Mit namhaften Entwicklungspartnern, hoch zufriedenen Kunden und erfolgreichen Einsätzen in aktuell elf Ländern ist der HaSt-Scanner aus der Massenschadenabwicklung nicht mehr wegzudenken.
Welche Belastung Massenschadenereignisse für SV-Büros und ihre Mitarbeiter bedeuten, wissen SSH-Partner aus eigener, oft leidvoller Erfahrung. Nach einem echten "Waterloo" im Anschluss an einen extremen Hagelschlag beschlossen Jens Orzol und Michael Lenhartz, Geschäftsführer der Ingenieurgemeinschaft Fahrzeugtechnik und Maschinen (IFM) mit mehreren Prüfstellen und SV-Büros in Nordrhein-Westfalen, technische Abhilfe zu schaffen. Die Entwicklung eines eigenen Hagelscanners nahm im Laufe des Jahre, nicht zuletzt durch den Einstieg von Tino Blankenheim, immer mehr Fahrt auf und ist unter dem Logo der HaSt GmbH zu einer echten Erfolgsgeschichte geworden.

AH: Herr Orzol, welche Probleme galt es zu lösen, als Sie sich dazu entschieden, einen eigenen Hagelscanner zu konstruieren?
J. Orzol: Die Hauptgründe waren zunächst Kommunikationsprobleme zwischen Auftraggeber und Frontoffice, die allerdings wahrscheinlich noch in den Griff zu bekommen gewesen wären. Viel gravierender wirkte sich die körperliche Überlastung unserer Kfz-Sachverständigen aus, die bis hin zu Krankenhausaufenthalten aufgrund von Sehnenscheidenentzündungen und Burnout reichten. Um solche Ausfälle künftig zu vermeiden, begannen wir, eigene Ideen zu entwickeln und ein Lastenheft zu erstellen.
M. Lenhartz: Wir haben uns bei der Zielsetzung an unserer täglichen Sachverständigen-Arbeit orientiert. Es sollte ein praxisnahes, einfach zu bedienendes System werden, das alle Anforderungen an einen mobilen Einsatz erfüllt. Revisionssichere Ergebnisse sollten mit einem wirtschaftlich attraktiven Kaufpreis vereint werden, kurz: Unser Hagelscanner sollte von Sachverständigen für Sachverständige entwickelt sein. Dafür haben wir 2016 die HaSt GmbH gegründet.
Die Anfänge waren dabei sicher herausfordernd, oder?
J. Orzol: Das ist im Rückblick sicherlich richtig. So wurde der erste Prototyp in den heimischen Garagen aus Baumarktartikeln hergestellt. Doch schon dieses Grundprinzip stellte sich als ausbaufähig heraus. Die gebogene Konstruktion war Ergebnis der Auftragsarbeit eines Küchenbauers – eine geeignete Form, jedoch noch viel zu teuer und zu schwer. Das Designbüro Raumbar war es schließlich, das 2019 eine Aluminiumvariante des Scannerbogens herstellte. Seither wurden immer wieder kostspielige Details verändert, das Grundkonstrukt aber beibehalten.
Wann gelang der Durchbruch für das HaSt-Scansystem?
M. Lenhartz: Ein entscheidender Schritt war sicherlich die bis heute bestehende Partnerschaft mit dem Fraunhofer Institut in Sankt Augustin bei Bonn, das sich seit 2020 um die zugrunde liegende KI-Software kümmert. Ein weiterer Meilenstein gelang mit dem Einstieg von Tino Blankenheim als Mitgesellschafter, der die Geschwindigkeit in Sachen Software-Entwicklung auf Rekordniveau beschleunigen konnte. Erstes sichtbares Ergebnis war unser Prototyp von 2021, der bei der LVM zum Einsatz kam und Daten für das Training der KI sammelte. Als die Dent Wizard Techniker im Jahr darauf bereits reparierte Fahrzeuge nachscannten, um vorhandene Restdellen aufzuspüren, war klar: Wir sind auf dem richtigen Weg!
Mit dem Einstieg der SSH 2022 nahm die HaSt-Story richtig Fahrt auf?
