theorie: Auch Menschenbabys machten innerhalb der ersten 20 Lebensmonate zehn Entwicklungssprünge durch, jeder Sprung begleitet von Quengeln, Schreien, schlecht Schlafen. Schön vorhersehbar! Wissenschaftlich ist das fragwürdig, aber das Buch und die zugehörige App sind ein weltweites Geschäftsmodell geworden, sicher auch, weil es vor allem Anfängereltern beruhigt zu glauben, dass ihr Baby sich ganz nach Plan entwickelt.

Remo H. Largo, Monika Czernin:

"Glückliche Scheidungskinder" Piper, 352 S., 16 Euro

Fakt ist: In einem Fünftel der Familien in Deutschland erzieht ein Elternteil allein (meistens Mama), oder Vater und Mutter erziehen getrennt. Fakt ist auch: Das muss für Kinder keine Tragödie sein. Der Journalistin Monika Czernin kam die Idee zum Buch, als sie – frisch getrennt mit dreijähriger Tochter – beruhigende Worte des (ebenfalls getrennten) Schweizer Kinderarztes Remo Largo hörte. 

Erziehungsratgeber für Eltern in allen Lebenslagen

Die beiden schrieben daraufhin dieses Standardwerk, das zentrale Elternfragen mit praktischen Anleitungen beantwortet: Wie sagen wir es den Kindern? Wie tragen wir Konflikte aus? Woher wissen wir, ob es den Kindern wirklich gut geht? Und: So definieren wir ein neues, positives Familienbild.

Jesper Juul:

"Dein kompetentes Kind" Rowohlt, 288 S., 14 Euro

Sein grundlegend neuer Blick auf Kinder machte den dänischen Familientherapeuten vor 30 Jahren bekannt. Juuls Konzept der "Gleichwürdigkeit" bleibt aktuell: Erziehen wir mit Strafen und Ermahnungen, oder erfüllen wir jeden Wunsch? Beides falsch, schreibt er. "Kinder werden mit allen sozialen und menschlichen Eigenschaften geboren. Um diese weiterzuentwickeln, brauchen sie nichts als die Gegenwart von Erwachsenen, die sich menschlich und sozial verhalten." Wie das konkret gelingen kann, führt Juul mit Beispielen aller Altersstufen aus.

Vassilia Triarchi-Herrmann:

"Mehrsprachige Erziehung" Reinhardt, 162 S., 24,90 Euro

Etwa ein Drittel der Kinder in Deutschland wächst mehrsprachig auf, auch die deutsch-griechische Tochter der Autorin und Sprachtherapeutin Triarchi-Herrmann. Was tun, wenn das Kind eine Sprache verweigert? Ist es sinnvoll, Englisch mit den Kindern zu reden, das man selbst nur aus dem Auslandsjahr kann? Und: Macht Mehrsprachigkeit eigentlich intelligenter?

Niko Kappe:

"Generation TikTok" Goldegg, 242 S., 20 Euro

Smartphones in Kinderhänden sind Teufelszeug? Der Berliner Lehrer, Tiktoker und Autor dieses Ratgebers widerspricht: "Du darfst nicht medienfrei erziehen!" Und er liefert Eltern eine angstfreie Grundlage für die eigene Medienkompetenz.

Annegret Augustin, Charlotte Rock:

"Geboren & Geborgen" Kösel, 256 S., 22 Euro

Wie wäre das: Kaum ist das Baby da, schicken einem 18 Expertinnen und Experten kompetente, ideenreiche Briefe, in denen sie vor allem eines vermitteln: Elternsein heißt, die persönliche Gebrauchsanweisung für sich und das Kind zu finden. Das leistet dieses Buch auf spielerische Art.

Jan Weiler:

"Das Pubertier" Heyne, 128 S., 14 Euro

Motzen, Müffeln, Chatten sind die primären Eigenschaften des Pubertiers – einer Spezies, so alt wie die Menschheit. Der Journalist Jan Weiler hat sie vor mehr als zehn Jahren im eigenen Haushalt entdeckt und darüber diesen herrlich gnadenlosen Bestseller geschrieben. Konkrete Ratschläge, wie die Tierchen zu domestizieren sind, finden sich hier nicht. Dafür muss man auf fast jeder Seite laut lachen, manchmal unter Tränen. Inzwischen gibt es Folgebände, eine TV-Serie und einen Kinofilm. Die Botschaft bleibt die gleiche: Das Pubertier ist nicht zähmbar, liebe Eltern, also entspannt euch, denn: "Irgendwo im Pubertier schlummert ein erwachsenes Wesen voller Güte und Vernunft."

Anne Dittmann:

"Jungs von heute, Männer von morgen" Kösel, 272 S., 18 Euro

Aggressive Männlichkeit ist politisch und gesellschaftlich gerade allgegenwärtig. Umso schwieriger für Eltern, ihren Söhnen ein Männerbild zu vermitteln, das Kraft, Gefühl und Resilienz vereint. Die Autorin und Jungs-Mutter verbindet Expertenwissen, Checklisten und Gesprächsanregungen, etwa zu Leistungsdenken, Ballerspielen, Sex und Care-Arbeit – ein gutes Buch für gute Typen.

Remo H. Largo:

"Babyjahre" Piper, 576 S., 18 Euro

Der Klassiker des Schweizer Kinderarztes sollte jedem Baby beiliegen. Das Buch versammelt umfassendes Wissen zur kindlichen Entwicklung zwischen null und 48 Monaten: schlafen, spielen, sprechen, schreien, aufs Klo gehen. Für Eltern ist Largos Werk auch wie ein Streicheln über den unausgeschlafenen Kopf: Jedes Kind ist anders gut.

Silke Müller: 

"Wer schützt unsere Kinder?" Droemer, 224 S., 21 Euro

Schulleiterin Silke Müller eröffnet ihre Vorträge gern mit Tiktok-Videos von Katzenbabys, die in einen Mixer gesteckt werden. Schaut, so was gucken Grundschüler! Nun legt sie diesen klugen Beitrag zum Umgang mit künstlicher Intelligenz in Schule und Kinderzimmer nach.

*Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links zu Produkten in Online-Shops. Klickt ein Nutzer darauf und kauft etwas, erhält der Verlag eine Provision vom Händler, nicht vom Hersteller. Wo und wann Sie ein Produkt kaufen, bleibt natürlich Ihnen überlassen.

  • Erziehungsratgeber
  • Erziehung
  • Kinder

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke