Mehrere Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr weggeworfen. Eine bundesweite Aktionswoche macht auf das Problem aufmerksam. Aus Sicht der Verbraucherzentralen läuft schon in den Supermärkten einiges schief.

In Deutschland landen jedes Jahr fast elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Zu viel, findet Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer. Auf das Problem macht die bundesweite Aktionswoche "Zu gut für die Tonne" aufmerksam, die am Montag offiziell beginnt. Erste Veranstaltungen sollte es bereits am Wochenende geben. 

Zum Start der Aktionswoche appelliert der Landwirtschaftsminister: "Nur gemeinsam können wir es schaffen, diese immense Verschwendung wertvoller Ressourcen zu reduzieren." Nach Angaben seines Ministeriums entfallen 60 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel auf private Haushalte.

Verbraucherzentralen kritisieren Überangebot

Aus Sicht der Verbraucherzentralen in Deutschland wäre es sinnvoll, wenn Lebensmittelabfälle gar nicht erst entstehen würden. Doch Überproduktion und Überangebot seien an der Tagesordnung.

Der Bundesverband kritisierte den Umgang mancher Supermärkte und Discounter damit: "Lebensmittel mit Mindesthaltbarkeitsdatum werden bis zu fünf Tagen vor Erreichen des Datums aus den Regalen entfernt und entsorgt."

Zugleich gebe es Bedürftige, die Essen aus Containern holten, weil sie sich den Einkauf nicht mehr leisten können. Das wird als "Containern" bezeichnet. "Ernährungsarmut ist in Deutschland bittere Realität", schreiben die Verbraucherzentralen auf ihrer Webseite zu diesem Thema.

Vorstoß zur Legalisierung des "Containerns" gescheitert

Das "Containern" kann in Deutschland als Straftat verfolgt werden. Als Tatbestand kommt nicht nur Diebstahl in Frage. In solchen Verfahren spielen auch Hausfriedensbruch beim unerlaubten Betreten des Firmengrundstücks oder Sachbeschädigung eine Rolle, wenn Schlösser oder Tore überwunden werden.

Vor zwei Jahren gab es von der damaligen Bundesregierung einen Anlauf, das "Containern" weitgehend zu legalisieren. Die vorgeschlagene Änderung betraf allerdings Richtlinien für Strafverfahren und Bußgeldgeldverfahren, für die die Länder zuständig sind, wie ein Sprecher des Bundeslandwirtschaftsministeriums erläuterte. Die Länder wiederum konnten sich nicht auf eine einheitliche Linie verständigen, so dass die Initiative scheiterte. Eine neuer Vorstoß ist nicht geplant.

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