Die englische Wendung "Costume Jewelry" bedeutet im Deutschen schlicht "Modeschmuck". Es gab eine Zeit vor fast 100 Jahren, da war es plötzlich in den USA nicht mehr angesagt, mit lupenreinen Brillanten zu glänzen oder die prächtigsten echten Perlen an einer Kette zur Schau zu stellen. Die Mode hatte sich in eine andere Richtung entwickelt: Schmuck sollte vielmehr die Frau, die ihn trug, in ihrer Persönlichkeit unterstreichen. Statt zartem Art Deco oder Erbstücken mit Familiengeschichte, statt fein und wertvoll, waren mit Beginn der 1930er-Jahre Eleganz, Glamour und opulenter Modeschmuck Trend – große Klunker also.

Die Sammlung von Patrizia Sandretto Re Rebaudengo wirft einen Blick zurück auf den Beginn des 20. Jahrhunderts, als New York zum Zentrum des Modeschmuckdesigns wurde. Europäische Handwerker waren aus dem vom Krieg zerstörten Kontinent nach Amerika geflohen und hatten dort ihre Arbeit wieder aufgenommen. Ihr Wissen brachte die Stadt an die Spitze der Modewelt und begründete eine Ära opulenter und erschwinglicher Modeschmuckstücke. Der Taschen Verlag hat just einen neunpfündigen Bildband dazu herausgebracht: "Costume Jewelry".
Modeschmuck war/ist auch praktisch
Während der kostengünstige Schmuck aus Imitaten einer ganz neuen Klientel an Kundinnen den Zutritt in die Glitzerwelt ermöglichte, hatte er für die Superreichen ebenfalls einen großen Vorteil. Statt die Preziosen vorsichtshalber auf Partys zu Hause im Safe aufzubewahren, ließen sie sich Kopien anfertigen, die sie jederzeit bedenkenlos tragen konnten.
Von großer Bedeutung war Modeschmuck vor allem für die Filmwelt in Hollywood. Plötzlich waren große Klunker keine Budgetfrage und kein Versicherungsrisiko mehr, die Darstellerinnen konnten tragen, was im wahrsten Sinne des Wortes das Zeug hielt. Neben einem großen Hut und einem großen Hund war etwa am Kragen von Joan Crawford passend auch eine große Brosche zu sehen. Und Marilyn Monroe konnte zeigen, was ihr Song versprach: "Diamonds Are a Girl's Best Friend".
*Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links zu Produkten in Online-Shops. Klickt ein Nutzer darauf und kauft etwas, erhält der Verlag eine Provision vom Händler, nicht vom Hersteller. Wo und wann Sie ein Produkt kaufen, bleibt natürlich Ihnen überlassen.
- Modeschmuck
- Schmuck
- Opulenz
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke