Die Vorwürfe wiegen schwer: Kidnapping, Zwangsarbeit, Sexhandel. Die Staatsanwaltschaft sieht in Sean "Diddy" Combs den Anführer eines kriminellen Netzwerks. Bald entscheidet die Jury über seine Zukunft.

Im Prozess gegen Sean Combs hat die Anklage dem früheren Rap-Superstar in ihrem Schlussplädoyer unter anderem die Leitung eines "kriminellen Unternehmens" vorgeworfen. "In den vergangenen Wochen haben Sie viel über Sean 'Diddy' Combs gelernt", sagte die stellvertretende Staatsanwältin Christy Slavik der Jury vor Gericht in New York, wie US-Medien übereinstimmend berichteten.

"Er ist der Anführer eines kriminellen Unternehmens. Er akzeptiert keinen Widerspruch und jetzt kennen Sie die vielen Verbrechen, die der Angeklagte mit Mitgliedern seines Unternehmens begangen hat." Unter anderem zählte Slavik Kidnapping, Brandstiftung, Bestechung, Zwangsarbeit und Sexhandel auf - und erinnerte die Geschworenen daran, dass zwei Frauen ausgesagt hätten, dass Combs sie immer wieder zum Sex mit anderen Männern gezwungen habe.

Lebenslange Haft droht

Die Schlussplädoyers könnten dem Gericht zufolge bis einschließlich Freitag dauern. Nach der Anklage folgt noch die Verteidigung, bevor dann die Jury übernehmen soll. Die zwölf Geschworenen müssen über Schuld oder Unschuld des Musikers entscheiden. Für ihre Beratungen haben sie so viel Zeit, wie sie brauchen - bis zu einem Urteil könnte es also wenige Stunden, oder aber auch viele Tage dauern. Zuvor waren in dem Verfahren in New York rund sechs Wochen lang mehr als 30 Zeugen und Zeuginnen befragt worden.

Der 55 Jahre alte Combs bestreitet sämtliche Anschuldigungen und plädierte auf nicht schuldig. Bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Viele Beobachter halten es eher für wahrscheinlich, dass es zwar zu einer Verurteilung von Combs kommt - die Jury aber nicht bei allen Anklagepunkten der Staatsanwaltschaft mitgeht.

Neben der Anklage der New Yorker Staatsanwaltschaft gibt es noch zahlreiche Zivilklagen gegen Combs, der dreimal verheiratet war und sieben Kinder hat. Unter anderem vertritt eine Anwaltskanzlei im texanischen Houston eigenen Angaben zufolge rund 120 Menschen mit Vorwürfen gegen den Rapper.

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