- 3 von 5 Punkten
- Schwacher Start, starker Schluss: Ein durchwachsener Fall aus Dresden
Worum geht's in dem "Tatort"?
Heike Teichmann (Tanja de Wendt) betreibt gemeinsam mit ihrer Tochter Nadine (Kristin Suckow) und ihrem Schwiegersohn Patrick (Nico Rogner) eine erfolgreiche Gärtnerei. An einem Morgen stürmt die 53-Jährige aufgebracht in den Betrieb, kurz darauf liegt sie erschlagen im Blumenbeet. In den Fokus rückt der autistische Angestellte Juri Novak (Alexander Schuster) – er ist flüchtig und seine Fingerabdrücke finden sich auf der Tatwaffe. Juri war's – wer sonst? Diese Aussage bekommen die Dresdner Kommissarinnen Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) gleich mehrfach zu hören. Dabei finden sie im Laufe ihrer Ermittlungen heraus, dass in dem Familienbetrieb nicht alles so harmonisch lief, wie es auf den ersten Blick scheint. Als der verdächtige Juri dann selbst zum Opfer wird, bekommt der Fall eine völlig neue Wendung.

Fernseh-Krimi Der Sound im Tatort als ewiges Ärgernis
Warum lohnt sich der Fall "Totes Herz"?
Die Geschichte plätschert zunächst recht zäh dahin. Aber nach etwa 40 Minuten macht der Film eine 180-Grad-Wendung und erhält mehr Dynamik. Es geschehen weitere Morde, aus einem harmlosen Familienkrimi wird ein veritabler Psychothriller, bei dem alle Beteiligten in die Irre geführt werden. Auch als Zuschauer hinterfragt man zunehmend die Handlung und die beteiligten Personen. Die überraschende Auflösung gibt's erst ganz am Schluss. Was zu Beginn an Spannung fehlte, macht der Film am Ende wett.
Was stört?
Der "Tatort" ist seltsam zweigeteilt: In einen langatmigen und in einen spannenden Part. Am Anfang sieht man immer wieder dieselben Personen in identischer Umgebung, Handlung und Dialoge wirken zum Teil sehr konstruiert. Dabei lenkt das alles nur ab von der eigentlichen Geschichte, die mehr Zeit und Aufmerksamkeit verdient hätte. Ohne zu viel zu verraten: Drehbuchautorin Kristin Derfler orientierte sich für ihren ersten "Tatort" an Verbrechen, die es zu DDR-Zeiten gegeben hat und über die noch immer wenig berichtet wird.
Wiener "Tatort"-Duo quittiert den Dienst – auch diese Ermittler sind nicht mehr dabei

Die Kommissarinnen?
Ein Einsatz endete für Kommissariatsleiter Peter Schnabel (Martin Brambach) dramatisch. Im Fall "Katz und Maus" wurde er entführt und schwer verwundet. Jetzt ist klar: Er hat überlebt und ist zurück im Dienst. Trotzdem sorgen sich seine Kolleginnen Winkler und Gorniak um ihn, als er bei der Arbeit Anzeichen von Schwäche zeigt. Sonst bleiben private Dinge dieses Mal außen vor: Die Ermittlerinnen machen einfach ihren Job.
Ein- oder ausschalten?
Wer den "Tatort" noch nicht kennt, darf gerne einschalten. Der Film ist aber kein Pflichtprogramm.
Die "Tatort"-Folge "Totes Herz" wurde erstmals am 8. Januar 2023 ausgestrahlt. Die ARD wiederholt den Film am Freitag, 8. August 2025 um 22.20 Uhr
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