45.500 Elektroautos sind im September neu auf die deutschen Straßen gekommen. Damit war knapp jeder fünfte Neuwagen im vergangenen Monat ein Batterie-Fahrzeug, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Montag in Flensburg mitteilte. Die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos war damit fast 32 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Im August 2025 wurden knapp 39.400 Elektroautos zugelassen, der Anteil lag ebenfalls bei 19 Prozent.
"Die Zukunft gehört der Elektromobilität", sagte Imelda Labbé, Präsidentin des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Mit Blick auf den Autodialog mit Bundeskanzler Friedrich Merz betonte sie: "Wir müssen den momentanen Aufschwung mit zusätzlichen Impulsen unterstützen, wenn wir einen BEV-Anteil von deutlich über 20 Prozent erreichen wollen. Für die CO2-Ziele sollten wir offen sein für hybride Antriebstechniken und andere Technologien."
Dass insgesamt deutlich mehr E-Autos zugelassen wurden, hängt auch mit dem äußerst niedrigen Vorjahresniveau zusammen. Aufgrund weggefallener Förderungen war der Absatz von Elektro-Pkw im Jahr 2024 eingebrochen. In diesem Jahr erholt sich der Markt wieder. "Die aktuell erfreulichen Wachstumsraten im Elektrosegment dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Absatzniveau deutlich unter den ursprünglichen Prognosen liegt", erklärte Constantin Gall vom Beratungsunternehmen EY. Von einem echten Hochlauf der Elektromobilität könne nicht gesprochen werden.
Gesamtmarkt wächst zweistellig
Insgesamt wurden in Deutschland im September 235.528 Pkw neu zugelassen – ein Plus von 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der breitere Blick zeigt aber, dass der Automarkt stagniert: Seit Jahresbeginn wurden 0,3 Prozent weniger Autos neu zugelassen als im Vorjahreszeitraum.
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"Das Plus im September ist nicht der Beginn einer Trendwende", so EY-Experte Gall weiter. "Die Wirtschaftslage in Deutschland bleibt trüb, zunehmend treten massive strukturelle Probleme des Standorts Deutschland zutage, die Stimmung bei Unternehmen wie Verbrauchern ist schlecht." Im Gesamtjahr wird der Neuwagenabsatz seiner Einschätzung nach etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen – und damit mehr als 20 Prozent unter dem Wert von 2019.
Ein Drittel der Neuwagen sind SUV
Die meisten Neuwagen wurden – wie gewöhnlich – von gewerblichen Haltern zugelassen (65,8 Prozent). Ihr Volumen stieg laut KBA um 10,7 Prozent. Die privaten Neuzulassungen legten im Berichtsmonat um 17,1 Prozent zu. Bei 33,6 Prozent aller Neuzulassungen handelte es sich um SUV. Sie bilden damit weiterhin das wichtigste Segment auf dem deutschen Automarkt.
Unter den deutschen Marken fiel der Zuwachs bei VW (plus 16,2 Prozent), Mercedes-Benz (plus 10,6 Prozent) und Opel (plus 10,2 Prozent) zweistellig aus. Unter Marktniveau performten BMW (plus 8,6 Prozent), Ford (plus 7,0 Prozent), Audi (plus 5,3 Prozent) und Porsche (plus 4,7 Prozent).
Bei den volumenstärkeren Importeuren (mehr als 4.000 Neuzulassungen) verbuchte Citroën mit 52,1 Prozent das größte Plus im September. Kräftig am Gas hingen auch Dacia (plus 39,5 Prozent), Renault (plus 30,9 Prozent), Seat (plus 22,1 Prozent), Fiat (plus 17,1 Prozent) und Hyundai (plus 16,9 Prozent). Doch es gab auch Verlierer, unter anderem Peugeot (minus 19,7 Prozent) und Volvo (minus 8,8 Prozent).
Tesla verliert weiter – BYD mit Rekordmonat
Ein Minus verzeichnete auch der US-Autobauer Tesla – dabei fiel die Bilanz des Unternehmens von Elon Musk sogar deutlich besser aus als in den Vormonaten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 9,4 Prozent weniger Fahrzeuge des E-Auto-Herstellers in Deutschland neu zugelassen (insgesamt 3.404 Stück). Im August lag das Minus noch bei fast 40 Prozent.
Anders BYD: Der chinesische Herausforderer konnte erstmals über 3.000 Neuwagen auf den deutschen Markt bringen. Die 3.255 Einheiten bedeuten eine Steigerung um 2.225 Prozent. Damit war BYD im vergangenen Monat auch der absatzstärkste Anbieter unter den Newcomern aus China – MG Motor erreichte 2.615 Neuzulassungen (plus 270 Prozent).
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