In Dortmund ist was los. Rosa Herzog geht ins Frauenhaus, der Fall Haller ist noch nicht abgeschlossen. Vor allem gilt es, den Tod einer jungen Mutter aufzuklären. Mitten im "Feuer" wird ausgerechnet Hauptkommissar Faber zum Ruhepol.

Was passiert?

Die kleine Zoe (Tesla Tekin) irrt durch die Straßen Dortmunds. Als sie aufgegriffen und nach Hause gebracht werden soll, bietet sich der Polizei beim Betreten ihres Elternhauses ein schreckliches Bild. Zoes Mutter, Meike Gebken (Nadja Becker), liegt tot in der Wohnung, gestorben an einer Rauchvergiftung infolge eines Zimmerbrands. Für Hauptkommissar Peter Faber (Jörg Hartmann) und Kommissarin Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) wird dies zum Beginn eines von Emotionen geschüttelten Falles. Zoes Vater Jens Hielscher (Sebastian Zimmler) ist ein gewalttätiger Halunke, vor dem ihre Mutter ins Frauenhaus geflüchtet war. Meikes beste Freundin Fanny (Karolina Lodyga) ist zwischen einigem an leeren Flaschen und vollen Aschenbechern kaum vernehmungsfähig. Und dann ist da noch die Frage: Wo steckt Finn (Caspar Hoffmann), Zoes großer Bruder?

Derweil scheint sich die Atmosphäre auf dem Revier, was das Zwischenmenschliche angeht, etwas zu verlagern. Ira Klasnić (Alessija Lause), die Chefin, fokussiert sich auf den Fall, Faber setzt auf Empathie und für Herzog entwickeln sich die Ermittlungen zu einer persönlichen Belastung, unter der sie zu zerbrechen droht - gäbe es da nicht den Kollegen Otto Pösken (Malick Bauer).

Worum geht's wirklich?

Männer sind Schweine, so sangen es einst Die Ärzte. Jens Hielscher, der Mann der Toten, ist wohl einer der Protagonisten dieses Songs. Aufbrausend, brutal, unberechenbar. Letzte Ausfahrt: Frauenhaus. Autor Markus Busch und Regisseurin Nana Neul zeigen eben dieses als einen Platz, an dem Wunden und Hoffnungen aufeinandertreffen. Frauen, die eines miteinander verbindet - der Feind in den eigenen vier Wänden. Ehemänner, Ex-Freunde, Stalker, ein misogynes Wimmelbild.

Wegzapp-Moment?

Kaum vorhanden. Das klassische Täterrätsel ist angemessen vertrackt konstruiert, zudem ist es natürlich die horizontale Story-Ebene, die in Dortmund weiterhin für Spannung sorgt. Der Fall Haller schwelt immer noch, Daniel Kossik (Stefan Konarske) vom LKA irrlichtert ein weiteres Mal durchs Kommissariat, zudem brechen bei Herzog diverse Dämme, nicht nur in ihrer Rolle als Undercover-Ermittlerin, sondern auch in Herzensdingen. Dass es gegen Ende etwas überfrachtet gerät, sei es drum.

Wow-Faktor?

Den hält Faber ausgesprochen hoch, indem ein ums andere Mal vor Augen führt, welch empathisches Herz da unter seinem Parka schlägt. Faber als verständnisvoller Typ im Dialog mit den beiden Kindern in diesem Fall, das ist ein zunächst mal ungewöhnliches Bild. Charmant natürlich, wie an anderer Stelle dann auch einfach mal ein Bier aus dem Kühlfach einer Verhörten herhalten muss. Pils und Pädagogik, beides im entspannten Einklang. Prost, Faber!

Wie war's?

7,5 von 10 Punkten - eindringlich erzählt, zwischen Ballast und Botschaft.

Der Dortmunder "Tatort" läuft dieses Mal nicht am Sonntag, sondern am Montag, den 9. Juni 2025 ab 20.15 Uhr in der ARD.

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