Schauspielerin Susan Sideropoulos verliert ihre Eltern an Krebs. Ihre Trauer verdrängt sie zunächst. Doch nun hilft ihr eine bewusstseinserweiternde Therapie mit Magic Mushrooms bei der Aufarbeitung.

Als Susan Sideropoulos 16 Jahre ist, stirbt ihre Mutter Edna mit 46 Jahren an Brustkrebs. Vergangenes Jahr muss die Schauspielerin, die durch die RTL-Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" zum Star wurde, um ihren Vater Pierro trauern. Der 77-Jährige hatte Lungenkrebs.

Statt sich mit ihrer Trauer auseinanderzusetzen, habe Sideropolus ihren Schmerz verdrängt, wie sie nun der "Bild"-Zeitung offenbart. Ihre Überlebensstrategie nach dem Tod ihrer Mutter habe viele Jahre lang "Alles ist gut" gelautet. Das habe bedeutet, dass sie "alles Schlechte unter den Teppich gekehrt" habe. Das Wort "Tod" sei in ihrem Umfeld tabu gewesen.

Nach dem Verlust ihres Vaters habe dieser Verdrängungsmechanismus aber irgendwann nicht mehr funktioniert, wie die 44-Jährige sich eingestehen musste. Ihr Körper habe ihr Warnsignale in Form von Migräne und andauernden Erkältungserkrankungen geschickt: "Ich war immer wieder ausgeknockt."

Daraufhin entschied sich Sideropoulos für einen eher ungewöhnlichen Ansatz bei der Trauerarbeit: eine bewusstseinserweiternden Pilztherapie mit Psilocybin, dem Wirkstoff in Magic Mushrooms. Unter Aufsicht eines erfahrenen Coaches habe sie die Pilze in Tablettenform eingenommen und sich auf eine insgesamt achtstündige Reise in ihr Innerstes begeben. "Ich lag und hatte eine Schlafbrille auf, da sich alles im Inneren abspielt", erklärt die Schauspielerin im Gespräch mit "Bild".

"So viel und so doll geweint"

Laut eigenen Angaben erlebte sie während der Pilztherapie eine Achterbahn der Gefühle. Sie habe laut mit sich gesprochen, gelacht, geweint und "tiefe seelische Wunden verarbeitet". Vor allem der Tod ihrer Mutter habe dabei heftige Emotionen ausgelöst: "Ich war total im Widerstand. Ich habe immer gesagt: 'Ich will hier nicht hin, hier ist es dunkel! Meine Mama hat immer das Licht angelassen.'" Doch in dieser Dunkelheit, die sie auf ihrem Trip zwischenzeitlich erleben musste, sei dann der Knoten geplatzt und sie habe ihre Gefühle zulassen können: "Ich habe noch nie in meinem Leben so viel und so doll geweint."

Nach der Therapie habe sie sich zunächst gefragt, ob die Traurigkeit, die sie nun zugelassen hatte, bleibt: "Am nächsten Tag dachte ich kurz: Bin ich jetzt nur noch traurig? Ich hatte tatsächlich Angst um meine ganzen fröhlichen und leichten Anteile." Etwa drei Monate später sei ihre Trauer aber offenbar "einmal durch alle meine Zellen gewandert" und habe sich endlich gelöst. Sie habe plötzlich mehr Energie und Lebensfreude gespürt und keine Kraft mehr darauf verwenden müssen, ihre Gefühle wie zuvor zu unterdrücken.

Als weltweit erstes Land erlaubte Australien 2023 die Verschreibung von Psilocybin bei schwer behandelbaren Depressionen durch Psychiater mit einer speziellen Berechtigung. In Deutschland fällt es unter das Betäubungsmittelgesetz. Besitz, Handel, Einfuhr und Abgabe von psilocybinhaltigen Pilzen zu Rauschzwecken sind strafbar. Therapien wie Sideropoulos sie gemacht hat, finden daher meist im benachbarten Ausland statt, beispielsweise in den Niederlanden.

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