Mit einem kurzen Spot über das Aussterben der Kinokomödie machte Hollywoodstar Liam Neeson ungewöhnliche Werbung für seine Fortsetzung des Blödelkrimis «The Naked Gun»: «Jedes Jahr werden immer mehr Komödien nicht gedreht, nicht gesehen und nicht zitiert», sagt er da, «aber für den Preis einer Kinokarte können Sie helfen, eine Komödie zu retten.» Zu sehen sind Bilder von Klassikern wie «Beverly Hills Cop», «Mean Girls», «School of Rock» oder «Zoolander».
Die Komödie zu retten, wäre keine Lachnummer, heisst es am Ende des Spots. Wer helfen wolle, soll auf SaveComedy.org gehen. In den USA landete man dann auf einem Ticketportal für «The Naked Gun».

Klar war es ein Werbegag. Aber mit einem ernsten Kern: Komödien im Kino sind rar geworden. Die goldenen Zeiten der 2000er und 2010er-Jahre, mit Hits wie «The Hangover» oder «Bridesmaids», sind vorbei. In den letzten Jahren gab es eher «Deadpool», «Beetlejuice Beetlejuice» oder «Barbie». Lustig, aber teure Blockbuster mit Special Effects, die 100 Millionen US-Dollar aufwärts gekostet haben.
Comeback der Kinokomödie?
Reine Filmkomödien zeichnen sich nicht durch den übermässigen Gebrauch von Computereffekten und hohe Budgets aus. Sie kosten meist nicht mehr als 50 Millionen und stellen deshalb für Studios ein kleineres finanzielles Risiko dar. Solche Filme landen heute aber meist direkt bei den Streamern.

Die US-Fachzeitschrift «Variety» fragte unlängst «Kann die Kinokomödie ein Comeback feiern?» und bezeichnete «The Naked Gun» als den ultimativen Test. Für den Erfolg spricht, dass Hollywood zurzeit viel Geld mit Remakes und Fortsetzungen verdient.
Grosse Fussstapfen
Mit Seth MacFarlane («Ted», «Family Guy») als Produzent und Akiva Schaffer («Chip 'n Dale: Rescue Rangers») als Regisseur ist routiniertes Personal hinter der Kamera im Einsatz.

Liam Neeson spielt Frank Drebin Jr., den Sohn des dummdreisten Polizisten, den Leslie Nielsen in den ersten drei Teilen zwischen 1988 und 1994 so genial verkörpert hat.
Wie sein Vater ist der Jr. eine wandelnde Katastrophe mit genialen Zügen. Zu Beginn des Films läuft ein kleines Mädchen in eine Bank, die gerade überfallen wird und verwandelt sich vor den Augen der überraschten Gangster in Frank Drebin Jr.

Drebin will den Tech-Milliardär Richard Crane zur Strecke bringen, der ausser ein paar Auserwählten, die Menschheit in Primaten zurückverwandeln will. Hilfe bekommt der Chaoscop von Beth (Pam Anderson), in die er sich fürchterlich verknallt.
Gag-Feuerwerk
Der neuste «The Naked Gun» ist wie die Vorgängerfilme: Herrliche Sinnlosigkeit und die Jagd nach Pointen sind die Qualitätsmerkmale. Die Aneinanderreihung aus Slapstick-Komik, visueller und verbaler Wortspiele und Gags funktioniert nicht immer, aber oft genug. Ob der Film damit neue Fans für die Reihe erschliesst, sei dahingestellt. Die alten dürften für einen Kinoerfolg reichen.

Neben «The Naked Gun» gibt es im Kino demnächst viel zu lachen. Ob beim zweiten Teil des Lindsay-Lohan-Klassikers «Freakier Friday» oder der Fortsetzung von «Der Schuh des Manitu». In Hollywood ist eine Fortsetzung der «Scary Movie»-Reihe in Planung und die «South Park»-Macher arbeiten an einem Projekt mit Rapper Kendrick Lamar.
Vielleicht steht das Kinocomeback der Komödie direkt bevor?
Kinostart: 1. August
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