Schon vor Jahren offenbart Anis Ferchichi alias Bushido, dass er sich in Therapie befindet, um in seinem Inneren ein Stück weit aufzuräumen. Aktuell besuche er sogar täglich Sitzungen, verrät der Sänger nun - und lässt mal wieder in seine Seele blicken.
"Alles wird gut" - unter diesem Motto will Bushido 2026 noch einmal auf Tour gehen, ehe er sich dann nach rund einem Vierteljahrhundert Rapper-Karriere von der Bühne verabschiedet. Der Gangsta von einst ist nicht nur an Jahreszahlen älter geworden - am 28. September feiert er seinen 47. Geburtstag. Seit mehreren Jahren präsentiert er sich auch mental deutlich gereifter als noch zu seinen Sturm-und-Drang-Zeiten.
"Ich habe nicht mehr viel mit diesem Bushido zu tun, den die Menschen so jetzt 20 Jahre wahrgenommen haben, mit all den Facetten", erklärt der Sänger nun in einem aktuellen ARD-Interview und ergänzt: "Die schlechten Dinge, die guten Dinge, die Hausdurchsuchungen, die Skandale, die Indizierungen, die Vorwürfe, homophob, antisemitisch und frauenfeindlich zu sein - und all diese ganzen Sachen, die in diesem Bushido-Kosmos existiert haben oder immer noch teilweise existieren. Aber ich bin das nicht mehr."
Er wolle sich selbst und die Kunstfigur Bushido zwar nicht zu sehr voneinander trennen, denn er habe "keine zwei Persönlichkeiten", erklärt der Musiker. Aber Bushido sei noch nie die Person gewesen, als die er 24 Stunden am Tag durchs Leben geschritten sei.
"Ich habe Scheiße gebaut"
Darüber, dass er mitunter gegen Depressionen, Panikattacken und Burn-Out-Symptome ankämpfe, hat Bushido schon vor mehreren Jahren erstmals gesprochen. Auch darüber, dass er sich deshalb in Therapie begeben habe. Aktuell besuche er täglich Sitzungen, verrät er nun im ARD-Gespräch und erläutert: "Ich habe gelernt, dass Depressionen und auch Ängste und Panikattacken und all diese negativen Dinge, die jeder Mensch bis zu einem gewissen Grad spürt, bei mir halt einfach stärker sind als bei anderen Menschen."
Die Therapie habe ihm sehr geholfen, sagt der Sänger. Mit Tränen in den Augen erklärt er: "Meine Frau hat einen besseren Mann verdient. Und auch meine Kinder haben einen besseren Vater verdient. Und das ist meine Verantwortung, dass ich daran arbeite."
Doch Bushido, der mit seiner Familie vor drei Jahren nach Dubai ausgewandert ist, scheint es nicht nur um seine Frau und seine Kinder zu gehen. "Wenn ich möchte, dass jemand seine Einstellung mir gegenüber ändert, dann muss ich dafür jeden Tag arbeiten. Man muss Verantwortung übernehmen, auch für seine Fehler", sinniert er und räumt offen ein: "Ich habe Scheiße gebaut. Ich habe Menschen verletzt. Ich habe beleidigt. Ich habe Vertrauen missbraucht. Dafür musst du auch die Verantwortung übernehmen. Sonst funktioniert das in deinem Leben nicht."
Durch Kindheit geprägt
Er sei "ein festgefahrener Mensch" gewesen, der "unerreichbar für jeden" gewesen sei, blickt Bushido auf seine Vergangenheit zurück. Deshalb habe er "eigentlich gar keine Freunde", stellt er fest. Einen Grund dafür macht er in seinen frühen Lebenserfahrungen aus. "Ich habe früh in meiner Kindheit angefangen, so einen extremen Schutzwall aufzubauen. Weil ich halt die Gewalt an meiner Mutter mitbekommen habe, den Verlust meines Vaters, meines Stiefvaters und so."
Für Bushido fühlten sich seine alten Texte teilweise so an, als müsse er sich den Mund danach mit Seife auswaschen, heißt es im ARD-Bericht. Nicht nur seine Fans dürften gespannt darauf sein, wie er damit bei seiner Abschiedstournee im kommenden Jahr umgehen wird. Und auch wenn der Rapper seinen Platz als neues Jury-Mitglied bei "Deutschland sucht den Superstar" 2026 einnehmen wird, werden viele beim "neuen" Bushido sicher ganz genau hinsehen.
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