Mit ihrer Sendung „Klar“ will BR-Journalistin Julia Ruhs Fehlentwicklungen der Gesellschaft thematisieren – und erhielt für die erste Folge über Migration viel Kritik von Kollegen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Besonders NDR-Moderatorin Anja Reschke kritisierte das Format, auch in ihrer eigenen Sendung „Reschke Fernsehen“.
Mittlerweile kam es deswegen offenbar zu einem Gespräch zwischen BR und NDR. „Ich, bzw. wir bedauern, dass der Eindruck entstanden ist, die Redaktion von ‚Reschke Fernsehen‘ würde die Redaktion von ‚Klar‘ als rechtsextrem einschätzen“, schreibt NDR-Programmbereichsleiterin Carola Conze im Portal LinkedIn. „Die Formulierung, um die es geht: ‚ein bisschen rechtsextrem‘ war Teil einer Ausgabe über die AfD und in diesem Zusammenhang eine satirische Zuspitzung.“
Es gelte, solche Angelegenheiten intern zu klären. „Das haben wir mit den Kolleginnen und Kollegen vom BR und NDR in einem konstruktiven Gespräch getan.“
In einer Folge über die AfD hatte sich Reschke mit einer Stoffpuppe unterhalten, die sagte, „aber ihr sollt doch jetzt im öffentlich-rechtlichen Rundfunk alle Meinungen zu Wort kommen lassen, auch wenn sie ein bisschen rechtsextrem sind“. Reschke antwortete: „Klar“ – offensichtlich eine Anspielung auf den Titel von Julia Ruhs‘ Sendung.
Ruhs hatte sich kürzlich in einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ über die Kritik von öffentlich-rechtlichen Kollegen wie Jan Böhmermann und Nicole Diekmann, aber eben auch Anja Reschke geäußert. „Das ist natürlich nicht schön. Ich finde es aber besser, so etwas intern zu klären und nicht im Licht der Medienöffentlichkeit“, sagte sie.
An der Mitteilung von Programmbereichsleiterin Conze gibt es nun Kritik. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach schreibt als Reaktion auf einen Beitrag von WELT-Herausgeber Ulf Poschardt über Conzes Post: „Immer wenn es eng wird: ‚Ja, ne, also, ähem – das war doch nur satirisch gemeint....‘ Die Normalbürger sind halt nicht in der Lage, das geniale humoristische Gedankenkonstrukt hinter derartigen Äußerungen zu erfassen.“
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