Jimmy Kimmel ist zurück. Einige Lokalsender des Konzerns werden die Show vorerst allerdings nicht senden. Brisant dabei: Eines der Medienunternehmen, die sich weiter sträuben, ist besonders auf Donald Trumps Wohlwollen angewiesen.
Trotz des Sinneswandels vonseiten des Disney-Konzerns wird "Jimmy Kimmel Live!" nicht auf allen ABC-Sendern laufen. Sowohl die Nexstar Media Group als auch das Medienunternehmen Sinclair kündigten an, die erst abgesetzte und dann wiederbelebte Late-Night-Show nicht auszustrahlen. Gemeinsam kontrollieren die beiden Konzerne nach Angaben der "New York Times" mehr als 20 Prozent der lokalen Sendepartner der ABC.
Man sei jedoch in Gesprächen mit ABC zu einer möglichen Rückkehr der Sendung, teilte Sinclair mit. Von Nextstar hieß es, man wolle lokale Nachrichten und andere Programme zeigen, statt Kimmels Sendung. Man werde an seiner Entscheidung festhalten, die Sendung vorerst auszusetzen, "bis alle Beteiligten sich dazu verpflichten, ein Umfeld für einen respektvollen, konstruktiven Dialog in den von uns bedienten Märkten zu schaffen".
Verantwortlich für die Entscheidung dürfte auch die US-Medienaufsichtsbehörde FCC sein, deren Chef Brendan Carr ein enger Vertrauter des US-Präsidenten Donald Trump ist. Nexstar versucht derzeit, eine 6,2 Milliarden Dollar schwere Fusion mit einem anderen Fernsehsenderbetreiber durchzusetzen, wofür sie die Zustimmung der FCC brauchen. Carr hatte Disney und seine lokalen Sender zuvor aufgefordert, die Ausstrahlung von Kimmels Sendung einzustellen.
Kimmel hatte Trump und seiner Maga-Bewegung vorgeworfen, Kirks Ermordung politisch zu instrumentalisieren. Trump bejubelte die Absetzung des kritischen Hosts und drohte anderen Late-Night-Moderatoren wie Jimmy Fallon und Seth Meyers. Darüber hinaus sprach er von einem möglichen Lizenzentzug für kritische Sender. "Alles, was sie tun, ist Trump zu attackieren", sagte Trump. "Sie haben eine Lizenz, sie dürfen das nicht." Carr werde sich die Sache ansehen.
In seiner Sendung mit Bezug auf den tödlichen Angriff auf Kirk hatte Kimmel gesagt, dass die Trump-Bewegung verzweifelt versuche, den Tatverdächtigen in krassen Gegensatz zu ihnen zu stellen. Man tue alles dafür, politisches Kapital aus dem Mord zu schlagen.
"Diese Regierung greift Kritiker an und benutzt Angst als Waffe", schrieb der demokratische Senator Richard Blumenthal auf X. "Medienkonzerne - von Fernsehsendern bis zu Zeitungen - kapitulieren vor diesen Drohungen." Der Fall um Kimmel sei "ein beispielloser Akt staatlicher Zensur". Die FCC trete dabei als Trumps "Sprachpolizei" auf.
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