Gerade sorgt ein Urteil in Manhattan für Aufsehen: Richter Lewis Liman weist Justin Baldonis 400-Millionen-Dollar-Klage gegen Blake Lively ab. Juristisch ist das Urteil klar, gesellschaftlich aber ein Desaster. Denn der Fall steht sinnbildlich dafür, dass MeToo-Vorwürfe längst nicht mehr nur im Gerichtssaal, sondern vor allem im Rampenlicht der Öffentlichkeit verhandelt werden. Und so zu einer PR-Schlacht verkommen, wo kaum noch zwischen Inszenierung und Wahrheit zu unterscheiden ist.
Der Konflikt begann während der Dreharbeiten des Kinodramas "It Ends With Us" im Jahr 2023. Schauspielerin Blake Lively warf ihrem Regisseur und Filmpartner Justin Baldoni vor, sie sexuell belästigt und ein Klima der Einschüchterung geschaffen zu haben – etwa durch anzügliche Kommentare, Grenzüberschreitungen bei Drehs und unangemessene Gespräche. In ihrer Beschwerde bei der kalifornischen Zivilrechtsbehörde schilderte Lively, Baldoni habe während einer Tanzszene unerwünscht ihre Nähe gesucht und intime Bemerkungen gemacht. Sie verlangte für ihre Rückkehr ans Set 30 Verhaltensregeln, darunter: keine Gespräche über Pornografie, keine zweideutigen Kommentare, keine privaten Nacktbilder am Set.
Baldoni hingegen bestreitet alle Vorwürfe. Er behauptet, Lively habe die Anschuldigungen erfunden, um die Kontrolle über den Film zu gewinnen und ihn öffentlich zu diskreditieren. Nach Livelys öffentlicher Beschwerde reichte er eine Gegenklage ein: 400 Millionen Dollar Schadensersatz, dazu Klagen gegen Livelys Ehemann Ryan Reynolds, ihre PR-Beraterin und die "New York Times", die die Anschuldigungen gegen ihn als erstes veröffentlicht hatte. Baldoni wirft Lively eine "verleumderische Kampagne" vor, die seine Karriere zerstören sollte – mit angeblich manipulierten Beweisen und gezielter Medienarbeit.
Blake Lively gegen Justin Baldoni: Wie wurde daraus ein PR-Showdown?
Seitdem lieferten sich beide Seiten eine beispiellose Schlammschlacht in der Öffentlichkeit. Livelys PR-Team spielte gezielt Chatprotokolle und vertrauliche Therapieaufzeichnungen an die Presse weiter. Baldoni wiederum engagierte eine bekannte Spin-Doktorin, die bereits Johnny Depp im Prozess gegen seine Ex-Partnerin Amber Heard unterstützt hatte. Es wurden intime SMS sowie private, aufgezeichnete Anrufe zwischen Lively und Baldoni veröffentlicht, die Baldonis Professionalität belegen sollten. Jede Seite versuchte, die Deutungshoheit zu gewinnen und die Gunst des Publikums durch gezielte Social-Media-Kampagnen zu beeinflussen.

Neue Eskalation vor Gericht Darum geht es beim Streit zwischen Blake Lively und Justin Baldoni
Social Media wurde zur Kampfzone der Auseinandersetzung: Während Livelys Verteidigungsteam Hashtags wie #BelieveBlake trenden ließen, steuerte Baldonis Team laut Gerichtsakten gezielte Kampagnen gegen sie. Beide Seiten nutzten die Mechanismen der Empörung, um die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu ziehen.
Die Wahrheit als Verhandlungsmasse
Der Fall zeigt, wie MeToo-Fälle heute nicht mehr nur mit Beweisen und Zeugen, sondern mit Pressemitteilungen, Social-Media-Kampagnen und strategischer Empörung geführt werden. Wer die Öffentlichkeit gewinnt, hat schon fast gesiegt – egal, was am Ende ein Gericht entscheidet. Das ist gefährlich: Jede inszenierte Empörung macht echte Opfer unglaubwürdiger und schreckt Betroffene ab, sich zu melden. Die Wahrheit wird zur Ware, die am besten verkauft, wer die lautere Kampagne fährt.
Wie ein Filmprojekt für Blake Lively zum Albtraum wurde

Was bleibt?
Das Urteil ist nur ein Etappensieg für Lively – und längst kein Ende. Im März 2026 steht der nächste Prozess an, mit neuen Vorwürfen, neuen Strategien, neuen Hashtags. Die Öffentlichkeit wird wieder urteilen, Partei ergreifen, ohne die Wahrheit zu kennen. Denn bis zum nächsten Prozess werden ganz sicher beide versuchen, die Öffentlichkeit wieder durch neue vermeintliche Beweise auf ihre Seite zu ziehen. Social-Media ist die neue Bühne, wo die Urteile gesprochen werden. In diesem Hollywood-Drama gibt es keine Sieger – nur Verlierer. Vor allem die Wahrheit.
- Blake Lively
- Justin Baldoni
- Metoo
- Hollywood
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke