Weil er sich wegen Menschenhandels zum Zweck der Prostitution schuldig gemacht hat, soll Sean "Diddy Combs" für 50 Monate ins Gefängnis. Doch noch hofft der Rapper, die Haft umgehen zu können, etwa dank einer Begnadigung durch Donald Trump. Doch der US-Präsident zögert.
Es war eine fast schon beiläufige Bemerkung: Als US-Präsident Donald Trump am Montag im Oval Office Fragen von Reportern beantwortete, sprach er plötzlich über Sean "Diddy" Combs. "Viele Leute haben mich um Begnadigungen gebeten", sagte Trump laut übereinstimmenden Medienberichten. "Ich nenne ihn Puff Daddy, er hat mich ebenfalls um eine Begnadigung gebeten."
Die Aussage kam, als Trump eigentlich zu einer möglichen Begnadigung von Ghislaine Maxwell befragt wurde, der verurteilten Komplizin des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein. Auf die Frage einer CNN-Journalistin antwortete der Präsident zunächst ausweichend, bevor er auf Combs zu sprechen kam. Ob er dem Hip-Hop-Mogul tatsächlich Gnade gewähren wird, ließ er hingegen offen.
Sean Combs wurde am vergangenen Freitag zu insgesamt 50 Monaten Gefängnis verurteilt. Der 55-Jährige war im Juli in zwei Anklagepunkten wegen Menschenhandels zum Zweck der Prostitution schuldig gesprochen worden. Die schwerwiegenderen Vorwürfe der organisierten Kriminalität und des Menschenhandels wurden von der Jury jedoch fallengelassen.
Sie kennen sich schon lange
Der Musikproduzent saß seit seiner Verhaftung im September 2024 im Metropolitan Detention Center in Brooklyn in Untersuchungshaft. Diese Zeit wird ihm auf seine Strafe angerechnet, sodass er spätestens in knapp drei Jahren freikommen wird.
Die Beziehung zwischen Trump und Combs reicht zurück bis in die 1990er-Jahre, als beide regelmäßig bei gesellschaftlichen Events in New York aufeinandertrafen. Doch die Freundschaft kühlte ab, als Trump ins Präsidentschaftsrennen einstieg. "Ich war sehr freundlich mit ihm. Ich kam großartig mit ihm aus, und er schien ein netter Kerl zu sein", sagte Trump bereits im August in einem Interview mit dem TV-Sender "Newsmax". "Aber als ich für das Amt kandidierte, wurde er sehr feindselig."
Diese Feindseligkeit mache eine Begnadigung nach Trumps eigenen Worten schwieriger. "Wir sind Menschen und wir mögen es nicht, wenn Dinge unser Urteil trüben", erklärte der Präsident damals. "Aber wenn man jemanden kannte und alles in Ordnung war, und dann kandidiert man für ein Amt und er macht schreckliche Aussagen ... Ich weiß nicht. Das macht es schwieriger." Auf die Nachfrage, ob eine Begnadigung eher unwahrscheinlich sei, antwortete Trump damals: "Ich würde sagen ja."
Combs legt Berufung ein
Das Verteidigungsteam von Combs hat bereits angekündigt, Berufung gegen das Urteil einzulegen. Die Anwälte argumentieren, dass der Richter eine Strafe verhängt habe, die viermal höher sei als das, was sie beantragt hatten. "Die Jury hat in ihrem Urteil sehr deutlich gemacht, dass sie ihn von den Vorwürfen des Sexhandels und des organisierten Verbrechens freigesprochen hat", sagte Hauptanwältin Teny Geragos in ihrem Statement. "Nicht schuldig bedeutet nicht schuldig."
Bei der Urteilsverkündung am Freitag nutzte Combs die Gelegenheit, sich direkt an seine ehemalige Partnerin zu wenden, deren Aussagen für die Verurteilung ausschlaggebend waren. "Ich möchte mich persönlich noch einmal bei Cassie Ventura für jeden Schaden oder Schmerz entschuldigen, den ich ihr zugefügt habe, emotional oder physisch", sagte Combs vor Gericht. "Meine Handlungen waren widerlich, beschämend und krank."
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