Im Alter arbeiten die Menschen in Deutschland erheblich länger als vor 25 Jahren. Trotzdem gehen die meisten Arbeitnehmer vor der sogenannten Regelaltersgrenze in Rente - und nehmen teils erhebliche Abschläge in Kauf.
Nur etwa 40 Prozent der neuen Ruheständler 2024 haben bis zum gesetzlichen Rentenalter gearbeitet. Die übrigen gingen vorzeitig in Rente, teils mit erheblichen Abschlägen. Das geht aus Zahlen der Deutschen Rentenversicherung hervor, über die zuerst die Berliner Zeitung berichtete.
Demnach bezogen 2024 rund 937.000 Menschen erstmals Altersrenten von der Deutschen Rentenversicherung. Rund 378.000 Männer und Frauen hatten beim Rentenstart die zu dem Zeitpunkt vorgesehene Altersgrenze von etwa 66 Jahren erreicht - nur 40 Prozent.
Leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr
Rund 559.000 Menschen, darunter 282.000 Frauen und 277.000 Männer, zogen nach Angaben der Rentenversicherung im Jahr 2024 ihren Ruhestand vor und beantragten Frührente. Das seien etwa 60 Prozent aller Neurentner.
Im Vergleich zum Jahr 2023, als 555.000 Menschen vorzeitig in Rente gingen, sei das ein Plus von 0,72 Prozent.
Hunderttausende mit dauerhaften Abschlägen
Rund 225.200 "langjährig Versicherte" nahmen Abschläge in Kauf. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit mindestens 35 Versicherungsjahren können zwar ab 63 Rente beziehen. Dabei büßen sie aber für jeden Monat bis zur Altersgrenze 0,3 Prozentpunkte ihrer Rente ein, und zwar auf Dauer.
Für "besonders langjährige Versicherte" mit 45 Versicherungsjahren entfallen diese Abschläge, wenn die Menschen ein Mindestalter erreicht haben. Das lag 2024 bei gut 64 Jahren. Auch rund 64.900 schwerbehinderte Menschen gingen 2024 mit und ohne Abschläge in Altersrente.
Schrittweise Anhebung des Rentenalters bis 2031
In ihrem Jahresbericht hatte die Deutsche Rentenversicherung bereits vorgerechnet, dass der Altersdurchschnitt bei Rentenbeginn 2024 bei 64,7 Jahren lag. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 waren es 62,3 Jahre.
Ein wesentlicher Grund ist die schrittweise Anhebung der Altersgrenze für den Renteneintritt auf 67 bis zum Jahr 2031. Die schwarz-rote Koalition will Menschen einen Anreiz bieten, länger zu arbeiten. Geplant ist eine "Aktivrente": Wer nach Erreichen des gesetzlichen Rentenalters weiter beruflich tätig bleibt, soll belohnt werden und bis zu 2.000 Euro seines Gehalts im Monat steuerfrei erhalten.
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