Ziel der in der Vorwoche veröffentlichten "Vereinbarung zur strategischen Partnerschaft" ist es, die Nürnberger bei ihrer "Weiterentwicklung hin zu einem Präventionsversicherer mit nachhaltigem und profitablem Wachstum zu unterstützen, vielfältige Synergien zu nutzen und die Marktposition beider Partner in Deutschland und Zentral- und Osteuropa (CEE) weiter auszubauen", heißt es in einer offiziellen Verlautbarung des mittelfränkischen Versicherers.
Aktionärs-Vereinbarungen
Die VIG als künftiger Mehrheitseigner wird 120 Euro pro Nürnberger-Aktie bieten, "dies entspricht einer hochattraktiven Prämie von 173 Prozent, die man allen Aktionären als freiwilliges, öffentliches Erwerbsangebot" unterbreiten werde.
Die VIG hat der Nürnberger mitgeteilt, dass sich Aktionäre der Nürnberger, wie u.a. die Großaktionäre Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft, Versicherungskammer Bayern Versicherungsanstalt des öffentlichen Rechts, Daido Life Insurance Company und Swiss Re Insurance Company Ltd., im Rahmen unwiderruflicher Andienungsvereinbarungen verpflichtet haben, Aktien in Höhe von insgesamt rund 64,4 Prozent des Grundkapitals der Nürnberger in das Angebot einzuliefern. Auch die Mitglieder des Vorstands der Nürnberger haben bestätigt, dass sie sämtliche von ihnen gehaltenen Aktien an der Nürnberger in das Angebot einliefern werden. Die Parteien haben darüber hinaus vereinbart, dass der Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages für einen Zeitraum von mindestens drei Jahren nach Unterzeichnung der Vereinbarung ausgeschlossen ist.
Einigung auf strategische Partnerschaft
Dem Abschluss der strategischen Partnerschaft ging eine etwa zehnmonatige "Prüfung strategischer Optionen" durch die Nürnberger sowie ein kompetitiver Prozess mit weiteren möglichen Partnern voraus. Dabei hatte die Nürnberger, unterstützt von der Strategieberatung Bain & Company, zunächst einen detaillierten Anforderungskatalog für potenzielle Partner entwickelt. Auf dieser Grundlage wurden geeignete Parteien ausgewählt und Gespräche aufgenommen, die nun mit dem Abschluss der Vereinbarung mit der VIG erfolgreich abgeschlossen wurden.
"VIG ist der ideale Partner"
"Mit der VIG gewinnen wir einen starken Partner, der unsere Werte teilt und unsere strategische Weiterentwicklung unterstützt“, sagt Harald Rosenberger, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger. "Die Partnerschaft gibt uns die Möglichkeit, als eigenständiges Unternehmen unsere Transformation signifikant zu beschleunigen und damit auch unsere Marktposition weiter zu stärken.“
Ziel der Investition sei, nachhaltiges und profitables Wachstum für die Nürnberger-Gruppe zu ermöglichen und mit der Diversifikation über den deutschen Markt auch die langfristige Wachstumsstrategie der VIG in CEE zu unterstützen. "Mit unserer Mehrmarkenstrategie bieten wir ideale Voraussetzungen zur Standortsicherung sowie zum Identitätserhalt der starken Marke Nürnberger“, sagt Hartwig Löger, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der VIG.
Eigenständigkeit bleibt
Die Nürnberger treibt eine umfassende Unternehmenstransformation voran und reagiert so mit konkreten Maßnahmen auf das herausfordernde Marktumfeld und strukturelle Veränderungen in der Branche. Die VIG wird als der "ideale Partner" gesehen, "um diese Transformation zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit der Nürnberger zu stärken". Die VIG hat im Rahmen der Vereinbarung zur strategischen Partnerschaft auch weitreichende und konkrete Investitionen zugesichert. Gleichzeitig hat sich die VIG dazu verpflichtet, die Eigenständigkeit und Identität der Nürnberger zu wahren, deren Standort in Nürnberg zu sichern und "weitreichende Zusagen für die bestehenden Arbeitsplätze und Betriebsvereinbarungen sowie Maßnahmen zur Bindung und Förderungen von Mitarbeitern" abzugeben.
Fokus auch auf das Schaden- und Unfallgeschäft
Hinzu kämen Zusagen zur Identität und Marke sowie zu Finanzierungsgarantien und "erheblichen Investitionen zur schnellen Umsetzung eines Großprojekts zur IT-Transformation". Im Verbund mit der VIG könne sich die Nürnberger nicht zuletzt "zu einer noch stärkeren und dynamischen Wachstumsplattform im deutschen Markt entwickeln, unter anderem mit dem Ausbau des Schaden- oder Unfallgeschäfts".
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