Was in Tirol normalerweise mit empfindlichen Strafen geahndet wird, wird im August 2025 plötzlich möglich: Das Highlander-Event erlaubt es Outdoor-Enthusiasten erstmals, abseits von Campingplätzen in der Region Kitzbühel unter freiem Himmel zu übernachten. Ein kleiner Coup, der dem internationalen Wander-Event eine besondere Österreich-Premiere beschert und die Umgebung von Kitzbühel als vielseitige Wanderdestination zeigt.
Vom 19. bis 23. August 2025 dürfen Teilnehmer des mehrtägigen Events in vier ausgewählten, abgelegenen Camps ihre Zelte aufschlagen - normalerweise ein absolutes Tabu in Tirol. "Das ist ein Muss für alle, die Erdung, menschliche Verbindungen und die Nähe zur Natur suchen", erklärt Dr. Viktoria Veider-Walser, Geschäftsführerin von Kitzbühel Tourismus. Grundsätzlich ist es in Tirol streng verboten, außerhalb von Campingplätzen zu übernachten. Einzige Ausnahme: das Biwakieren, also das ungeplante Übernachten ohne Zelt, im hochalpinen Gelände oberhalb der Baumgrenze.
Vier Formate für unterschiedliche Ansprüche
Das Highlander-Konzept setzt bewusst auf Entschleunigung statt Leistungsdruck. Teilnehmer tragen ihre Ausrüstung selbst und bewältigen täglich Etappen von 15 bis 25 Kilometern, eingebettet in ein Rahmenprogramm aus Atemübungen, Meditation und Selbstreflexion. Die Route führt von Kitzbühel den Südkamm der Kitzbüheler Alpen entlang - über das Kitzbüheler Horn, die Südberge und den Pass Thurn bis zur Resterhöhe.
Je nach Kondition und Erfahrung stehen vier verschiedene Formate zur Auswahl: von der eintägigen Lyra-Tour mit 23 Kilometern bis zur fünftägigen Hercules-Variante über 100 Kilometer. Highlander bietet solche Touren weltweit von den USA bis Australien an, in Europa bisher aber nur in Frankreich, Großbritannien und einigen südosteuropäischen Ländern wie Montenegro, Kroatien oder Bosnien und Herzegowina.
Von Genuss-Wanderungen bis zur Gipfel-Tour
Kitzbühel, das seit Jahrzehnten vor allem mit dem Hahnenkamm-Rennen verbunden wird, setzt auch abseits des neuen Events verstärkt auf sein Potenzial als Wanderdestination. In den Kitzbüheler Alpen warten über 1.000 Kilometer Wanderwege, oftmals mit imposanten Ausblicken auf die schroffen Gipfel des Wilden Kaisers. Dafür erhielt Kitzbühel 2019 erstmals das Europäische Wandergütesiegel und wurde 2024 rezertifiziert. Die benachbarten Dörfer Aurach und Jochberg gehören zudem zu "Österreichs Wanderdörfern".
Das Spektrum reicht vom entspannten Familienausflug bis zur anspruchsvollen Bergtour. Mehrmals wöchentlich werden geführte Wanderungen in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden angeboten. Besonders beliebt ist der KAT Walk, ein Weitwanderweg mit spektakulären Ausblicken. Für Naturliebhaber und Familien empfiehlt sich die Wanderung zum Sintersbacher Wasserfall in Jochberg, während Genießer bei der kulinarischen Höhenwanderung - der 3-Gänge-Tour - auf ihre Kosten kommen. Ambitionierte Wanderer können sich an der "Gams Roas" versuchen, einer 9-Gipfel-Erlebnistour, die durchaus Kondition verlangt.
Wer also das Highlander-Event Mitte/Ende August verpasst, hat auch im Herbst noch zahlreiche Gelegenheiten, das Farbenspiele der bunt werdenden Bäume und die eindrucksvollen Ausblicke in den Kitzbüheler Alpen zu genießen.
SpotOnNews- Kitzbühel
- Alpen
- Tirol
- Outdoor
- Tourismus
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke