Was macht man mit all den Nachrichten, die uns das Leben täglich serviert? Am besten nimmt man sie mithilfe der Cartoons von Til Mette zu sich. Dann sind sie vorverdaut.

Gehobene Ansprüche an Humor stellt der Autor, Cartoonist und Karikaturist Til Mette vor allem an sich selbst. "Gehobener Humor findet obenrum statt, das sind also keine Schenkelklopfer. Kann aber auch Untenrumhumor mit Obenrumanspruch sein", definiert er in einem Interview zu seinem neuen Buch das Ziel, das ein gelungener Cartoon für ihn erfüllen muss. Als Leser muss man damit zurechtkommen, dass es auch mal scharf und böse zugeht – und man manchmal einen Moment braucht, bis der Witz einen erreicht. 

"Cartoons für Menschen mit gehobenen humoristischen Ansprüchen" von Til Mette, Lappan Verlag, 128 Seiten, 16 Euro. © Til Mette / Lappan

Geschossen wird von Mette auf alles, was schiefläuft. Ob es die Probleme der Deutschen Bahn sind, sich in die Sprache einschleichende Worte, die plötzlich in aller Munde sind, oder sein Erzgegner Donald Trump. "Er kotzt mich an ... alles an ihm! Und das macht es für mich schwer, etwas Komisches aus diesem Typ zu generieren", erklärt Mette. "Bei einem Cartoon, den ich über ihn mache, ist am nächsten Tag die groteske Überzeichnung bereits überholt und getoppt worden von seinem realen Irrsinn."

Til Mette liebt "die hohe Schule"

Neben den "bierernsten" Themen begeistern Mette aber auch Dinge, die komplett gaga sind, wie er dem stern-Autor Michael Streck im Interview verrät. "Wenn Sachen zutiefst sinnfrei sind und wirklich nur Humor transportieren ... Das ist für mich die ganz hohe Schule." Da klebt er eine Banane an die Wand und lässt ein paar Affen im Museum die große Kunst bewundern. Auf die Idee muss man erst mal kommen!

Der kleine Lappan-Band "Cartoons für Menschen mit gehobenen humoristischen Ansprüchen" trägt auf jeden Fall zur guten Laune bei. Mette trifft stets ins Schwarze beim schwarzen Humor, seine Zeichnungen wirken wie ein Tagebuch der irrsten Nachrichten aus den vergangenen Wochen. Wer sie auf Mette'sche Art aufbereitet liest, findet daran sicherlich deutlich mehr Gefallen als an den Horrormeldungen, mit denen die Welt ansonsten überschüttet wird. Meta-Nachrichten sozusagen, die schon einmal gut verdaut worden sind. Da bleibt nur noch eins zu wünschen: Guten Appetit!

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