Nur kurz ein paar Zeilen am Handy während der Autofahrt tippen - diese Ablenkung kann fatal enden. Denn wer den Blick nicht auf die Straße richtet, gefährdet sich und andere. Die Polizei will nun für eine Woche besonders genau hinschauen.
Ein Blick aufs Handy kann am Steuer oder auf dem Fahrrad schlimme Folgen haben: Die Polizei will mit einer europaweiten Kontrollwoche vor der Gefahr von Ablenkung im Straßenverkehr warnen. "Wer im Stadtverkehr bei Tempo 50 beispielsweise nur eine Sekunde auf sein Smartphone schaut, legt hierbei eine Strecke von 14 Metern im Blindflug zurück", teilte das Polizeipräsidium Rheinpfalz zum Auftakt mit.
Bis zum kommenden Sonntag kontrolliert die Polizei unter dem Motto "Focus on the Road" ("Konzentrieren Sie sich auf die Straße") europaweit verschärft, ob Autofahrerinnen und Autofahrer am Steuer elektronische Geräte wie Mobiltelefon, Tablet oder Laptop nutzen.
Zeit zum Reagieren bleibt nicht
Im vergangenen Jahr hatte etwa die Landespolizei Sachsen-Anhalt 120 solcher Verstöße festgestellt, wie sie mitteilte. Laut Polizeipräsidium Rheinpfalz mit Sitz in Ludwigshafen am Rhein gab es in deren Zuständigkeitsbereich im Vorjahr 164 Unfälle, weil Fahrer oder Fahrerinnen abgelenkt gewesen seien.
Unfallforscher, Polizei und Politik warnen immer wieder, dass Ablenkung im Straßenverkehr unterschätzt werde. Geht der Blick auch nur kurz weg von der Straße, fahren Menschen mehrere Meter, ohne auf das Geschehen auf der Straße zu achten. Die Konsequenz: keine Zeit, um auf Unvorhergesehenes zu reagieren.
Die Kontrollwoche wird vom Netzwerk Roadpol koordiniert, das aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien aus der Europäischen Union hervorgegangen ist. Ziel ist es, dass auf Europas Straßen weniger Menschen durch Verkehrsunfälle schwer verletzt werden oder sterben.
Weniger Verkehrstote in Deutschland
Im Fokus sind in der Aktionswoche den Angaben nach auch Lastwagenfahrer und Radler. Dabei geht es nicht nur um Handys, sondern auch um verwendete Kopfhörer, falsch gesicherte Ladung oder unzureichend gesicherte Kinder.
In Deutschland sind im vergangenen Jahr 2.780 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen - 59 weniger als 2023, wie das Statistische Bundesamt im Februar mitteilte. Die Zahl ist die drittniedrigste seit Beginn der Erfassung 1953. Nur in den Corona-Jahren 2020 und 2021 wurden mit 2.719 beziehungsweise 2.562 Personen weniger Menschen im Straßenverkehr getötet. Besonders unter Fußgängern und Pkw-Insassen gab es weniger Todesopfer.
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