Eigentlich ist er ja ganz süß. Wie ein kleiner Junge, der ein bisschen angeben will. Gerade ist sein siebtes Album "Lost Americana" erschienen. In einem der vielen Interviews dazu wurde Machine Gun Kelly gefragt, was denn die beste Band aller Zeiten sei. "Die Rolling Stones!", sagte er. Nur um dann noch schnell hinterherzuschieben, dass er gestern in London mit Mick Jagger zu Abend gegessen habe. Diese Anekdote, das merkte man ihm an, wollte er unbedingt unterbringen.
Machine Gun Kelly ist ein Künstler, der seit Jahren darum kämpft, von der Musikszene respektiert zu werden. Auf diesem Kampf und der Suche nach Glaubwürdigkeit irrlichtert er durch die Medienwelt. Mal ist es unterhaltsam, ihm dabei zuzusehen, aber manchmal tut es auch ein bisschen weh.
Machine Gun Kelly und Megan Fox führten jahrelang eine On-Off-Beziehung
Machine Gun Kelly, mit bürgerlichem Namen Colson Baker, ist ein US-amerikanischer Musiker mit unsteter Kindheit. Seine Eltern waren christliche Missionare, die Familie zog von Kontinent zu Kontinent. Baker wuchs unter anderem in Ägypten und Deutschland auf, bevor sich die Familie in Cleveland, Ohio, niederließ. Bereits mit 19 wurde er Vater. Seine Tochter ist inzwischen im Teenageralter und moderierte zuletzt seinen Auftritt bei den Kids Choice Awards an.

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2025 kam seine zweite Tochter zur Welt. Die Mutter ist Schauspielerin Megan Fox. Vier Jahre führten Baker und Fox eine On-off-Beziehung, ständig begleitet im Internet: öffentliche Liebesschwüre, GQ-Couples-Quiz, Trennung, Entzug, Wiederaufnahme, Paparazzi vor der Paartherapie, Schwangerschaft. Kurz danach dann die endgültige Trennung. Nachdem die Klatschpresse sein Privatleben jahrelang ausgeschlachtet hatte, sagte Baker, er wolle jetzt nur noch die Musik sprechen lassen und keine Schlagzeilen mehr produzieren.
Machine Gun Kelly vs. Eminem
Bereits in der Highschool begann Baker zu rappen, von da an nannte er sich Machine Gun Kelly, kurz MGK. In den Zehnerjahren folgten mehrere Rap-Alben, alle hoch platziert in den US-Charts. Colson Baker war jetzt ein Star. In dieser Zeit rannte er öfter auf Drogen über rote Teppiche und erzählte, er sei der Größte, der jemals diese Erde betreten habe. Man könnte das als typische Entgleisungsgeschichte im Rap auslegen – und das war es auch, bis sich MGK mit einem Kollegen anlegte, der von dessen Großmäuligkeit wohl die Nase voll hatte. Eminem und MGK schossen in Disstracks und Interviews gegeneinander. In der öffentlichen Wahrnehmung gewann Eminem. Machine Gun Kellys nächste Veröffentlichungen floppten im Vergleich zu den erfolgreichen Vorgängern.

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Allerdings deutete sich zu dieser Zeit in der Musik von Machine Gun Kelly schon etwas an, was später seine Karriere retten sollte. Seine Musik wurde rockiger: mehr Gitarren als Beats, mehr Gesang als Rap. 2020 veröffentlichte Machine Gun Kelly das Album "Tickets to My Downfall". Es ist ein wütendes Pop-Punk-Album voller Verzweiflung und Exzess; im besten Sinne erinnert es an Helden des Genres wie Good Charlotte, Green Day oder Blink-182. Was kein Zufall ist, denn Travis Barker, der Drummer eben jener kalifornischen Pop-Punk-Pioniere, hat es produziert. Über "Tickets to My Downfall" sagt MGK heute, er sei damals eines Nachts in Hollywood ins Studio von Travis Barker gestolpert – und habe es drei Monate lang nicht mehr verlassen. Das Ergebnis: sein erstes Nummer-1-Album in den Billboard-Charts.
Weniger Rap, mehr Punkrock
Eine weitere Debatte entbrannte, die bis heute anhält: Hat Machine Gun Kelly einfach das Genre gewechselt, um heil aus dem Eminem-Beef herauszukommen? Colson Baker beteuerte immer wieder, dass das Bullshit sei. In Interviews erzählte er, er habe schon immer Punkrock geatmet und gelebt; er sei ja schließlich früher auf der Vans Warped Tour aufgetreten, einem Punk-Festival auf Tournee, und habe bei Limp Bizkit im Vorprogramm gespielt. Nach "Tickets to My Downfall" folgten Features mit den Sängern der Hardcore-Bands "Sleeping with Sirens" und "Bring Me the Horizon".

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12 BilderIn der Promophase zu seinem neuen Album "Lost Americana", das am 8. August erschien, tritt Colson Baker nun ruhiger auf. Seine alten Tattoos hat er sich mit schwarzen Flächen überstechen lassen. Auf "Lost Americana" geht es nicht mehr um Konsum und Exzess, sondern ums unglücklich Verliebtsein und darum, Drogen zu vermissen. Machine Gun Kelly scheint immer noch ein Suchender zu sein. Immerhin war er neulich mit Mick Jagger essen.
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