Wer ein gebrauchtes kleines Elektroauto sucht, stößt ziemlich schnell auf den Renault Zoe. Der hat Stärken, aber auch Schwächen: Die Mängelquote liegt deutlich über dem Durchschnitt der geprüften Fahrzeuge.
Der Zoe startete 2013 - zu diesem Zeitpunkt ahnte vermutlich noch nicht einmal Renault, dass der Stromer sich zu einem Bestseller entwickeln würde. Europaweit und auch in Deutschland führte der elektrische Kleinwagen zeitweise die Verkaufscharts bei den E-Modellen an. Seit 2024 ist der Zoe in Rente, auf den Gebrauchtwagenbörsen ist er aber zahlreich vertreten.
Qualität
Da die Verkaufszahlen zu Beginn seiner Karriere verhalten waren, standen erst mit dem 2017er-Baujahr genügend Hauptuntersuchungen (HU) beim TÜV zur Auswertung des Zoe bereit. Die Mängelquote liegt über alle untersuchten Zoe-Jahrgänge deutlich über dem Durchschnitt der geprüften Fahrzeuge.
Das vergleichsweise hohe Gewicht sorgt für Verdruss bei der Achsaufhängung. Die Lenkung der älteren Modelle monieren die TÜV-Prüfer ebenfalls sehr häufig. Die Fußbremse und rostige Bremsscheiben fallen auch negativ auf. Die Lichtanlage gibt ein gemischtes Prüfbild ab.
Karosserie und Innenraum
In seinen ersten Lebensjahren fuhr der gut 4 Meter lange Zoe recht unscheinbar vor. Mit dem Facelift 2019 änderte sich das ein wenig. Es gab einen paar schickere Karosseriebauteile wie einen modifizierten Kühlergrill und geänderte Heckleuchten sowie im Inneren ein aufgewertetes Cockpit.
Vorn gibt es für lang gewachsene Menschen sehr ordentliche Platzverhältnisse, hinten geht es beengter zu. Das Kofferraumvolumen variiert je nach Rücksitzkonfiguration zwischen 338 und 1225 Litern. Beim Umklappen der Lehnen entsteht eine kleine Stufe.
Motoren und Antrieb
Zunächst gab es einen 65 kW/92 PS starken E-Motor, der an eine 22-kWh-Batterie gekoppelt war. Die Reichweite betrug in dieser Motor-Akku-Kombination 210 Kilometer (NEFZ).
Mitte 2018 brachte Renault einen 80 kW/109 PS starken Motor, der mit einem 41 oder 52 kWh großen Akku bestellt werden konnte. Nach WLTP kommt der französische Stromer damit 300 beziehungsweise fast 400 Kilometer weit.
Top-Aggregat war seit 2019 der 100 kW/136 PS starke Motor, der nur mit der 52-kWh-Batterie zu haben war und ebenfalls knapp 400 Kilometer Reichweite nach Norm schafft. Er ist bis zu 140 km/h schnell. Der Durchschnittsverbrauch liegt zwischen 13,3 kWh (NEFZ) und 17,8 kWh (WLTP).
Ausstattung und Sicherheit
Ab Werk waren die Zoe-Modelle ordentlich etwa mit Klimaautomatik und dem Infotainmentsystem "R-Link" ordentlich ausgestattet. Die höheren Komfortniveaus boten etwa Lederlenkrad und 16-Zoll-Alus. Mit dem Facelift hielten Fernlicht-, Notbrems-, Tot-Winkel- und Parkassistenten sowie eine Verkehrsschildererkennung Einzug in den Zoe. Allerdings waren nicht alle Helfer serienmäßig.
Bis zum Facelift verfügte der Zoe zum Laden über einen Typ-2-Anschluss. Der sogenannte Chameleon-Lader ermöglicht das ein- und dreiphasige Laden mit Wechselstrom mit bis zu 43 kW. Für die neueren Modelle (ab 2020) hatte Renault gegen Aufpreis einen CCS-Anschluss im Angebot, über den der Zoe mit bis zu 50-kW-Gleichstrom lädt.
Fazit
Der Renault Zoe ist ein praktischer und handlicher elektrischer Kleinwagen. Vor Vertragsabschluss sollte man ihn auf seine Schwächen fachgerecht untersuchen lassen. Bei mobile.de werden aktuell rund 3000 gebrauchte Renault Zoe offeriert. Los geht es ab rund 4000 Euro.
Allerdings ist im Preis oft die Batterie nicht enthalten, da beim Zoe zu Beginn der Akku nur zum Mieten angeboten wurde. Zum Kaufpreis kommen daher noch Kosten für die Batteriemiete beziehungsweise für den Erwerb.
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