J. Orzol: Ja, denn die SSH hat von Anfang an an den Scanner geglaubt und sich aktiv für ihn eingesetzt. Sie hat den Scanner auf Messen präsentiert, ihn bei den ersten Liveeinsätzen genutzt und gemeinsam mit uns Marketingaktivitäten initiiert. Dadurch wurde auch das Interesse der Münchener Hagelprofis unter der Leitung von Wolfgang Geist geweckt, der 2023 einen weiteren Scanner erworben hat.
Wann wurde man im Ausland auf den Newcomer im Scangeschäft aufmerksam?
J. Orzol: 2024 erkannte die niederländische Firma Teamwise das Potenzial unseres Sytems und kaufte den ersten Scanner außerhalb Deutschlands. Seither unterstützen uns die CEOs Johann und Costa bei der Software- und Technologieentwicklung. Inzwischen stehen HaSt-Systeme in der Bundesrepublik, der Schweiz, Österreich, Slowenien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, aber auch in Japan, den USA und seit Kurzem in Katar. Ein Ende der internationalen Erfolgsgeschichte ist noch lange nicht in Sicht.
Wie beurteilen Sie den Start ins Jahr 2025 und welche Prioritäten setzen Sie?
M. Lenhartz: 2025 steht ganz klar im Zeichen nochmals deutlich verbesserter Ergebnisse: Durch eine völlig überarbeitete KI und eine aufgeräumte Software haben wir Scangenauigkeit, Bilddarstellung und Programmsteuerung positiv beeinflussen können. All das konnten wir auch auf dem ersten Hagelcampus der DRS unter Beweis stellen: Im Rahmen der Livevorführung einer Massenschadenbesichtigung wurde unser Scanner von Gästen aus Wirtschaft und Versicherungsgeschäft mit durchschlagendem Erfolg begutachtet.
T. Blankenheim: Auch mit den uns vorab mitgeteilten Ergebnissen des vor einigen Wochen vom BVAT durchgeführten Scannerbenchmarks sind wir sehr zufrieden. Es hat sich gezeigt, dass unser Scanner hervorragende und reproduzierbare Ergebnisse liefert und präziser arbeitet als der Mensch. Das Benchmark-Ergebnis bestätigt unseren Qualitätsanspruch und unsere Entwicklung. Eine zeitnahe Veröffentlichung der Ergebnisse wird durch den BVAT erfolgen.
Der HaSt-Scanner hat sich nach acht Jahren fest am Markt etabliert. Was können Anwender und Kunden für die nächsten Jahre erwarten?
J. Orzol: Ohne Übertreibung: eine ganze Menge! So wollen wir die automatische Bauteilerkennung implementieren, die Software in Verbindung mit hochmoderner Virtual/Augmented Reality-Technologie weiter entwickeln und die Ergebnisse bei Fahrzeugen mit matten Lackierungen deutlich verbessern. Es soll aber auch ganz neue Systeme geben. So arbeiten wir an der Entwicklung eines Handscanners ebenso wie an der großen Dimension, wenn es um die Schadenerfassung für Wohnmobile geht. Mit Blick auf das Ausland wollen wir einen speziellen Scanner für die USA konstruieren und den Hagelmarkt in Australien erschließen.
Vielen Dank für das Gespräch!

Statement der DRS Group
"Uns war wichtig, ein skalierbares Hagelscanner-System einzusetzen. Wir haben zurzeit mehr als 35 HaSt-Scanner im Einsatz und werden mittelfristig auf 100 Systeme wachsen. Diese Stückzahlen kann uns kein anderer Hersteller am Markt zur Verfügung stellen. Der HaSt-Scanner ist in der Zusammenarbeit von deutschen Sachverständigen und dem renommierten Fraunhofer Institut IAIS entwickelt worden. Das BUHDA-System der HaSt powered by Fraunhofer Institut IAIS wird ständig weiterentwickelt und stellt uns damit Einsatz und Weiterentwicklung in die Zukunft sicher. Zudem ist das ganze System ein ,Made in Germany'-Produkt. Nicht zuletzt das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist sehr fair gestaltet. In meinen Augen gibt es kein vergleichbares System, das transparenter, schneller und so stabil läuft wie der Hagelscanner von HaSt. Wenn wir einmal in die Zukunft schauen, ist es aus meiner Sicht nur logisch, dass das BUHDA-System das Leitsystem im Hagelscanner Markt sein wird."
Danny Ralf Stepputis, CEO DRS Holding
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