Bei der Jahreshauptversammlung des Subaru-Partnerverbands Ende Oktober in Flörsheim standen zwei Themen im Mittelpunkt: die Transformation zur Elektromobilität und die Neustrukturierung des Verbands. Nach schwierigen Erfahrungen mit dem Solterra ringen Handel und Importeur nun um tragfähige Konditionen für die anstehenden Elektro-Modelle – und um ein klares Markenprofil für die Zukunft.
Mit drei neuen E-Modellen, die ab 2026 starten sollen, steht Subaru vor einer entscheidenden Weichenstellung. „Viele Partner machen sich Gedanken, wofür Subaru künftig steht und ob die Transformation zur Elektromobilität gelingen kann“, sagt Geschäftsführer Andreas Wahl. Die Erfahrungen mit dem Solterra seien für viele Betriebe „schmerzhaft“ gewesen. „Einige Händler haben sich sehr schwer damit getan und teilweise sogar draufgezahlt“, so Wahl. Entsprechend groß sei das Interesse, bei den neuen Elektrofahrzeugen von Beginn an mit wettbewerbsfähigen Margen zu arbeiten.
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Derzeit verhandelt der Importeur mit dem Hersteller über die Konditionen. Subaru Deutschland befinde sich dabei auch in enger Abstimmung mit Toyota, da einige Modelle auf gemeinsamen Plattformen basieren. „Wichtig ist, dass wir im Netz mit Toyota-Konditionen mithalten können“, betont Wahl. Die Gespräche seien konstruktiv, das Verhältnis zwischen Verband und Importeur „gut“.
Markenkern im Wandel
Neben den Konditionen war auch die künftige Markenpositionierung Thema in Flörsheim. Im Handel herrscht laut Wahl Einigkeit darüber, dass typische Subaru-Tugenden im Zuge der Elektrifizierung nicht verloren gehen dürfen. „Die meisten Partner sind der Marke extrem loyal – sie wollen, dass Subaru sich weiterentwickelt, aber sich selbst treu bleibt.“ Gleichzeitig will der Hersteller kommunikativ neue Akzente setzen. Der Plan ist, sich künftig emotionaler aufzustellen. „Weg vom Boxer, weg vom Allrad als technischem Markenkern – hin zu Werten wie Robustheit, Zuverlässigkeit und Freiheit“, erklärt Wahl, der sich wünscht Subaru „wieder auf die Shopping List potenzieller Kunden zu bringen“.
Mit der Umbenennung in Subaru Partnerverband e.V. trägt der Verband der gewandelten Struktur im Netz Rechnung. „Wir wollten nicht nur ein Verband für Händler sein“, erläutert Wahl. Inzwischen stammt ein großer Teil der Mitglieder aus reinen Servicebetrieben.
Ein technischer Vorfall beschleunigte den Schritt: Der Provider der bisherigen Domain subaru-haendlerbeirat.de war in die Insolvenz gegangen, auf digitaler Seite herrschte also ohnehin Handlungsbedarf. Die neue Website bietet unter anderem ein Schwarzes Brett, über das sich Mitglieder zu technischen Fragen, Ersatzteilen oder Betriebsabläufen austauschen können. „Das Subaru-Netz zeichnet sich durch ein außergewöhnlich kollegiales Miteinander aus – man versteht sich mehr als Kollegen denn als Konkurrenten“, sagt Wahl. Diese Community-Struktur solle künftig damit nun noch stärker gepflegt werden.
Subaru Solterra
Neue Impulse im Verband
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war der Wechsel des Captive-Finanzdienstleisters: Subaru arbeitet nun mit der MCE Bank zusammen, die mehrheitlich zur Santander-Gruppe gehört. „Der Start war holprig“, räumt Wahl ein. „Aber durch den engen Austausch – wir haben uns in den ersten Monaten regelmäßig getroffen – konnten viele operative Themen schnell gelöst werden.“ Heute laufe die Zusammenarbeit „weitgehend rund“, auch wenn sich die Händler an neue Prozesse gewöhnen müssten. „Das wird sich einruckeln“, zeigt sich Wahl zuversichtlich.
Auch personell stellte sich der Verband in Flörsheim neu auf. Zum neuen Vorsitzenden des Verbands wurde Stefan Kronenberger gewählt. Marc Wingenter bleibt erster Stellvertreter, Marc Sailer ist künftig zweiter Stellvertreter. Neu im Gremium sind Axel Beyer und Sebastian Feistkorn, Thomas Knauber bleibt dem Vorstand erhalten.
Zuversicht im Wandel
Trotz rückläufiger Zulassungen blickt der Verband zuversichtlich in die Zukunft. „Subaru hat eine starke Identität – wenn es uns gelingt, diese in die Elektrowelt zu übertragen, sind wir gut aufgestellt“, fasst Wahl zusammen. Auch unter den Händlern überwiegt vorsichtiger Optimismus. „Die Marschrichtung ist klar – an der Elektromobilität führt kein Weg vorbei“, sagt Wahl.
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