Beim Gig in der rappelvollen Zeltbühne des Openair St. Gallen überzeugte Nemo mit herzlicher Gelassenheit, musikalischen Twists und einer bombastischen Stimme. Egal, ob berührende Verletzlichkeit, explosive Refrains oder höchstmöglicher Gesang: Die Töne sassen. So sehr, dass der Eindruck entsteht, Nemo würde die Stimme regelmässig professionell schulen.

Im Interview erzählt das Bieler Pop-Phänomen, dass Nemo als Kind viel Gesangsunterricht hatte, jetzt aber keinen mehr nehme. Nemo fügt an: «Ich habe eine Notfall-Vocal-Coachin. Sie lebt in London und immer, wenn meine Stimme weg ist, rufe ich sie an.» Nemo wisse nicht, was genau dahintersteckt, aber: «Bei ihr geht alles mit Summen. Das säubert die Stimmbänder sozusagen – wenn sie belegt sind, wird das wegvibriert.»

«Die Mundart-Ära ist Geschichte»

Musikalisch weiss Nemo hingegen genau, was Sache ist. Nämlich Schweizerdeutsch hinter sich zu lassen und mit englischsprachigen Songs weiterzumachen. «Die Mundart-Ära ist Geschichte» – zumindest aktuell: «Wenn ich daran denke, mein Musik-Leben in der Schweiz zu verbringen, fühlt sich das recht schnell an wie ein Loop.» Und Nemo will sich nicht wiederholen, sondern stets weiterentwickeln und neu erfinden.

«Es gibt mehr zu entdecken für mich, wenn ich Englisch singe», führt Nemo aus, «mehr Leute verstehen es, es sind mehr Kollaborationen möglich und es erlaubt mir, an unterschiedlichen Orten zu leben – ich bin mega gerne in Paris und oft in London.»

In diese Städte – und natürlich nach Zürich – verschlägt es Nemo diesen Herbst dann auch auf der Tour zum Debütalbum «Arthouse», das am 10. Oktober erscheint.

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