Er gehört seit Jahrzehnten zu den wichtigsten Modemachern. Giorgio Armani ist bekannt für seine unerlässliche Arbeitsmoral. Doch der 90-Jährige sagt kurzfristig seine traditionellen Auftritte am Ende der aktuellen Modenschauen in Mailand ab. Jetzt wird um seinen Gesundheitszustand spekuliert.
Star-Designer Giorgio Armani verpasst erstmals eine seiner Modenschauen. Dem Konzern zufolge wird der Designer an zwei seiner Laufstegshows im Rahmen der Mailänder Modewoche nicht teilnehmen. Armani "erholt sich derzeit zu Hause", so das Modehaus in einer kurzen Erklärung, die allerdings keine weiteren Details über seinen gesundheitlichen Zustand enthielt. Er müsse sich nach einem Krankenhausaufenthalt schonen. Bislang war nicht bekannt, dass sich Armani in einer Klinik behandeln lassen musste.
Der Designer, der am 11. Juli 91 Jahre alt wird, werde weder auf dem Emporio-Armani-Laufsteg zur Vorstellung der Frühjahr-/Sommerkollektion 2026 der Herren am Samstag noch bei der Show von Giorgio Armani am Montag zugegen sein. Die Abwesenheit des Modehausgründers war während seiner Karriere noch nie vorgekommen. Zudem ist die Absage recht kurzfristig. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen.
"Obwohl er nicht persönlich anwesend sein kann, wird er jede Phase der Schauen aufmerksam verfolgen", hieß es in der Erklärung, aus der unter anderem die "Washington Post" zitiert. Sein langjähriger Mitarbeiter und Chefdesigner für Herrenmode, Leo Dell'Orco, wird stattdessen am Ende der Show die traditionelle Schlussverbeugung geben. In der Mitteilung des Modehauses wird zudem betont, dass Armani "mit seiner üblichen Hingabe" an den neuen Kollektionen gearbeitet habe.
Perfektionist mit höchster Arbeitsmoral
Da Giorgio Armani für seine unerlässliche Arbeitsmoral bekannt ist, machen sich Fans und Branchenkenner gleichermaßen Sorgen. Seinen 90. Geburtstag verbrachte der als Perfektionist bekannte Armani selbstredend im Atelier. Bei seiner ersten Live-Show nach den Pandemie-Sperren zeigte Armani sich im Juni 2021 sogar mit einer langen Narbe von einer Operation an seinem linken Arm, die er sich bei einem Sturz zugezogen hatte. Trotz seiner körperlichen Einschränkung gelang es ihm damals, bei den Vorbereitungen für die Herrenmodenschau sowie für eine Armani-Prive-Couture-Kollektion mitzuwirken.
Über seine Motivation sagte er 2024 in einem "Gala"-Interview anlässlich seines 90. Geburtstags: "Einen Stil geschaffen zu haben, den jeder sofort erkennt, gibt mir das Gefühl, etwas geschaffen zu haben, auf das ich stolz sein kann. Die Tatsache, dass meine Arbeit einen so starken und spürbaren Einfluss auf das tägliche Leben der Menschen hatte, ist eine große Leistung. Und ein großer Ansporn, weiterzumachen." Er ruhe sich nicht auf den Lorbeeren aus, sondern "schaut immer nach vorn und freue mich immer noch über Herausforderungen".
Armani gründete Mitte der 1970er Jahre mit seinem Partner Sergio Galeotti eine eigene Firma: die Giorgio Armani SpA. Das war die Keimzelle eines Konzerns, der heute viele Milliarden Euro wert ist. Das Geld kam anfangs durch Mode herein, dann auch durch Kosmetik, Uhren, Schmuck und Hotels. Seit Galeottis frühem Aids-Tod 1985 gehört das Unternehmen nur Armani.
Das Privatvermögen des Modemachers wird auf sieben Milliarden Euro geschätzt. Rund um den Globus gehören zum Konzern heute 9250 Beschäftigte, mehr als 2000 Geschäfte mit einem Jahresumsatz von mehr als 2,3 Milliarden Euro.
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