Joko und Klaas sind die Stars von ProSieben. Zu ihrer Zukunft im Falle einer ProSieben-Übernahme durch den italienischen Berlusconi-Konzern hat sich der Sender jetzt geäußert.

Der Fernsehsender ProSieben hat einen Bericht zurückgewiesen, wonach seine beliebtesten Entertainer Joko und Klaas Ausstiegsklauseln für den Fall einer Übernahme durch den Mailänder Medienkonzern Berlusconi vereinbart haben. "Grundsätzlich sprechen wir nicht über Vertragsinhalte. In diesem Fall ist es uns wichtig klarzustellen: Es gibt keine Ausstiegsklausel in unseren Verträgen mit Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf", sagte ein Sendersprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

ProSieben: "Es gibt keine Ausstiegsklausel"

"Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich sicher sein. Joko und Klaas werden in den nächsten Jahren viele und vor allem herausragende Shows auf Joyn und ProSieben moderieren", betonte der ProSieben-Sprecher. Die Managements von Joko und von Klaas antworteten auf dpa-Anfrage einhellig, dass man Vertragsinhalte grundsätzlich nicht kommuniziere. 

Einem Bericht des Magazins "Wirtschaftswoche" zufolge gibt es in dem Vertragswerk Ausstiegsklauseln, falls der italienische Konzern Media for Europe (MFE) ProSiebenSat.1 übernehmen sollte. Die "Wirtschaftswoche" beruft sich dabei auf "übereinstimmende" Angaben von "mehreren Insidern". Das Blatt zitiert im Artikel auch Aussagen "aus Kreisen der ProSiebenSat.1-Führung", dass man für diese Ausstiegsklauseln Verständnis habe.

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Joko und Klaas haben ihren Vertrag um fünf Jahre verlängert

Winterscheidt und Heufer-Umlauf hatten ihren Exklusiv-Vertrag mit ProSiebenSat.1 erst im März dieses Jahres um fünf Jahre verlängert und gelten als Zugpferde und wichtige Quotengaranten der Senderfamilie. 

In einer monatelangen Bieterschlacht mit einem tschechischen Finanzinvestor um den großen deutschen Fernsehkonzern hatte MFE zuletzt deutlich vorn gelegen. Die Übernahme durch die Italiener gilt als wahrscheinlich und würde gegebenenfalls wohl noch im Laufe dieses Monats verkündet.

Media for Europe gehört den Kindern des 2023 gestorbenen früheren italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi. Über Jahrzehnte hatte der Patriarch und Rechtspopulist seinen Medienkonzern genutzt, um seine politische Karriere und die von ihm gegründete Partei Forza Italia zu fördern.

So schräg starteten Joko und Klaas ihre Karrieren

"Joko & Klaas gegen ProSieben" heißt ihre neuste Erfindung. Gewinnt ProSieben, müssen die beiden Aufgaben für den Sender erfüllen, gewinnen Joko und Klaas erhalten sie 15 Minuten Live-Sendezeit zur Primetime. Die erste Show entschieden Joko und Klaas für sich. Sie nutzten ihre Sendezeit am Mittwochabend für eine bemerkenswerte Aktion: Sie gaben drei Menschen Raum, die sich für die Themen Flüchtlingshilfe, Obdachlosigkeit und Kampf gegen Rechtsextremismus engagieren. © ProSieben
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Die Berlusconi-Kinder sind bislang nicht in die Politik eingestiegen, stehen der Partei aber nach wie vor nahe. Sohn Pier Silvio Berlusconi – Vorstandschef von MFE – schloss zuletzt eigene politische Ambitionen für die Zukunft nicht aus.

Joko und Klaas verbreiten seit Jahren bei ProSieben nicht nur gute Laune, sondern auch politische Botschaften. Es geht dabei etwa um das Sterben von Geflüchteten im Mittelmeer, um Seenotrettung, um Rechtsextremismus oder um Frauenrechte. 

Der Kultur- und Medienstaatsminister der Bundesregierung, Wolfram Weimer, hatte mit Blick auf die Übernahmepläne erst kürzlich Bedenken geäußert. Weimer sagte der Deutschen Presse-Agentur, man verfolge die Entwicklungen rund um die Übernahme sehr genau. "Sollte die italienische Medienholding MFE die deutsche ProSiebenSat.1 tatsächlich mehrheitlich kontrollieren, erwarten wir, dass die journalistische Unabhängigkeit der Redaktionen erhalten bleibt und kein Einfluss durch die neuen Anteilseigner genommen wird." Pier Silvio Berlusconi hat zuletzt eine entsprechende Zusage abgegeben.

DPA jum
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