Wegen eines Brandes an zwei Strommasten ist im Südosten Berlins großflächig der Strom ausgefallen. Etwa 50.000 Haushalte, Gewerbe und auch die S-Bahn sind betroffen. Die Polizei geht von politisch motivierter Brandstiftung aus.
- Großer Stromausfall im Berliner Südosten nach Brand an zwei Strommasten
- die Notrufnummern 110 und 112 sind zum Teil nicht erreichbar
- 15.000 von ca. 50.000 betroffenen Kunden haben wieder Strom
- S-Bahn fuhr zwischendurch nicht, manche Tram-Linien noch immer betroffen
- Polizei geht von politisch motivierter Brandstiftung aus
Der große Stromausfall im Berliner Südosten ist nach Angaben der Polizei durch Brandstiftung an zwei Hochspannungsmasten ausgelöst worden. Die Ermittlungen führt der Staatsschutz, teilte die Polizei mit.
In einer amtlichen Gefahrendurchsage warnt die Berliner Feuerwehr, dass sowohl der Notruf 110 als auch 112 - auch über Mobilfunk - in Berlin-Treptow/Köpenick in gewissen Bereichen nicht erreichbar ist. Betroffene Bürger sollen sich in den Medien informieren und auch ihren Nachbarn Informationen zukommen lassen.
Es würden mobile Anlaufstellen in den betroffenen Bereichen eingerichtet, hieß es weiter. Die Informationen hierzu werden auf den Websiten der Berliner Feuerwehr [berliner-feuerwehr.de] hinterlegt. Die Feuerwehr weist zudem daraufhin, dass Notrufe auch über das BVG-Personal möglich sind.
Die Berliner Polizei weißt auf X daraufhin, dass auch die nahegelegenen Polizeiabschnitte (A24 in der Nöldnerstraße 35, A48 im Zwickauer Damm 56, A54 in der Sonnenallee 107 und A36 in der Karlstraße 8) jederzeit aufgesucht und kontaktiert werden könnten. Von 12 bis 18 Uhr sei zudem die mobile Wache am S-Bahnhof Schöneweide und von 14 bis 20 Uhr die mobilen Wachen an den S-Bahnhöfen Grünau und Adlershof ansprechbar.

Karte Stromausfall
Polizei vermutet Extremisten hinter Stromausfall
Nach erster Einschätzung der Polizei ist der Ausfall vermutlich durch einen politisch motivierten Brandanschlag von Extremisten in der Nacht verursacht worden. Hinweise darauf seien die Wahl der beiden Strommasten als Anschlagsziel und das Vorgehen der Täter, sagte die Polizei der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Aus welcher politischen Richtung die Täter kommen könnten, sei zunächst noch unbekannt.
Am frühen Dienstagmorgen gegen 3:30 Uhr hatten laut Angaben des Netzbetreibers "Stromnetz Berlin" 50.000 Haushalte und Gewerbe in den Ortsteilen Niederschöneweide, Köpenick, Grünau, Johannisthal, Adlershof, Bohnsdorf und Altglienicke keinen Strom. Laut rbb-Informationen sind auch 16 Schulen, sieben Pflegeheime und mehrere Feuerwachen betroffen. Mehrere Ampeln sind ausgefallen, teilte die Verkehrsinformationzentrale mit.
Der Netzbetreiber arbeitet laut eigenen Angaben an der Wiederversorgung durch Umschalten auf andere Leitungen. Inzwischen werden 15.000 betroffene Kunden wieder mit Energie versorgt, wie ein Sprecher des Netzbetreibers der DPA sagte.
Brandbeschleuniger eingesetzt
Grund für den Ausfall ist den Angaben zufolge ein Feuer an zwei Strommasten in Berlin-Johannisthal, das gegen 3:30 Uhr bemerkt worden war. Eine Stunde brauchten Feuerwehrleute, um den Brand zu löschen. An den beiden hohen Strommasten am Königsheideweg waren dicke Leitungen durch das Feuer beschädigt und teilweise zerstört worden. Die Täter setzten nach ersten Erkenntnissen einen sogenannten Brandbeschleuniger, also etwa Benzin, ein.

Quelle: TV NewsKontor
S-Bahn fährt wieder
Auch der S-Bahn-Verkehr war zwischenzeitlich betroffen: Am frühen Morgen kam es nach Angaben der Berliner S-Bahn auf den Linien S45, S46, S47, S8, S85 und S9 zu Verspätungen und Ausfällen. Inzwischen sollen die Züge aber wieder fahren. Auf dem Bahnhof Schöneweide funktionierten die elektrischen Einrichtungen nicht - mittlerweile hat der Bahnhof aber wieder Strom.
Die Tramlinien M17 und 63 sind laut Angaben der BVG noch unterbrochen. Die Linie 68 fährt wieder.
Dauer des Ausfalls noch unklar
Noch ist unklar, wie lange der Stromausfall dauert. In Berlin kommt es immer wieder zu Stromausfällen - allerdings von kleinerem Ausmaß. "Diese Dimension ist die absolute Ausnahme", sagte der Sprecher von Stromnetz Berlin.
Vergleichbar sei der Fall mit einer Störung 2019 in Köpenick, sagte er. Damals war ein Kabel bei Bauarbeiten beschädigt worden. Der Stromausfall traf mehr als 30.000 Haushalte und 2.000 Gewerbebetriebe und dauerte rund 30 Stunden.
Am Montagabend gab es in Berlin einen weiteren Stromausfall. Betroffen waren 1.900 Haushalte in Niederschönhausen und Wilhelmsruh. Sie waren seit 21 Uhr für etwa zwei Stunden ohne Strom. Die Ursache ist noch unklar.
Sendung: 88,8, 09.09.2025, 7:15 Uhr
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